Toilettenzeiten auf der Arbeit?

Anonym8750  30.04.2022, 08:02

Bist du der bzw. die Arbeitgeberin?

Heiko82937483 
Fragesteller
 30.04.2022, 08:03

Bin der Vorgesetzte

7 Antworten

Das wird eine aufwändige Prozedur:
Der erste Schritt sollte sein, den Betroffenen auf seine langen Abwesenheitszeiten vom Arbeitsplatz anzusprechen - es könnte ja auch krankheitsbedingt sein - und das Gespräch bitte dokumentieren.

Im zweiten Schritt kommst Du nicht umhin, die Häufigkeit der Abwesenheit vom Arbeitsplatz zu dokumentieren - und dabei ist es zunächst egal, ob er auf die Toilette oder woanders hingeht. Nach einer Woche solltest Du wieder ein Gespräch führen und nach den Gründen der häufigen Abwesenheiten fragen.

Tritt keine Besserung ein, so weise den Betroffenen an, dienstliche Abwesenheiten (also Besprechungen, Schulungen etc.) Dir mitzuteilen, so kannst Du einerseits abklären, ob es vielleicht triftige Gründe für die Abwesenheit gibt, andererseits wird die Luft für den Betroffenen dünn, wenn er dann auf der Toilette angetroffen wird - ansonsten bleibt es analog zu Schritt 2, denn nach einer angemessenen Zeit sollte ein erneutes Gespräch folgen, in dem die häufige nicht dienstlich erforderliche Abwesenheit vom Arbeitsplatz moniert wird.

Weiter ginge es dann mit einer Abmahnung, einer zweiten Abmahnung und letztlich einer außerordentlichen Kündigung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Odenwald69  30.04.2022, 08:30

so einfach ist es Arbeitsrechtlich nicht. das ist schon ein eingriff die Privatsphäre.. Vorsicht ...

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HugoHustensaft  30.04.2022, 08:33
@Odenwald69

Doch, genau so geht es. Ich habe das ganz bewusst rechtskonform gestaltet, nirgendwo gibt es eine Frage, die auf private Dinge abzielt, nicht umsonst soll ja dazu aufgefordert werden, dienstlich begründete Abwesenheiten anzuzeigen und die häufige Abwesenheit vom Arbeitsplatz jenseits dienstlicher Erfordernis in einem Umfang, der das übliche Maß (für Toilettengänge) überschreitet, ist arbeitsrechtlich abmahnfähig und ein Kündigungsgrund.

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Ihn darauf ansprechen. Falls er aber ein Handy mitnimmt, jedes mal so lange auf der Toilette chillt, würde ich ihn definitv darauf ansprechen oder abmahnen. Falls er keine nachvollziehbare Begründung hat und er damit nicht aufhört, kündigen. Fristlos.

EDIT: Einfach menschlich bleiben. Direkt darauf ansprechen und seine Körpersprache beobachten.


Odenwald69  30.04.2022, 08:28

so einfach ist es Arbeitsrechtlich nicht. das ist schon ein eingriff die Privatsphäre..

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HugoHustensaft  30.04.2022, 15:05
@Odenwald69

Das Arbeitsrecht ist sogar noch einfacher: Es darf sogar verlangt werden, erst gar kein Smartphone mit auf das Firmengelände zu bringen (geht allerdings nur, wenn das dann für alle gilt).

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Odenwald69  30.04.2022, 15:07
@HugoHustensaft

das bekommst du nicht durch.. viele habe noch Kinder und Familie oder sind sogar in der Freiwillen Feuerwehr..

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HugoHustensaft  30.04.2022, 15:10
@Odenwald69

Und ob das geht, verlass Dich darauf - einem entsprechenden Prozess vor dem Arbeitsgericht kann man sehr entspannt entgegensehen. Nicht vergessen: Erreichbarkeit kann man jenseits eines Handys herstellen, es gibt noch das gute alte Festnetz, wobei nicht einmal jeder ein Telefon an seinem Arbeitsplatz haben muss - und ob die Erreichbarkeit wirklich gegeben sein muss, das wäre noch ein ganz eigenes Thema.

