Stromversorgung deutscher Maschinen in Japan?

4 Antworten

in Japan gibt es zwar wohl drehstrom, aber eben nur mit einer spannung von 173 Volt zwischen den Außenleitern bzw. 100 Volt zwischen Phasse und Mitteleleiter.

hier überhaupt an einem Spannungswandler anzusetzen macht ungefähr so viel sinn, wie der Versuch, mit einem Luftbalon Nägel inne wand zu kloppen.

WENN ihr am aufstellungsort überhaupt drehstrom habt, drehstromzähler sind in Japan nicht besonders verbreitet, ist davon auszugehen, dass das Niderspannungsnetz schon alleine auf grund der niedrigen Spannung nicht besonders belastbar ist. also wieder hoch transformieren macht da echt keinen sinn.

daher mein rat: lasst euch vom örtlichen Energieversorger einen Mittelspannungsanschluss legen und besorgt euch einen entsprechenden Transformator. leider gibt es mehrere mittelspannungsebenenen, daher kann ich euch nicht sagen, welche in eurer region üblich ist. aber so aus dem bauch heraus würde ich sagen, dass es relativ niedirige spannungen sind so 1000, 3000 oder vielleicht 6000 volt.

jedenfalls würde, rechnet man den umbau der zähleranlage und alles mit, sofern dort kein drehstrom verfügbar und oder die leistung zu gering, wovon ich bei der niedrigen spannung stärkstens ausgehe, würde es wohl teurer werden, wieder hoch zu transformieren, als eben gleich aus der mittelspannungsebene heraus herunter...

lg, Anna

RickJP 
Fragesteller
 29.01.2018, 07:22

Hallo Anna,

auch dir vielen Dank fuer die Antwort!

Der Tipp ist gut, ich werde mich dahingehend mal etwas schlauer machen.

Also Mittelspannungsanschluss legen lassen und runter transformieren als Option (sofern moeglich) ;-)

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Peppie85  29.01.2018, 10:53
@RickJP

wenn nicht zufälligerweise schon ein wirklich leistungstarker Drehstromanschluss von, sagen wir 100, eher 125 ampere oder mehr vorhanden ist, eigendlich die einzige sinnige option... siehe meine antwort weiter oben

lg, Anna

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Der japanische Elektriker Deines Vertrauens wird Dir sicher behilflich sein, wie das zu bewerkstelligen ist.

400V? Klingt so als brächtest du da einen Drehstromtransformator. Sowas z.B. http://eltra-trafo.de/produkte/transformatoren/#drehstrom

Aber da gibt es bestimmt auch Unternehmen in Japan, die entsprechende Angebote haben.

Vorausgesetzt bei dir hast du 50Hz. Je nachdem wo in Japan du dich befindest können es auch 60Hz sein. Ob deine Maschinen mit einer zu hohen Frequenz zurecht kommen müsstest du dann am besten beim Hersteller erfragen.

RickJP 
Fragesteller
 29.01.2018, 04:56

Dank dir fuer die schnelle Antwort!

Ja, ich werde mich nochmal hier lokal mit einem Elektriker kurzschliessen, aber wollte dennoch einmal nachfragen damit ich schon mal grob eine Ahnung habe in welche Richtung es geht.

Ich bin hier im Raum Yokohama. Also 50Hz.

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Soweit ich weiß, sind in Japan 100 Volt Wechselstrom üblich. In manchen Gegenden jedoch mit 50 Hertz, in anderen mit 60 Hertz. Frequenz.

Für kleine Ladegeräte zum Beispiel für Handys gibt es Modelle die von 100 Volt bis 240 Volt so ziemlich alles vertragen und sauber laden. Unter 100 Volt Speisespannung wird's jedoch auch denen knapp, laden nicht mehr.

Um die japanischen 100 Volt auf 220 Volt / 230 Volt deutscher Geräte hochzutransformieren, braucht man Transformatoren oder andere elektronische Wandler. Der Preis dafür kommt auf die verlangte Leistung an. Meiner Ansicht nach würde so etwas zum Beispiel für eine Waschmaschine überhaupt nicht rentabel, wäre reines Verlustgeschäft :-( .

Wie das mit der Frequenz aussieht, weiß ich nicht. Für Geräte, die hauptsächlich Motorleistung oder Wârme machen, ist denen im Allgemeinen egal ob sie mit 50 Hz oder 60 Hz gespeist werden.

Jedoch kann das mit elektronischen oder informatischen Geräten ganz anders aussehen. Manche können sehr empfindlich auf die Frequenz der Versorgung sein. Für Europa sind die Geräte für 50 Hz ausgelegt. Ein Wechselrichter biegt die Frequenz sauber hin, und filtert auch viele Überspannungen des Versorgungsnetzes. Meine gesamte Informatik, Telefoniererei, Sono und Fernsehen hängen hinter solchen Wechselrichtern, batteriegestützt. Aber da ist die Frage des Preises noch viel härter als mit "einfachen" Transformatoren.

