Tochter möchte nicht so weiter leben ,bin verzweifelt?
Hallo zusammen,
Ich weiss einfach nicht mehr weiter und dachte mir das jemand von euch vielleicht noch Ideen hat. Es geht um meine 17 jährige Tochter .Sie war schon immer etwas eigen ,hatte es schon immer schwer freunde zu finden und überhaupt mit anderen zurecht zu kommen ,war immer der Außenseiter, verträumt und bekommt nichts wirklich auf die Reihe .Sie schaft die schule nicht .Sie hatt sehr starke stimmungsschwankungen und hatt immer öfter (fast täglich mittlerweile) emotionale Ausbrüche. Auserdem leider sie (laut mir ) ihr gesamtes leben labg schon an depresionen .Sie lebt kein ,,normales " teenager leben .Sie ist verzweifelt ob ihr Leben jemals wirklich Lebens wert sein wird und plant sich noch circa 10 Jahre Zeit zu geben um ihr Leben für sich lebenswert zu gestalten. Dann möchte sie suizid begehen .Mir als Mutter hat das das Herz gebrochen aber ,und das finde ich noch viel schlimmer, ich kann es verstehen. Sie war schon mehrmals in therapeutischer Behandlung. Vor einem Jahr 6 Monate in der Psychiatrie. Dort hat sie atypischen Autismus Diagnostiziert bekommen .Sie geht nach wie vor in Therapie doch wir haben beide das Gefühl, das es ihr dadurch nicht besser geht .Jeden Tag sehe ich ihre Unzufriedenheit, ihre Verzweiflung. Ich wünsche mir so sehr das es ihr endlich mal über einen längeren Zeitraum gut geht aber egal wie viel Mühe ich mir gebe und Kraft investieren, egal ob im direktem Gespräch mit ihr oder beim organisieren der Therapie ,ihr geht es nachwievor nicht gut und es wird immer schlimmer. Ich weiss einfach nicht mehr weiter .Es tut mir so unendlich weh zu sehen wie sie leidet und kein Ende in Sicht ist .
Liebe Community,
da solche Fragen oft auch von Nutzern gelesen werden, die unter Selbstmordgedanken leiden, möchten wir den Betroffenen ans Herz legen, sich Hilfe zu suchen.Falls Ihr daran denken solltet, Euch etwas anzutun: Sprecht bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Ihr vertraut! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder eine andere Vertrauensperson aus Eurem persönlichen Umfeld sein.
Ihr könnt Euch zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Ihr habt die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).
Auf der Webseite der Seelsorge könnt Ihr auch chatten oder mailen, falls Ihr das lieber möchtet: http://www.telefonseelsorge.de/
Das Wichtigste ist: Überstürzt nichts! Tut nichts, was Euch in Gefahr bringt und was Ihr nicht rückgängig machen könnt!
An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich geht. Ihr seid nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Redet deshalb schnell mit jemandem über Eure Gedanken und gebt niemals auf!
Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Euch weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.
Zögert im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!
Viele Grüße
3 Antworten
Das tut mir leid zu lesen. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es sein muss, da nur hilflos zusehen zu können.
Im Prinzip wäre es denkbar, dass sie bisher noch nicht die richtige therapeutische Behandlung bekommen hat. Ob so eine Therapie fruchtet, ist ja auch immer zum Teil davon abhängig, wie der Patient mit dem Therapeuten zurecht kommt und ebenso, ob die Therapieform auch wirklich dem zu behandelnden Problem nützt. Manchmal kann es sehr lange dauern (Jahre oder gar Jehrzehnte) bis die passende Therapie endlich gefunden wurde, allein schon deshalb, weil es nicht selten passiert, dass psychische Probleme zunächst mal nur zügig diagnostiziert werden, während die Ursache für diese Probleme aber sehr tief liegen können. Und da muss ja angesetzt werden bei der Behandlung, wobei beachtet werden muss, dass man zwei Patienten, nur weil sie die gleiche Diagnose haben, deshalb nicht auch identisch und erfolgsversprechend (nach Schema F) behandeln kann. Medikamente können da natürlich helfen, auch wenn ich es verstehen könnte, wenn man davon erst mal lieber Abstand nehmen mag, denn auch da kann einiges schief gehen, wenn das Medikament nicht passt oder die Dosierung testhalber angepasst werden muss.
