Schieße seit 1 1/2 Jahren mit Recurve und will auf Compound umsteigen, ist der Bogen gut für mich?

1 Antwort

Hallo KingIpod,

ein Wechsel auf einen Compound ist ohne die Begleitung eines erfahrenen Schützen schwierig. Dieser Bogen ist sehr technisch. Ob du damit "ohne Probleme" schießen kannst? Ich bin davon nicht überzeugt.

Die Auszugslänge muss auf deine Armlänge eingestellt werden, doch wer beurteilt, was deine ideale(!) Auszugslänge ist?

Außerdem sollte vorher geklärt werden, ob Ersatzsehnen lieferbar sind, bei günstigen Compounds haben die meist keine gute Qualität. Hier kommen Brüche in den einzelnen Fasern häufiger vor, das Peepsight würde sich dann schnell verdrehen, ein hindurch-visieren wird dann unmöglich.

Für einen Sehnenwechsel, oder auch der Kabel, braucht es eine Bogenpresse, der Bogen steht unter einer hohen Spannung.

Bei diesen 2-Cam-Systemen müssen anschließend die Cams korrekt synchronisiert werden, um eine ungleichmäßige Pfeilbeschleunigung auszuschließen. Auch da geht ohne eine Bogenpresse nichts. Und ohne die dazu nötige Erfahrung schon mal gar nichts.

Ein Wechsel vom Fachmann kann schnell 150,-€ ausmachen, also Material + Arbeitszeit. Hier lasse ich mich aber gerne korrigieren.

Das Schießen und vor allem die technischen Einstellungen am Compound unterscheiden sich von einem Visierrecurve schon ganz ordentlich.

Also: ein Compound macht sicher viel Spass. Aber ohne eine Begleitung eines erfahrenen Schützen oder Trainers wirst du das Potential, dass in dieser Bogenart steckt, nie ausschöpfen können.

Hier macht es Sinn, ähnlich wie der erste Bogen auch, sich einen Compound wenigstens ertsmal vom Fachhändler  zu mieten. Diese Mietcompounds bewegen sich, wenn man kaufen würde, schon in der Klasse von 350,- bis 400,-€.

Aber vielleicht hast du ja auch Glück und in deiner Nähe kannst du Hilfe in einem Verein finden, wer weis.  https://www.bogenschiessen.de/bogenschiessen/de/service/vereine/index_vereine.php  So ganz nebenbei hast du dann auch einen vernünftigen Platz zum Schießen.