Suzuki Swace und Across?
Wie findet ihr beide Modelle?
1 Antwort
Sind gut gemachte Autos, aber auf dem deutschen Markt überflüssig - der Swace ist ein umgelabelter Toyota Corolla Kombi, der Across basiert auf dem RAV-4. Die Leute kaufen hierzulande, wenn überhaupt, die gut eingeführten Originale; viele dürften gar nicht wissen, dass es diese Modelle überhaupt gibt und Toyota mit Suzuki kooperiert (oder umgekehrt; wie man das auch immer sehen will).
Beide Suzukis sind in Deutschland auch deswegen entbehrlich, weil sie preislich in Regionen vorstoßen, in denen kaum jemand an Suzuki denkt - die Marke hat den Image-Sprung vom Kleinwagen- und Motorradhersteller vom ernsthaften Autobauer leider trotz etliche Anläufe nie gepackt, obwohl der Mittelklässler Kizashi gar nicht mal schlecht war und schon der alte Kompaktklasse-Baleno der späten Neunziger zwar sehr einfach gemacht, aber solide verarbeitet und technisch zäh war; ein Mitschüler hatte den auch als Stufenheck-Automatik. Keiner kauft sich für 31.000 Euro (ohne etwaige Nachlässe und Inzahlungnahmen) einen Suzuki Swace - wenn überhaupt, ist so was hierzulande nur als Tageszulassung und Vorführwagen mit sattem Rabatt an Leute verkäuflich, denen das egal ist oder die den Händler sympathisch finden.
Ich glaube, bei identischer Ausstattung ist der Suzuki Swace etwas preiswerter als der Toyota Corolla, im Grundpreis ist er aber sogar 3.500 Euro teurer, weil er eben von vorne herein besser ausgestattet ist.
Ich denke, es ist ein Imageproblem und niemand geht in der Klasse zu Suzuki, auch weil Swace und Across kaum beworben werden. Die Modelle kennt keiner, der sich nicht für den Automarkt interessiert. Beim Baleno, der ab ca. 1996 einige Achtungserfolge feierte, war es anders: Der wurde in bunten Anzeigen in allen Autozeitungen so aggressiv beworben, dass es fast nervig schien und da er preiswert war mit drei Jahren Garantie und einige Extras hatte, kauften den auch Leute, die Suzuki sonst vielleicht nicht auf der Rechnung gehabt hatten. Mein damaliger Mitschüler Armin kam auch zum Suzuki Baleno, weil er gebraucht um Einiges günstiger war als etwa ein Opel Astra und die Ausstattung des Wagens (ich erinnere mich an vier E-Fensterheber, Doppelairbag, RDS-Radio und Armlehne vorne - mein 1989er Audi 100 hatte zwar die Armlehne vorne, sonst aber nichts davon und ein "Nur-Radio", wo man nur Radio/UKW hören konnte) sehr gut war. Qualitativ waren die Balenos auch ganz okay, ich bin in Armins Baleno des öfteren mitgefahren.
Aber auch der neue Baleno seit ca. 2015 hat keinen Stich, wohl auch deswegen, weil er in einem Segment antritt, in dem fast jeder Autobauer ein objektiv besseres und moderneres Angebot vorweisen kann als dieses Teil, das schon bei seinem Erscheinen altbacken aussah.
Toyota ist zumindest als Midprice-Hersteller bekannt und nicht als Spezialist für teilweise grenzwertige Kleinwagen mit klappriger Qualitätsanmutung (Celerio, Alto usw.) und hat daher eher einen Stein im Brett. Zum Toyota-Händler gehen die Leute spätestens dann, wenn ihnen VW und Audi zu teuer sind und sie sich denken ... ah ja, die Toyotas schnitten doch in Tests auch ganz gut ab und was ein Japse ist, kann so teuer nicht sein.
wobei man auch den aktuellen RAV-4 kaum sieht, anders als die Vorgängermodelle vor 10 oder 15 Jahren.
Stimmt, den "Alten" ab ca. 2001 sieht man oft, den "Neuen" kaum noch. Ich denke, dass der Neue in eine Zeit fiel, in der es schon viele gute Alternativen zum RAV-4 gegeben hat, etwa den Hyundai SantaFé, den Subaru Forester, die immer besser gewordenen Vitaras von Suzuki oder den Mitsubishi Outlander.