Wir haben zwar 230 Volt Wechselstrom, aber da wir jwd draußen, am Ende der Leitung sind, kriegen wir jeden Blitzschlag ins Verteilernetz voll ab :-( . Mehrmals die ganze Informatik kaputt. Selbst die Kaffemaschine durchgebrannt (da, wo ich jeden Morgen zwei Tassen Kaffee brauche, um betriebsbereit zu sein...).

Insgesamt habe ich jetzt mehrere betteriegestützte Wechselrichter, die insgesamt etwa 2,9 KiloWatt liefern. Hat viel Geld gekostet. Aber weniger, als jedes Mal die ganze Informatik zu erneuern und meine Daten verloren zu haben. Mir waren mal meine SSID-HD durchgebrannt, obwohl sie nirgendwo angeschlossen waren. Einschläge der Blitze aufm Haus und im Garten.

Jedenfalls ziehe ich bei Gewitterstimmung ziemlich alle Stecker raus, außer Tiefkühle und Kühlschrank. Einfach mit Schalter abstellen genügt nicht : Der Abstand der Schalterkontakte ist zu klein, da schlägt jeder Blitz einfach durch.

Auch mit der Telefonleitung aufpassen : Alle Blitzschütze für Telefonleitungen, DSL usw sind viel zu träge. Bis die ansprechen und abschalten, sind die Geräte dahinter schon durchgebrannt. Also bei Gewitterstimmung alles Telefon sofort rausziehen.

Für den schlimmsten Fall habe ich meinen alten 4,6-kW-Baustellengenerator in Reserve, ein Benzinmotor. Und habe einen guten Holzkamin im Wohnzimmer gebaut, mit neuem isoliertem Abzug übers Dach und habe Brennholz in Vorrat. Was nicht verhindert, daß bei Gewittern die DSL-Server, die Telefonrelais und das Fernsehen manchmal Wochen lange weg sind :-( .

Verzeihung bitte, ich bin von deiner eigentlichen Frage abgeschweift. Aber so ist es eben bei uns. Mach es besser als ich ! :-) .

Gege3210  29.01.2018, 05:50

Über die Frage der japanischen Stecker ohne Erdleiter will ich nicht wirklich reden. Vieles dort hat den "Minusleiter" an der Gerätemasse, und auch Versorgungsnetze können noch das "neutral" an der Erde haben. Da wo das in den meisten Ländern Europas getrennt ist : Keine Verbindung zwischen "Masse" der Stromläufe mit der Erde. Das mußt du dort selber herausfinden und zusammenzwiebeln. Vorsicht Erdschleifen, Fehlerstrom und so Sachen. Messen.

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RickJP 
Fragesteller
 29.01.2018, 06:12

Hallo Gege3210

Vielen Dank auch dir fuer deine Antwort! :-)

Ja, also an Gewittern mangelt es uns hier eigentlich nicht. Aber ich musste auch noch nie solche Schaeden hinnehmen. Zum Glueck!

Ich werde aber deinen Rat zu Herze nehmen und lieber empfindliche Geraete auch in Zukunft abstecken. Sicher ist sicher.

Fuer Generatoren etc. haben wir hier leider keinen Platz ;-)

Die Geraete, die ich hier anstecken will sind Metallbearbeitungsmaschinen. Also Drehbank, Bohrmaschine, evtl. eine Schleifmaschine und solche Sachen. Ich weiss nicht ob das so empfindlich ist.

Wie du bereits richtig erwaehnt hast haben wir hier 100V Wechselspannung bei 50Hz (also zumindest hier in Yokohama). Entschuldige bitte die fehlenden Angaben in der Frage!

Das heisst ich braeuchte eigentlich "nur" einen Transformator, oder?

Wenn dem so ist weiss ich ja was ich von unserem Elektriker verlangen kann ;-)

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Gege3210  29.01.2018, 06:56
@RickJP

Hallo ! Bin überrascht deiner schnellen Antwort. Hier in Frankreich ist es schon spät (oder früh ?), etwa sechs Uhr morgens. Also bin ich nicht sicher, mit meinen Schwerbehinderungen und Schmerzen noch richtig Koopf zu haben :-( .

Da das anscheinend "nur" motorische Geräte wären, ohne Elektroniken, würde ich annehmen daß diese egal welche Frequenz 50 oder 60 Hz funktionieren würden (jedoch ohne Garantie, aber eigentltlich sollte es). Normale Elektromotoren funktionnieren im Allgemeinen egal welche Frequenz im Normalnereich. Außer ganz seltene Viecher wie manche elektronisch gesteuerten Schittmotoren. Dein Motor scheint jedoch nicht solcher Sorte zu sein :-) . Solche Dinger werden zum Beispiel in Druckern verwendet, und in Flugzeugen und Satelliten.

Wo es sich anscheinend um normale Drehmotoren handelt, die du antreiben willst, nehme ich an daß es sich um Maschinen handelt die so zwischen 700 bis 1200 Watt brauchen. Plus Anlaufstrom. Da muß man natürlich aufpassen, daß nicht alle Maschinen gleichzeitig laufen und angestrengt werden. Da wäre auch kein rein pur gefilteter Sinusstrom nötig, wie für informatische Geräte. Simple "zerhackte" Spannung wurde es tun.