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Häufigste Möglichkeit:

  1. Schritt: Dokumentiere seine aktuelle Arbeitsleistung und ziehe Vergleiche zu den Kollegen. Liegt durch die häufigen Abwesenheiten eine Minderleistung vor?
  2. Schritt: Ein Vier-Augen-Gespräch mit dem betroffenen. Sage völlig wertfrei, dass seine häufigen und vor allem langen Abwesenheiten vom Arbeitsplatz auffallen, Weise auf die ermittelte Minderleistung hin und dann bitte ganz ruhig um eine Erklärung. Das Ganze völlig nüchtern und vor allem OHNE jede Steilvorlage...also nicht sagen: Die häufigen Toilettengänge, sondern die häufigen Abwesenheiten.
  3. Schritt: JETZT muss mit Fingerspitzengefühl taktiert werden. Kommt als Entschuldigung "häufiger Harndrang" oder ähnliches, dann ruhig erwidern: Im Rahmen der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers benötigst du über diesen als krankhaft zu bezeichnenden Umstand dann ein Attest des Arztes. Denn eine krankheitsbedingte Minderleistung MUSS in der Personalakte dokumentiert werden. (Beträgt diese Minderung 1/3 der Normalleistung und mehr, hat das nämlich Konsequenzen, siehe HIER ... das sagst du ihm aber noch nicht)
  4. Schritt: Weiterhin die Abwesenheiten dokumentieren, insbesondere dann, wenn KEIN Attest vorgelegt wurde. Fällt der Typ in sein verhalten zurück, dann folgt eine erste schriftliche Abmahnung.
  5. Schritt: Blieb diese Abmahnung ohne Erfolg, dann folgt eine zweite schriftliche Abmahnung mit Androhung der Kündigung aus persönlichen Gründen.
  6. Schritt: Die Kündigung aus persönlichen Gründen.

Du vermutest nur eine Spielsucht, Das genügt leider nicht, um diese als Basis irgendwelcher Entscheidungen heran gezogen werden zu können UND du solltest das auch nicht im Gespräch erwähnen.

Zweite Möglichkeit

SOLLTE tatsächlich ein Attest eintrudeln, das die häufigeren Abwesenheit erklärt UND liegt eine dauerhafte Minderleistung vor, dann kann dem Beschäftigten folgendes angeboten werden: Änderungskündigung bezüglich der zu leistenden Arbeitszeiten. Also zB nur 32 statt 38 Wochenstunden. Das entspricht täglich etwa über 1 Stunde weniger Arbeitszeit udn kompensiert die häufigen Pausen. An der Anwesenheitszeit ändert sich nichts, nur der Typ bekommt dann eben nur die geleistete Zeit bezahlt.

Stimmt er dem nicht zu, tja dann hilft eben nur eine Kündigung.

Denn Gerechtigkeit sollte schon sein... die Kollegen malochen voll und er leistet bei gleichem lohn deutlich messbar weniger.

Letzte Möglichkeit:

Seine Arbeitsleistung ist absolut auf dem Niveau der Kollegen. dann ist er schlicht massiv unterfordert. Dann sucht nach Möglichkeiten, ihn zu fördern... erst Zusatzschulungen und dann entsprechend mehr qualifizierte Aufgaben, natürlich dann mit etwas mehr Lohn.

da ich selbst Teamleiter in einer großen IT Firma bin im Großraum Büro würde das sofort auffallen. So einfach ist das nicht aber man sollte mal Ursachen Forschung diskret machen. Es kann auch sein das er Spielesüchtig ist oder halt evtl. wirklich krank ist.

Wir selbst haben keine Stechuhr und Vertrauen Arbeitszeit..

Meiner Meinung nach ist der Mitarbeiter nicht genug ausgelastet hast du es mal von dieser Seite Probiert ? Bei uns ging das schon mal gar nicht.. Wie oft kommen ich selbst nicht zum Mittagessen.

Ich haben alle 3 Wochen immer mit jede Mitarbeiter (8 Personen) ein Gespräch wie es im geht und was die Arbeit macht. Am Anfang haben alle rumgeheult aber mittlerweile hat es sich eingependelt. Bei einem ist die Freundin ausgezogen was ihn runterzieht, bei einem anderen der Manuelle Workload so extrem usw.

Da hilft nur ein persönliches Gespräch.. Kannst ja sagen er wurde gesucht..

Wir stehen uns allen sehr nahe und unternehmen auch Privat öfters mal was im Team. Gehen essen oder einfach spazieren oder treffen uns mal privat mit Partner zum Kochen und essen oder gehen ins Kino.

es ist eigentlich nicht Dein Problem, sprech mal mit dem Vorgesetzten darüber