Tipps wie man beim Vorstellungsgespräch gut ankommt?

3 Antworten

Du solltest immer dran denken, dass die Vorstellung in einem Vorstellungsgespräch immer in beide Richtungen geht. Nicht nur du bewirbst dich um eine Stelle, sondern das Unternehmen auch um deine Arbeitskraft. Ist zwar etwas idealistisch gedacht und sehr antiquierte Chefs sind da vielleicht nicht unbedingt der selben Ansicht, aber im Endeffekt läufts darauf raus.

Es ist also durchaus von Vorteil, dass auch du dir selber Fragen vorbereitest, die du deinem Wunscharbeitgeber im Vorstellungsgespräch stellen kannst. Also abseits von Gehalt und Arbeitszeiten/Urlaub etc.

Ich bin selbst Arbeitgeber, vielleicht hilfts dir mit ein paar Beispiele, auf was ich Wert lege wenn sich jemand bei mir vorstellen sollte.

Ein mal sehe ichs sehr gerne, wenn die Person weiß was mein Unternehmen macht und grobe Branchenkenntnis. Ist zwar kein K.O. Kriterium, aber so was zeigt mir, dass sich jemand zumindest vorzubereiten weiß, Interesse hat und das ich nicht der Notnagel bin, weil ich vielleicht als einziger von 100 rausgegangenen Bewerbungen Interesse gezeigt habe.

Das Nächste habe ich schon gesagt: Interesse an der Arbeit und dem Unternehmen kommt immer gut an, also bereite dir Fragen vor. Auch ich als Arbeitgeber bin daran interessiert, dass meine neueste Einstellung nicht die Katze im Sack kauft sondern beide Seiten informiert aus dem Gespräch gehen. Kommt natürlich auf den Posten und das Unternehmen an, aber ich will niemanden einstellen, der nur Nicken und Ja und Amen sagen kann.

Fragen stellen hilft dir übrigens auch mit Nervosität, weil du damit den Spielball an den Gesprächspartner gibst mal was zu sagen und in Ruhe zuhören kannst. Außerdem kannst du dann deine Gedankengänge mal resetten.

Der nächste Tipp kommt etwas auf den Typ Person an, der dir beim Gespräch gegenübersteht und da brauchts vielleicht etwas Menschenkenntnis deinerseits. Grundsätzlich ist es aber keine Schande Nervosität zuzugeben, wenn du mal in die Lage kommen solltest zu stocken. Wenn vor mir jemand sitzt, der sein erstes Vorstellungsgespräch überhaupt hat und den Job wirklich will, finde ich so ein Statement einfach ehrlich und eher positiv. Klar kommt es natürlich nicht gut an, wenn du dich auf einen Posten bewirbst, der Selbstsicherheit, Autorität und Ähnliches sehr hoch gewichtet.

Bereite dich vor allem auf Fragen vor, die nicht aus deinen Bewerbungsunterlagen direkt ersichtlich sind. Die Stichpunkte interessieren mich in einem Bewerbungsgespräch nicht mehr. Aufgrund von denen habe ich dich ja eingeladen und möchte vielleicht einfach zu einigen Dingen mehr wissen um ein besseres Bild zu bekommen. Einfach ausgedrückt: Überleg dir was für Fragen aufkommen könnten, wenn jemand der dich nicht kennt deine Bewerbungsunterlagen liest.

Als letztes vielleicht noch ein Hinweis für deine Nervosität. So lange es für deinen zukünftigen Posten nicht elementar wichtig ist permanent und sofort voll da, selbstsicher und eine markante Persönlichkeit zu sein, wird dich kein guter Personalchef bei einem Gespräch massiv unter Druck setzen. Ne gute Gesprächsatmosphäre ist für beide Parteien angenehmer und wenn ich mir meinetwegen einen guten Softwareentwickler einstellen will, hab ich als Chef relativ wenig davon, wenn der im Gespräch so eingeschüchtert ist, dass ich vielleicht gar nichts über seine hervorragende Arbeit an früheren Projekten erfahre.

Vorstellungsgespräche sind idR ein Spiegel des Unternehmens für das du arbeiten möchtest. Wenn du mit einem schlechten Gefühl rein gehst, es permanent während des Gesprächs hast und es danach auch nicht besser wird kannst du davon ausgehen, dass du dich durch die Arbeit dort genau so durchquälen wirst.

Bereite dich vor, durchaus auch mit Stichwortzetteln! Aber nicht mit den 0815-Fragen aus dem Netz. Die kommen inzwischen in solchen Gesprächen nur äußerst selten (und es ist kein allzu gutes Zeichen für eine halbwegs moderne Personalarbeit des Unternehmens, wenn sie kommen...).

Seziere die Stellenausschreibung gründlichst. Lies sie in aller Ruhe ganz genau, Punkt für Punkt. Überleg dir bei jedem Punkt, wie dein bisheriger Werdegang dazu passt. Und somit, was du auf Rückfragen zu deiner Eignung für diese Stelle antworten könntest.

Nimm auch deinen Lebenslauf und deine Unterlagen auf diese Weise "auseinander" und lies sie mit den Augen eines Außenstehenden. Wo würdest du genauer nachfragen wollen, positiv wie negativ? Was könnte unklar sein? Wie kannst du eventuelle Lücken oder "Fehler" wie schlechte Noten erklären?

Üb vor dem Spiegel, sprich dort deine Antworten durchaus laut aus! Auch das Üben mit Freunden und Familienmitgliedern kann sehr sinnvoll sein!

Und wie gesagt - alles immer so konkret wie möglich auf die Stellenausschreibung, deine Unterlagen und das Unternehmen beziehen!

Sei du selbst, halte dir vor augen das das alles nur ganz stink normale leute sind. Die saßen ALLE mal auf dem platz in der Situation. Es sind nur menschen. Keine monster.

ein nettes lächeln strahlt immer symphatie aus und kommt immer gut an. Viel Glück