Traber?
Hallo, wollte mal fragen, was für Unterschiede es denn so zwischen Trabern und anderen Pferderassen gibt. Oder ob das trotzdem von Pferd zu Pferd verschieden ist. Also ich hatte 2 Jahre Reitunterricht, das war meistens Hallenarbeit und manchmal dann ins Gelände, musste das nur leider jetzt aufhören, da der Stall zu weit von mir entfernt ist und ich das mit der Schule dann zeitlich nicht mehr hinbekomme. Habe nun eine Anzeige gesehen, bei der in meiner Nähe eine RB auf einem Traber vergeben wird, der anscheinend Western geritten wird, was ich ja nicht gemacht habe. Wär das für mich dann überhaupt möglich, ihn zu reiten oder würde ich da Probleme bekommen? :D Klar könnt ihr jetzt nicht wissen, wie ich reite, aber würde trotzdem gern wissen, wie ihr das so einschätzt. LG Bounty :)
6 Antworten
Als Traberbesi freu ich mich richtig über Deine Frage:
Traber werden nur auf ein Zuchtziel gezüchtet: Traben und richtig Tempo machen
Dadurch sind die klassischen Reitpferdeeigenschaften leider sehr vernachlässigt. So ehrlich muß man sein. Ein Traber tut sich mit manchen Dingen einfach etwas schwerer weil er körperlich einfach auf das traben ausgelegt ist. Dadurch ist es ein Pferd im Rechtecktyp mit langem Rücken, schaufelt bei höheren Geschwindigkeiten die Hinterbeine nach außen raus, haben die Angewohnheit zum Hirschhals/die Unterhalsmuskulatur rauszudrücken.
Dafür spricht dass Traber nur in die Zucht kommen wenn sie Charakterlich einwandfrei sind. Ein unkooperatives Pferd liese sich den Rennzirkus nicht gefallen und würde nicht verwendet werden. So haben Traber zwar ein schönes Temperament sind aber gleichzeitig gut regulierbar und haben (meiner Meinung nach) ein Herz aus Gold! Für ihre Vertrauensperson machen sie alles und beruhigen sich auch schnell wieder.
Schau Dir das Pferd an, die Sympathie ist bei einer RB entscheident. Du mußt dem Pferd ja vertrauen können.
Reiterlich haben Traber meist einen größeren Anspruch weil sie in der Regel nicht wirklich gut eingeritten werden. Die meisten Traber landen nach der Bahn - oder als "Versager" weil zu langsam - in Privathände die die Pferde schnell einreiten um das Pferd billig weiterzuverkaufen. Ansonsten landen leider viele beim Metzger. Wer ein billiges Pferd kaufen will, investiert nicht groß und kennt sich in der Regel nicht aus. Nur aufgrund ihres braven Charakters haben Traber deshalb trotzdem nicht den Ruf wie zB Haflinger. Sie machen eben einfach viel mit und lassen sich einiges gefallen. Sie können nichts dafür wenn sie etwas nichts können was ihnen nicht gelernt wurde.
Reiterlich muß man also ein laanges Pferd versuchen kompakter zu bekommen, die Hinterhand unter den Schwerpunkt usw.
Wenn man das schafft hat man einen absoluten Glücksgriff.
So genug geschwärmt, schau Dir das Pferd an, lass es Dir vorreiten, reite es zur Probe und lass es einfach auf Dich zukommen!
Hey Ich habe eine RB auf einen Traber.Ich gebe dir überall super recht. Vorallem sie haben ein Herz aus Gold!!
Ich sag mal, in der Basis ist Reiten ziemlich gleich. Mit der Bewegung mitsitzen und bei den Hilfen solltest Du bei einer RB eh Dir immer zeigen lassen, mit viele Zügel anstehen etc. der Pferdebesitzer reitet und Dich möglichst anpassen. Derjenige hat einen Grund, so zu reiten, wie er es tut und möchte sicher, dass sein Pferd so geritten wird. Am besten lässt Du Dir die "Einweisung" vom Trainer des Besitzers geben. Viele reiten auch keine definierbare Reitweise und benennen es nach dem Sattel, in dem sie sitzen. Dann ist es eh nur ein Freizeitpferd wie jedes andere.
Ich an Deiner Stelle würde mich bewerben, wenn Du grundsätzlich Interesse hast. Lass Dir das Tier möglichst vorreiten, dann siehst Du schon, wie "speziell" es ist und sprich auch über solche Dinge wie den Trainer mal kennenlernen und so. Beim Traber beobachte, ob er über den Rücken geht und einen Dreischlag galoppieren kann und lauf nicht gleich weg, wenn er letzteres nicht kann, schaffen die wenigsten. Aber viele sind nicht gut genug gymnastiziert, um über den Rücken zu gehen, weil die Leute nicht genug Wert drauf legen und der Traber an sich es weder in die Wiege gelegt noch antrainiert bekommt.. Ich kenne aktuell rund 10 Traber und 7 davon haben Kissing Spines aufgrund ihrer reitungeeigneten Haltung. Von daher sind sie schon nicht so einfach zu gymnastizieren, können aber auch eine tolle Herausforderung sein.
heee.. Traberfragen hab ich doch gepachtet ;-) schups
Eine tolle Herausforderung - das trifft's :-) Aber dabei kann man sooo viel lernen!
Das kommt darauf an. Natürlich kannst du das Westernreiten erlernen. Wenn du schon vorher geritten bist, ist es nicht schwer die Grundlagen des Westernreitens zu erlernen.
Oftmals ist es aber so, dass Pferdebesitzer jemanden für ihr Pferd suchen, der sich mit der Reitweise in der das Pferd ausgebildet ist auskennt.
Du kannst ja mal bei dem Besitzer des Pferdes nachfragen, ob er/sie dich trotzdem nimmt bzw ob du trotzdem mal zum Probereiten kommen kannst.
Meine Reitlehrerin hat auch einen Traber, und die Gangarten sind sehr anders als bei anderen Pferden. Das hängt aber auch davon ab, wie gut der Galopp und normale Arbeitstrag trainirt wurde, da Trabern das Galoppieren verboten wird. Dadurch müssen sie diesen erst später lernen. Aber probier es doch einfach mal aus. Lg :)
Bei Trabern gibt es -wie bei allen anderen Pferden auch- solche und solche. Es kommt zumeist darauf an, wie gut oder schlecht mit ihnen gearbeitet wurde. Ich kenne Traber, die sehr gut Western geritten wurden und ebenso viele, die in der Dressur und im Springen gut ausgebildet sind. Also einfach ´mal probereiten... :)
Danke für das Sternderl