Zudem ist Toyota sehr teuer geworden - ein Cousin von mir arbeitete 25 Jahre lang als Serviceberater bei Toyota und meinte in den letzten Jahren immer wieder, Toyotas seien inzwischen zu teuer geworden und viele langjährige Kunden, die teilweise 50 Jahre Toyota fahren, kriegt man nur mit Tricks in einen neuen Toyota, etwa mit Hauspreisen, verführerischen Tageszulassungen, Rabatten hart an der Grenze oder fast utopischen Rücknahmepreisen für die Gebrauchten, die so hoch sind, dass Hyundai oder Opel nicht mithalten können. Viele würden es sich überlegen oder wählen statt eines erneuten Toyotas einen Mazda, weil die edler und sportlicher geworden sind.
Noch seltener ist nur der Suzuki Liana als Stufenheck Limousine. :-)
So eine Kiste gab es in meiner Heimatstadt bzw. in einem umliegenden Dorf vor 15 Jahren tatsächlich. Der Wagen war silberfarben. Das Auto fiel mir oft auf, weil es immer wieder an einem Altersheim parkte; den Fahrer habe ich nie gesehen. Eines Tages war in der Zeitung ein Bild des kaputten Autos zu sehen und zu lesen, dass ein sehr alter Autofahrer (die Alterszahl war zu lesen, aber es ist zu lang her, als dass ich es noch wüsste - der Mann war steinalt und Ü85) mit seinem Suzuki von der Fahrbahn abgekommen ist und noch am Unfallort starb. Offenbar hatte der Mann in einem umliegenden Dorf gewohnt und besuchte im Seniorenheim immer Verwandte. Eine tragische Sache, aber die fiel mir zum Liana Stufenheck sofort ein.
Das stimmt, bei Suzuki denke ich auch nur an "billig" und "Kleinwagen", oder an kleine Geländewagen, wie den LJ oder Jimny, die man als Mietwagen aus dem Urlaub kennt.
Jedenfalls nicht an Autos über 30.000 Euro.
Und dass das Durchschnittsalter eines Liana Stufenheck Neuwagenkäufer damals bei ca. 80 Jahren gelegen haben dürfte, überrascht auch nicht. :-)
Ein Freund von mir hat sich 2020 den SX4 S-Cross Automatik mit 120 PS gekauft, der kostete als Tageszulassung 19.900 Euro "bar Kralle". Ein fairer Gegenwert für ein recht gut gemachtes Alltagsauto, das alles hat, was wichtig ist und was Sinn macht - aber viel mehr als 19.900 Euro wäre mir ein solcher "No-Name" mit gewissen Verarbeitungsschwächen nicht wert gewesen.
Schon der SX4 S-Cross war niemals auch nur ansatzweise Marktführer und beim Suzuki Splash war es auch so, dass die Leute fast nur den Opel Agila gekauft haben und den Splash vollkommen ignoriert haben. Suzuki hat es in Deutschland einfach versäumt, sich gut zu präsentieren - die gelten immer noch als Billigmarke, die dann ins Spiel kommt, wenn Nissan oder Mitsubishi oder Renault immer noch zu teuer sind, man aber keinen Dacia oder Lada haben will.
Und dass das Durchschnittsalter eines Liana Stufenheck Neuwagenkäufer damals bei ca. 80 Jahren gelegen haben dürfte, überrascht auch nicht. :-)
Das Ding war formal einfach nicht gelungen und der "normale" Liana-Steilheck war ja auch so ein Fall für sich. Liana wurde übrigens mit "Life In A New Age" übersetzt - blanker Hohn, wenn das Akronym einen hausbackenen Kompakten schmückte, der schon beim Erscheinen im Sommer 2001 etwa mit einem Opel Astra, einem Nissan Almera oder einem seit 1995 produzierten Fiat Brava verglichen total veraltet und rückständig wirkte.
Ich glaube, bei identischer Ausstattung ist der Suzuki Swace etwas preiswerter als der Toyota Corolla, im Grundpreis ist er aber sogar 3.500 Euro teurer, weil er eben von vorne herein besser ausgestattet ist.
Niemand sucht solche Autos bei Suzuki, da hast du recht.
Und ein Toyota Händler wird auch keinem Corolla Interessenten sagen, "schau doch auch mal bei Suzuki, da gibt's den Corolla nämlich als Swace für weniger Geld".
Ich habe bisher genau einmal bewusst einen Swace auf der Straße gesehen und noch nie einen Across, wobei man auch den aktuellen RAV-4 kaum sieht, anders als die Vorgängermodelle vor 10 oder 15 Jahren.
Noch seltener ist nur der Suzuki Liana als Stufenheck Limousine. :-)