Traber Stute Freizeitpferd tipps?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Am besten ist es, wenn ihr bzw. deine Freundin sich einen guten Reitlehrer sucht, der ihr dabei hilft. und dann wäre es natürlich noch super, wenn der sich auch ein bisschen mit Trabern oder "schwierigen" Pferden auskennt und vorsichtig, langsam an die verschiedenen Dinge rangeht.

Wieso hat sich deine Freundin denn überhaupt einen Traber gekauft? Ich hoffe dass ihr vorher klar war, dass das sehr viel Zeit und Geduld in Anspruch nimmt solch ein Pferd umzuschulen. Das geht nicht von heut auf morgen und es wird auch immer wieder Rückschritte geben. 

Auch wenn ein Traber in der Anschaffung vermeintlich billig ist, könnte man sich auch genauso gut ein "normales" Freizeitpferd kaufen, denn man muss definitiv eingies an Geld für Unterricht, usw. reinstecken.

Viel Bodenarbeit machen, spazieren gehen, Schrecktraining machen, longieren usw. Wichtig ist, dass ihr dabei ruhig und entspannt seid, sonst überträgt sich das sehr schnell aufs Pferd (gerade Traber sind da oft sehr sensibel). Stangenarbeit - stärkt die Muskulatur und das Gleichgewicht.

Was meinst du mit "springen beim Traben"?

Traber haben eben einen anderen Trab als andere Pferde... da kann es sein, dass sich das anfangs etwas komsich anfühlt.

LaurelFabienne 
Fragesteller
 06.03.2016, 16:40

Sie hat sich einen Traber angeschafft da sie ja ziemlich billig sind. Jetzt wissen wir aber auch wieso das so ist.

Mit springen im Trab meine ich, dass man beim Traben sich nur schwer hinsetzen kann und aussitzen kann man total vergessen. 

Aber danke für die Tipps, ich werde ihr das aufjedenfall mal vorschlagen!

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trabifan28  06.03.2016, 18:40
@LaurelFabienne

Und genau das ist das Problem. Viel zu viele Leute kaufen sich einen Traber, eben weil es günstige Pferde sind, merken aber erst nach der Anschaffung dass sie sich damit total überschätzt haben.

Traber sind ganz tolle Pferde, aber man muss mit ihnen umgehen können.

Ich konnte meinen anfangs auch nicht aussitzen, das kam erst mit der Zeit als er dann auch ruhiger wurde im Trab. Allerdings habe ich das alles gemeinsam mit einer super Reitlehrerin erarbeitet, denn alleine hätte ich das wahrscheinlich auch nicht so gut hinbekommen.

Man braucht wirklich viel Zeit und Geduld, nicht mit Druck arbeiten. Auch wenn nur ein klitze kleiner Fortschritt zu sehen ist, loben und für den Tag gut sein lassen.

Wenn sie keinen Wald usw. kennt, dann nehmt ihr euch ein langes Bodenarbeitsseil und geht mit ihr raus, macht Bodenarbeit. Ich nehme meinen auch oft zum Joggen mit (allerdings sollte das Pferd langsam und brav nebenher laufen). Einfach mal ein kleines Stück gehen, wenn sie brav ist grasen lassen und wieder umdrehen. Verschieden Sachen (Bach, Brücke, Straße, Baumstämme, usw.) zeigen, vorbei schicken.

Wichtig ist auch, dass das Pferd genügend Bewegung und Auslauf bekommt! sonst kann es passieren, dass sie übermütig wird, rennen will usw. Da muss man sich eben im Klaren darüber sein was das Pferd während seiner Rennbahnkarriere leisten musste, wie es trainiert und gearbeitet wurde.

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ihr solltet kontakt aufnehmen mit dem trainingsbetrieb, der die stute für rennen trainiert und im rennen gefahren hat.

erstens könnt ihr dort mehr über das pferd erfahren - und zweitens mal ausmachen, euch einen tag lang anzuschauen, wie dort so gearbeitet wird.

meist werden die pferde aber in den letzten wochen ein bisschen auf ihr späteres leben vorbereitet und auch abtrainiert.

wenn man mehr darüber weiss, wie der alltag des pferdes bisher ausgesehen hat, dann kann man auch mehr darauf eingehen und dem pferd durch langsames umgewöhnen sicherheit geben.

auch satteltraber kennen annähernd keine schenkelhilfen.

bevor stellen und biegen anfängt würde ich ein solches pferd möglichst viel geradeaus gehen lassen. ausritte im schritt und jog wären optimal, um das pferd langsam umzumuskeln. dazu gern auch mit sehr tiefer hand reiten, damit die stute nach und nach über die hinterhand aktiver wird. je mehr sie sich trägt, umso besser lässt sich das tempo regulieren.

erst dann mit longieren beginnen.

bodenarbeit mit stellung im stand üben ist okay. über stangen führen ist okay, ebenso dinge wie podestarbeit (fördert die balance und gibt den pferden selbstvertrauen) oder führen um pylonen oder ein stangenlabyrinth.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Solche Pferde muss man meist neu "einreiten". Leider kaufen viele leute ex-Rennpferde als Traber wissen aber nicht damit umzugehen.