Auf erste Suche auf Internet habe ich ein Ding 100 Volt (japanisch) auf -> 220 Volt (europäisch) gefunden, 2000 Watt, für 169 €. Porto zusätzlich.

Verzeihung bitte, jetzt muß ich aber abklemmen hier. Körperlich schwerbehindert habe ich arge Schmerzen und muß ins Bett. Wenn ich es schaffe. Wenn ich es bis dorthin schaffe.

Bis neulich mal wieder ! ;-)

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RickJP 
Fragesteller
 29.01.2018, 14:52
@Gege3210

Hallo Gege3210,

vielen herzlichen Dank fuer die Info!

Ja, bissl mehr ist es. Laut Datenblatt der Drehbank ist die Leistung bei 2,5 kW.

Von der Frequenz sollte es keine Probleme geben. Hier in Yokohama sind es auch 50Hz, also wie in Deutschland.

Und dahingehend laesst sich auch meine "fruehe" Antwort erklaeren. Wir leben hier derzeit 8 Stunden vor der mitteleuropaeischen Zeit ;-) Das heisst bei uns war es schon ca. 14 Uhr als ich geantwortete hatte. Aber da muss man sich erst mal dran gewoehnen...

Ich hoffe mal du hast es noch ins Bett geschafft!

Schon alleine dafuer nochmal allerherzlichsten Dank fuer deine Kommentare!

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Gege3210  30.01.2018, 00:09
@RickJP

So, jetzt bin ich wieder da :-) Hier ist es schon spät, etwa viertel nach elf nachts. Wegen meinen Schmerzen bin ich nicht mehr mit der Sonne synchronisiert :-( .

Also eine Drehbank mit 2,5 kW... Dazu müßte man den Anlaufstrom des Motors dazurechnen. Im Allgemeinen ist das der Dauerlaufstrom multipliziert mit Wurzel von 2 (Etwa 1,41), gibt also 3,53 kW notwendige Ausgangsleistung für den Trafo auf seiner 220-/230-Volt-Seite. Das wird nicht billig kommen :-( .

Hast du schon mal dran gedacht, einen entsprechenden japanischen 100-Volt-Motor an die Drehbank dazubauen zu lassen ? Je nach Bauart der Drehbank wird das etwas Metaller-Arbeit brauchen, vielleicht zusätzliches geschweißtes Metallgestänge, an die Drehbank angeschraubt, vielleicht Treibriemenantrieb, seitlich. Mit Thyristor-Regelung. Iwn. In Japan gibt es spitze Tüftler, Hut ab !

Erkundige dich mal in dieser Richtung. Das könnte vielleicht weitaus weniger kosten als ein 3,6-kW-Transfo. Wer weiß...

Ich weiß darüber nicht weiter Bescheid. Ich hatte immer nur uralte Drehbänke. Die Kleinste eine Uhrmacherdrehbank aus Messing, mit Fußpedalantrieb. Die größte ein hölzernes Riesending, mit dem sie hölzerne Wagenradnaben machten. Das war ursprünglich mit Dampfmaschine über ledernen Treibriemen angetrieben. Ich hatte da einen 4,6-kW- Drehstrom-Motor drangebaut. Den Motor meiner 1,2-Meter-Säge. War etwas gefährlich... Dazwischen hatte ich drei alte hölzerne Drehbänke verschiedener Größen. Habe sie alle elektrisch 220-Volt-Monophase motorisiert. Die kleinste mit einer einfachen Bohrmaschine, mit Regler. Als ich aus meinem Bauernhof in die Stadt umziehen mußte, habe ich das Ganze dem örtlichen Museum geschenkt. Und andere ziemlich seltene Geräte. Zu Beispiel eine riesige Ständerbohrmaschine. Funktionierte bestens ! Der Mist daran war, daß die Maschine englisch war und links drehte. Wegen den Witworth-Verschraubungen war es unmöglich, das Ding auf rechtsdrehend umzumodeln. Und linksdrehende Bohrer mit großem Morse-Konus zu finden, war unmöglich. Und so Gchichta...

Weil ich seit über 25 Jahren schier nicht mehr basteln kann, kaufe ich fast nur noch billiges Wegwerf-Werkzeug. Ex und hopp. Jedenfalls habe ich so ziemlich Alles im Werkzeugschuppen, was ich im schlimmsten Notfall für Haus und Gelände brauche. Auch wenn die Sachen nicht für Dauerbetrieb gemacht sind. Notfälle kommen eben immer am Wochenende und an Feiertagen vor, wenn alle Läden zu sind und kein Handwerker zu bekommen ist. Das ist grundlegender Bestandteil von Murhy's Law : Wenn etwas schief gehen kann, wird es schiefgehen. Aber eben ganz anders, als man es vorhersehen konnte...

Mach's gut, mach's besser als ich ! Mut ! :-)

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