Tic Gedanken gehen nicht weg?
Hey, ich bin 15 und habe seit meiner Kindheit irgendwelche Tics gehabt (Augen blinzeln) aber diese Tics sind schon weggegangen.
Aber seit ungefähr einem Jahr habe ich einen Tic unzwar dass ich meine Nase rümpfen muss bzw wenn ich die Stelle zwischen meinen Augenbrauen anfasse merke ich wie sehr meine Nerven zucken.
Eigentlich hab ich nie so oft darüber nachgedacht es kam damals immer in Stresssituationen vor.
Aber zurzeit kann ich an nichts anderes mehr denken und es belastet mich unfassbar sehr und es triggert mich wenn ich Menschen anschaue die ihr Gesicht still halten können und dadurch fühle ich mich mega schlecht.
Ich versuche es zu unterdrücken aber meine Nase fühlt sich dann so belastet an als wäre etwas auf meiner Nase.
In der Schule ist es ganz schlimm weil ich ständig versuche ruhig zu sein aber das stresst mehr.
Es ist einfach so belastend und dass ich mich mit anderen vergleiche macht es noch schwieriger. Und ich denke ständig daran und es stresst mich wenn jemand vor mir steht oder ich mit einer Person reden muss.
Sollte ich zum Arzt? Wenn ja zu welchem und was genau würde er dann dagegen unternehmen?
4 Antworten
Klingt nach einer Zwangsstörung.
Diagnostische Kriterien sind:
- Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
- Die Gedanken sind wiederkehrend.
- Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
- Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
- Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
- Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.
Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."
Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:
- Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
- Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
- Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten.
- Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.
Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.
Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."
Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.
hi, ich bin 18 und hatte seit ich 15 bin was ähnliches mit den Augenbrauen dass ich dachte es sieht komisch aus wenn ich sie berühre und habe dann auch die ganze Zeit darüber nachgedacht.
ich kann es bei dir nicht sagen bin kein Arzt aber es ist wahrscheinlich auch eine Zwangsstörung/Zwangserkrankung erstmal würde ich zum Arzt dem das sagen und dann zum Psychotherapeuten das ist eigentlich entspannt da und nicht so schlimm wie man es sich am Anfang vorstellt eigentlich nur reden und üben sich damit zu konfrontieren mehr nicht.
Wenn es immer in stressituationen kommt kann es vielleicht auch nur ein Symptom von etwas anderem sein. Bei mir war es so dass es immer dann kam wenn ich richtig gestresst war. Also in meinem Beispiel dass das Gehirn die ganze Zeit so negative Gedanken über meinen Körper hatte dass es diese Gedanken nicht mehr ausgehalten hat und sich so etwas wie eine zwangserkrankung gesucht hat zB in deinem Fall die Nase um alle Gedanken darauf zu fokussieren um nicht mehr an die negativen Gedanken denken zu müssen.
ich weiß nicht ob es bei dir auch so ist aber manchmal ist es besser die Ursache dahinter auch zu suchen also geringes Selbstwertgefühl oder selbstakzeptanz weil nicht immer aber manchmal hat sowas auch indirekt einen Nutzen für das Gehirn dann musst du das Problem dahinter lösen und es geht weg. Ansonsten hat mir geholfen wenn es wirklich nur eine Zwangsstörung ist immer wenn der Gedanken kommt meine Nase sieht komisch aus, andere denken ich zucke komisch mit der Nase oder da ist was auf der Nase zu sagen „meine Nase ist ok so wie sie ist“ oder „Ich akzeptiere mich so wie ich bin“.
Das dauert ein bisschen aber nach ca. 2 Wochen bis 2-3 Monaten hast du den Gedanken vielleicht umgewandelt und normalisiert.
Viel Glück und alles gute
Ja, wenn es so ist wie du es beschreibst.
Hey.
Zwangserkrankungen bestehen aus Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Zwangsgedanken sind sich aufdrängende Gedanken oder Impulse, die als sinnlos oder quälend empfunden werden. Zwangshandlungen sind ritualisierte Handlungsweisen, die häufig wiederholt werden müssen. Das ist genau das was du hast. Je früher die Behandlung einsetzt, desto besser sind die therapeutischen Erfolge. Also bitte geh zum Arzt.
