Studieren?

2 Antworten

Ich finde es durchaus richtig, wenn man bei der Studien- und Berufswahl nicht nur die zukünftigen Berufsaussichten im Fokus hat, sondern vor allem die eigenen Neigungen, Stärken und Talente dabei einfließen lässt. Dennoch, da es letztendlich irgendwann eben doch darum geht, mit dem, was man da gelernt hat, seine Brötchen zu verdienen, sollte man das auch nicht komplett aus dem Fokus lassen!

Und genau das sehe ich bei diesen "Mischmasch-Studiengängen" mit "irgendwie auf Englisch" extremst fragwürdig! Also, klar, dort wird einem irgendwas davon erzählt, dass man damit ja so toll aufgestellt sei für international agierende Unternehmen und HR und so. Aber wie viele Unternehmen da draußen können und wollen sich wirklich eine volle Stelle nur dafür leisten, dass dort jemand über interkulturelle Aspekte berät und die optimiert? Und selbst im HR-Bereich werden dann eben doch lieber die genommen, die vor allem in Sachen Arbeitsrecht, klassischer Verwaltung sowie Personalcontrolling = Zahlen fit sind. Die schickt man dann, wenn es sich als notwendig entpuppt, zu ein paar Seminaren zu interkulturellen Kompetenzen - und gut ist.

Und im Gegensatz zu den Studiengängen, die als "brotlose Kunst" verschrien sind - Sprachen, Geschichte, Kunst und alles in dem Bereich -, ist das auch kein Studiengang, der irgendwie den Weg in die Wissenschaftslaufbahn darstellt...

Denk also noch mal in Ruhe darüber nach, wo deine Stärken und Interessen wirklich liegen! Wenn es nur die englische Sprache ist, ja nun, dann studier doch einfach wirklich Anglistik! Oder, wie so viele andere, Englisch und ein zweites Fach auf Lehramt. Oder, wenn es das Thema Wirtschaft ist, klassisch BWL. Oder auch Soziologie. Oder Psychologie. Je nachdem, was es halt konkret ist, was dich mit diesem Studiengang liebäugeln lassen hat, aber eben in "Reinform", nicht als schwammiger, kruder Mix aus irgendwas!

Das klingt nach so einem typischen Studiengang, mit dem Hochschulen Studenten anlocken wollen, weil das für viele Abiturienten total interessant klingt.

Ob dafür Bedarf am Arbeitsmarkt besteht, das würde ich allerdings eher bezweifeln.

Die meisten Arbeitgeber halten nicht viel von solchen neumodischen Studiengängen. Arbeitgeber stehen mehr auf ganz klassische Studiengänge, die sie selbst studiert haben und bei denen sie genau wissen, was sie von den Absolventen erwarten können.

Deshalb ist meine grundsätzliche Empfehlung, eher einen klassischen, bewährten Studiengang zu studieren um dann damit auch gute Berufsaussichten zu haben.