Ich fürchte du kannst da leider nicht viel mehr tun, als ihr emotional Halt zu geben und ihr unter die Arme zu greifen. Habt ihr ein gutes Vertrauensverhältnis? Wenn ja, gut - achte drauf, dass das nicht zerbricht und versuche dir bei Freunden oder Bekannten wiederrum ein wenig emotionale Unterstützung zu holen, denn ich denke, das brauchst du genauso, wie deine Tochter.
Auch dir steht selbstredend therapeutische Hilfe zu, sollte dir das alles über den Kopf wachsen.
Danke für deine Antwort, das mit einem Therapeuten wechsel werde ich wohl meiner Tochter vorschlagen .Medikamente lehnte sie bisher wehement ab .Liegt wahrscheinlich an ihrer eher abgeneigten haltung gegenüber Medikamenten und Impfungen generell. Unser Verhältnis ist noch gut und ich hoffe das das auch so bleiben wird .
Wenn es mit der Therapie nicht besser wird, ist diese absolut nicht für sie geeignet.
Viele Therapien sind eher für neurotypische Menschen als für Neurodivergente gemacht.
Einen Therapeuten und eine Therapieform zu finden, die wirklich auf den betreffenden Autisten ausgerichtet ist, ist schwierig.
Die Depression ist eine Komorbidität des Autismus (bitte nicht unterscheiden, auch wenn das viele Diagnostiker immer noch machen).
Bevor bei Mädchen / Frauen die Diagnose ASS gestellt wird, gibt es meist andere Diagnosen.
Wie hier die Depression.
Lasst die Schule außen vor und seht zu, dass ihr von dieser Therapie wegkommt.
Es ist reine Zeitverschwendung, diese weiterzuführen.
Ich wünsche euch beiden alle Kraft der Welt!! Ich bin auch 17 und habe solche Probleme mittlerweile schon etwas hinter mir lassen können. Ich weiß nicht genau wie es mit Medikation bei ihr aussieht, aber mir persönlich haben Antidepressiva wirklich sehr geholfen. Mir ist bewusst, das ist keine dauerlösung, aber mir fällt es viel leichter an meinen Problemen zu arbeiten. Vielleicht wäre das für euch auch eine Idee, vorübergehend. Es würde aufjedenfall ihre Stimmung stabilisieren und sie wäre nicht mehr ganz so tief verzweifelt.
Ich kann mich nur sehr gerne anbieten, Ihnen irgendwie eine Kontaktmöglichkeit zu geben. Für mich war wirklich einer der hilfreichesten Punkte, die Möglichkeit mit Leuten in meinem Alter zu reden die so etwas ähnliches wie ich durchmachen oder durchgemacht haben. Von Betroffenen fühlt man sich verstandener als jemals von irgendeiner Therapeuten etc.
Ich wünsche euch unendlich viel Kraft, ihr schafft das zusammen!!
Danke für deine Antwort, es tut sehr gut zu lesen das es auch anderen wie meiner Tochter geht / ging. Medikamente lehnt sie leider generell alle ab .Aber ich werde ihr wohl nochmal erklären, daß das eine Chance für sie sein kann . Das Angebot mit der Kontaktmöglichkeit ist wirklich sehr lieb von dir .
Was auch sehr hilfreich wäre ist, wenn Sie gemeinsam nochmal genaue Diagnostiktest machen. Wenn Ihr eine feste und vorallem korrekte Diagnose habt, kann man sich einen Therapieplatz oder eine Klinik suchen, die sich auf genau die Diagnosen fokussieren
Danke für deine Antwort, ich werde dann wohl mit meiner Tochter reden und ihr einen Therapeuten Wechsel vorschlagen. Ich bin mir aber unsicher in wie fern sie das Angebot annehmen wird .Das wäre dann ihr 4. Therapeut .