Tipps, wie ich lerne ein Gang zurück zu schalten?
Und vor allem mal lernen „Nein!“ zu sagen.
ich bin vor circa zwei Jahren einige 100 km von meiner Heimatstadt zu meiner Freundin gezogen. Das Schicksal hat aber nach ein paar Monaten entschieden, dass ich alleine lebe. Fast ein Jahr habe ich in meiner neuen Stadt ohne soziale Kontakte gelebt.
Vor circa einem Jahr habe ich gute Freunde kennen gelernt. Seitdem unternehmen wir sehr viel zusammen. Doch leider wollen sie gefühlt jeden Abend etwas unternehmen. Und fast jedes Wochenende wollen sie irgendwo wegfahren (kleiner Städtetrip). Da ich immer befürchtet habe, diese einzigen sozialen Kontakte wieder zu verlieren, habe ich auch nie nein gesagt (auch wenn ich ab und zu keine Lust dazu hatte).
Mittlerweile merke ich aber auch dass mir mein Körpersignale gibt, damit ich mir auch Zeit für mich nehme. Und vor allem merke ich, dass ich wieder die Zeit brauche, um mit mir alleine zu sein. Leider habe ich nie richtig gelernt nein zu sagen. Das führt dazu, dass ich oft Ausreden suche. Und dann versuchen mich meine neuen Freunde immer zu überreden doch etwas zu machen und schaffen es letztendlich auch.
Ergebnis vom Ganzen ist, dass ich letzter Zeit auf der Arbeit und sonst sehr übermüdet bin.
hättet ihr Tipps, wie ich am besten Nein sage?
2 Antworten
Ein gesundes Selbstvertrauen aufbauen damit dein Gegenüber Neins akzeptiert. Wenn es ganz schwer fällt, lässt sich das mit einem Therapeuten trainieren. Ich würde ja schon bevor es zu der Situation kommt meinen Freunden sagen, das du nicht immer alles mitmachen willst, aber du hast scheinbar Angst sie zu verlieren. Wahre Freunde nehmen dein Nein an und zeigen ihr Verständnis dafür. Kommen nur Kommentare wie, Ach jetzt komm schon, sei kein Spielverderber und sie akzeptieren deine Antwort nicht, sind es keine echten Freunden. Ein Ja müssen andere zu schätzen wissen. Wenn du Ja sagst sollen sie wissen das du es gerne machst und mit Eifer dabei bist.
Nein zu sagen ist keine Schande und vollkommen in Ordnung. Ich habe deshalb noch niemanden die Freundschaft gekündigt.
Willst du um jeden Preis Freunde haben, auch wenn sie dich nicht akzeptieren können bei einem Nein? Solche Menschen sind deine Freundschaft gar nicht wert. Suche dir doch andere Leute mit denen du etwas unternehmen kannst und vor allem lerne das es okay ist Nein zu sagen, das ist ganz wichtig. Wahre Freunde haben damit überhaupt kein Problem.
Freundschaften um jeden zu pflegen, nur um nicht alleine zu sein, kann auf Dauer krank machen. Es fängt bei dir ja schon mit unwohl fühlen an, wie weit soll es denn noch gehen? Niemand ist es wert das du dich für ihn verbiegst. Willst du das wirklich?
Das ist ein sehr gute Sichtweise. Werde ich mir zu Herzen nehmen. Vielen lieben Dank!
Bitte gerne und denke in Ruhe nach ob es dir diese Leute wert sind. Freunde findest du überall. Es kann nur ein wenig dauern.
von Skaterpikachu - dem ist nichts hinzuzufügen. genial die Antwort.
Wie es dann weiter gehen könnte?. Wenn dich die Clique wirklich komplett im Stich lässt, dann gibt es jede Menge Vereine, wo du schauen kannst, dass du einmal die Woche was machst. Sport ist immer gut z.B, und zwar wirklich Verein. Vieles andere geht auch (DRK, Technisches Hilfswerk, usw.usw.)
Das zweite: bisher legen die viel Wert drauf, das du mitgehst. Du musst also was an dir haben, das sie dich "überreden" auch.
Erkläre denen doch ehrlich, dass du es körperlich und seelisch nicht schaffst, zusammen mit deinem Job (was machen die eigentlich beruflich?) durchzuhalten. Du brauchst auch mal Zeiten für dich und runterzuschalten und dir Ruhe zu gönnen.
Da sie dich immer wieder überreden auch, läufst du eigentlich keine Gefahr, das sie dich fallenlassen. Zumindest bist du gerne gesehen, das sollte dich aufrichten und dein negatives Bild über dich selber (wo sollte ich neue Kontakte sonst finden) korrigieren. Dann merkst du auch, was Freunde sind...(damit kommen wir wieder zu dem, was einer schon geschrieben hat).
Ehrlichkeit ist angesagt. ....
was machen die eigentlich beruflich?
Einer ist aktuell arbeitssuchend und der andere arbeitet im IT-Bereich.
Zu deinem letzten Abschnitt: Ich bin mir bewusst, was ich bin. Habe auch in meiner Heimatstadt Freunde, die mich für das schätzen, was ich bin.
Mein Problem ist nur (warum ich Angst habe, wieder in Einsamkeit zu leben), dass ich nie gelernt habe Freundschaften zu knüpfen. Meine Freunde, die ich in der Heimatstadt habe, kamen einfach so.
Du musst nicht in Einsamkeit leben. Du musst unbedingt selbstbewusster werden. Dann traust du dich auch andere anzusprechen.
Hast du keine tollen Kollegen mit denen du dich verstehst?
um Freunde aus der Kindheit muss man sich als Erwachsener ja auch nicht bemühen. Die kommen tatsächlich einfach so, manchmal weil sie einfach in der Nachbarschaft wohnen.... Wenn man wegzieht muss man sich bemühen, das weiss man aber auch. Und man weiss auch, das es nicht einfach ist, in gewachsene Strukturen dazuzukommen. Jedenfalls sollte man das wissen. Überlege, was du denkst, wenn in deiner Freundesclique in deiner Heimatstadt jemand neues auftaucht.
Höre auf zu jammern über so etwas, du hast ja noch nicht mal versucht, dich abzugrenzen, und dir Freizeit rauszuleiern für dichj. Es sind nur zwei Freunde (nicht mehr, ich dachte ne ganze Clique). Ich finde das aber auch fragwürdig, das manche Menschen, vor allem Singles offentsichtlich, zu viel Arbeitslosenunterstützung bekommen, wenn die genug Geld haben, dauernd auf Städtetrips zu gehen und überhaupt auszugehen.
Wo jammere ich. Ich habe nur nach Tipps für meine aktuelle Situation gefragt. Und @Skaterpikachu hat mir auch sehr hilfreiche Tipps gegeben.
Danke.
Das Problem an Vereinen ist allerdings das diese Freundschaft nur dann besteht solange du im Club bist, danach lassen sie dich wie eine heiße Kartoffel fallen.
Ich kenne diese „Freunde“ erst seit circa einem Jahr. Ich befürchte nur, sie zu verlieren und dann wieder ohne soziale Kontakte leben zu müssen.