Eine Lösung kann sein dass ihr nochmal ganz von vorne anfängt. Heisst: ab jetzt ca. ein halbes Jahr lang nur noch Bodenarbeit. Bitte mit einem Kappzaum (nur so ist das Pferd richtig gestellt an der Longe!) und diesem Longen kurs: http://www.amazon.de/Praxiskurs-Bodenarbeit-Tania-Konnerth/dp/3440133907

Dannach kann euch ein kompetenter Bereiter weiterhelfen.

LaurelFabienne 
Fragesteller
 05.03.2016, 20:54

Ja, wir wissen wahrscheinlich nicht alles was man beachten und wissen muss über Traber. Und auch wir hatten schon unsere Zweifel ob das so eine gute Idee war mit dem Kauf. Aber wirgendwie werden es versuchen und hoffentlich auch schaffen auch wenn es mehrere Jahre dauert. Kappzaum und longe ist alles vorhanden aber ein longier und reitplatz fehlt da die Pferde an dem Privatsall nur Freizeit geritten werden. Aber wir suchen nach einer Lösung.  Danke aber für deine Tipps, ich werde mir das Buch aufjedenfall mal anschauen!

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Ich habe selbst ein Traber, und sie hatte fast nie vor etwas Angst. Außer vor einer Ecke in unserem Paddock. Bei meiner Stute würde ich erstens nie eine Peitsche anwenden! Ich würde mich entspannen, und im Trab auch wenn sie hektisch ist oder ein wenig zu schnell sein sollte und so lange auszusitzen wie ich möchte das sie trabt. Bei mir hatte es geklappt. Aber trotzdem passiert es nicht sofort.

LaurelFabienne 
Fragesteller
 08.03.2016, 18:14

Da hattest du wohl großes Glück :)

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Ich fürchte, wenn sich deine Freundin den Traber nur deshalb angeschafft hat, weil er günstig war und jetzt nach Tipps im Internet sucht, wäre es wirklich am besten, ihr sucht euch für das Pferd einen guten Trainer und lasst das Pferd noch mal "neu" ausbilden.

Auch wenn die Vorstellung, ein Pferd selbst auszubilden, verlockend sein mag und als "Herausforderung, die es zu meistern gilt" angesehen wird, würde ich an eurer Stelle und um des Pferdes Willen nicht alleine daran herumbasteln.

Ein guter Trainer bildet jedes Pferd individuell aus und achtet auf Lerngeschwindigkeit und Charakter des Pferdes. Hat man selber keine Ahnung von Pferdeausbildung neigt man dazu, nach einem "Punkteplan" vorzugehen oder einfach die Tipps aus Büchern bzw. dem Internet abarbeiten zu wollen. Möglicherweise schleichen sich aber genau dabei neue Probleme ein, weil das Pferd zwar lernt, aber eben vielleicht weitere "unerwünschte" Dinge.

Viele Probleme mit Pferden lassen sich von vorneherein vermeiden, wenn man es richtig macht. Der Ruf bzw. die Nachfrage nach "Pferdeflüsterern" ist erst entstanden, als immer mehr Leute mit Pferden zu tun hatten, die eigentlich nicht wirklich wussten, was sie taten.

Nachdem es immer schwieriger und auch "härter" für das Pferd ist, etwas unerwünschtes abzutrainieren, sollte man als Pferdebesitzer dafür sorgen, dass es eben nicht zu diesem Verhalten kommt. Und das erreicht man meiner Meinung nach am besten, in dem man sich professionelle Hilfe vor Ort sucht.

Das kann jetzt neben dem "Profi-Trainer" durchaus ein anderer Traber-Besitzer sein, der schon mehrfach Traber zu Freizeitpferden "umgebaut" hat. Da müsst ihr euch in eurer Umgebung halt mal umschauen, wenn da in Frage käme.

Das wird zwar eventuell was kosten, aber dafür war ja immerhin der Anschaffungspreis des Pferdes günstig(er).