Stimmt die Chemie zwischen mir und meinem Pflegepferd?

11 Antworten

Jeder Pferd "funktioniert" ein bisschen anders, Jedes Pferd ist etwas anders geritten, Jedes Pferd hat andere Eigenheiten auf die man sich einstellen muss usw usw. Von daher kannst Du nicht erwarten dass Du dich auf ein neues Pferd setzt und - schwupps - alles funktioniert.

Du bist gerade 5x geritten, davon gerade mal 1x mit Unterricht. Das ist doch noch gar nichts. Gib euch doch erstmal noch etwas Zeit - lern das Pferd kennen und hol dir so oft es geht Hilfe von RL oder Besi dazu, damit sie dir konkrete Tipps geben können wenn etwas gerade nicht funktionieren will und schau dann ob ihr gemeinsam Fortschritte erzielen könnt.

Man kann frühestens nach einem halben Jahr sagen, ob die Chemie stimmt oder nicht. Klar, man kann schnell sagen: ich mag das Tier, aber mehr nicht.
Chemie muss sich entwickeln. Wenn das Pferd nicht gut gegangen ist, wird es wohl an dir selbst liegen. Du musst dich an das Pferd erst gewöhnen und das dauert. Darum sehe ich so gerne Turniere, wo am Schluss die vier Erstplazierten die Pferde wechseln müssen. Bei den WM Teilnehmern kann man davon ausgehen, dass die reiten können, aber die Feinabstimmung stimmt oft nicht und da kann die Rangfolge noch mal gründlich durcheinander gewirbelt werden. Alwin Schockemöhles Donald Rex war allerdings zum Leidwesen seines eigenen Reiters ein Pferd, das brav jeden Reiter durch den Parcour trug und zu deren Sieg dann beitrug.

Auch bei dir und dem Pferd wird die Feinabstimmung noch nicht stimmen. Und bis dir hergestellt ist, dauert das mitunter bis zu einem Jahr.

LOL..
Der Kauf meiner Stute war ein Liebeskauf. Ich fand sie soooo süß und sie entsprach weitgehend meinem Schönheitsideal. Sie sah aus, beim ersten Mal, wie die pferdgewordene Mutter Theresa. So süß, so treuherzig, so sanft.
Beim zweiten Termin schlug sie gezielt nach mir. Das war ich aber selbst schuld, man geht an mein Pferd als Fremder nicht plump vertraulich ran. Man hat sich erst sehr höflich vorzustellen.
Ich kaufte sie trotzdem. Im ersten halben Jahr schlug sie nicht selten nach mir aus, wenn ihr was nicht passte und sie biss auch ungeniert zu. Da kannte die nix. Ich liebte sie und das Pferd wieherte auch immer, wenn ich kam, aber sie konnte (kann!) so biestig sein. Jedenfalls war ich sehr bekümmert, zumal sie ja nicht mein erstes Pferd war und außerdem war sie eine Araberin, und Araber sollen ja so sanft sein.
Jedenfalls erzählte ich, als ich mal wieder gebissen worden war, einer Bekannten, die ihrerseits auf dem Weg zu ihrer Freundin war. Diese Freundin hatte den Vater meiner Stute gezüchtet. Meine Bekannte nahm mich mit und ich erzählte dann dieser Frau mein sehr bekümmert mein Leid. Sie lachte sich tot und meinte dann: "dann hat die Joralla - die Oma meiner Stute - sich ja dominant vererbt. Schmeißt deine Stute auch fremde Männer aus dem Paddock?" Ja !

Als ich das wusste, entspannte ich mich, denn ich wusste, dass die Chemie zwischen uns sehr wohl stimmte, dass aber mein Pferd von Natur aus zickig ist. Das ist sie bis heute. Bei mir macht sie es kaum noch, aber ich habe auch feine Antennen für ihre Gefühlslage entwickelt.

IIch hatte vor kurzem den Vollbruder meiner Stute geritten. Er war gut 10 cm größer, hatte andere Gänge und war anders ausgebildet. Ich kam mir bei ihm, obwohl er viel braver ist als meine Stute, zuerst wie eine Anfängerin vor. Die Feinabstimmung stimmte überhaupt nicht.

Das wird bei dir auch der Fall sein. Das sollte auch aber geben. Jetzt nach vielen Jahren ist meine Stute für mich wie ein alter, eingelaufener Pantoffel. Bequem, und wir kennen uns !!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Vielleicht wirfst du da ein paar Sachen in einen Topf? Die „Chemie“, gemeint ist wohl Sympathie, hat nicht unbedingt viel mit dem reiterlichen Zusammenspiel zu tun.

Oder was genau meinst du eigentlich mit „nicht immer so gut gelaufen“?

Das Pferd, auf dem ich erfühlt habe, wie es ist, wenn ein Pferd „Anlehnung sucht“ war eines, das ganz sicher weder für mich noch für sonst einen Reitschüler Sympathien irgendwelcher Art zeigte. Trotzdem habe ich auf ihm „richtig“ reiten gelernt, obwohl es mich wie alle anderen immer nur mit angelegten Ohren und gefletschten Zähnen begrüßte. Und umgekehrt hatte ich ein Pferd als Reitbeteiligung, das schon nach wenigen Wochen deutlich zeigte, dass es sich freute, wenn ich kam, um es zu reiten.

Auf Anhieb war mir dies Pferd gar nicht besonders sympathisch gewesen, ich wollte einfach nur reiten. Aber es hat sozusagen mich ausgesucht, und so mein Herz erobert. Und ja, im Gelände Spazierenreiten, auch das ging bestens. Aber im Viereck war ich mit dem Tier hoffnungslos überfordert, wenn kein Reitlehrer als „Fernsteuerung“ zugegen war. Ich hätte viel Unterricht auf diesem Pferd benötigt, um es auch diesbezüglich „es besser kennenlernen“. Genaugenommen fehlte es mir also an reiterlichen Einfühlungsvermögen für dieses Pferd.

Und das ist eben der Unterschied zwischen einem „normalen“ Reiter und einem Profi. Der bin ich nicht, und der bist du nicht. Und deshalb sind wir darauf angewiesen, mit jedem Pferd unterm Sattel neu zu üben, und die Hilfe eines Reitlehrers in Anspruch zu nehmen, bis wir uns auf das jeweilige Pferd eingestellt haben - bis auf wenige Ausnahmen: Wenn ein Pferd „passt“, setzt man sich das 2. mal drauf und fühlt sich wie daheim! Aber das gibt es sehr selten.

Meist muß man ein Pferd einige Male geritten haben, bis man sich an seine Bewegungen gewöhnt hat und herausfindet, wie dosiert die Hilfen jeweils sein müssen, und wie man am besten reagiert, wenn es ein unerwünschtes Verhalten zeigt. Man muß erkennen, mit welchen Übungen es sich am besten löst, wie groß sein Bewegungsdrang ist und vieles mehr. Und all diese Dinge haben überhaupt nichts damit zu tun, wie einträchtig man am Putzplatz steht oder miteinander spazierengegangen ist.

Ein guter Bereiter d net überhaupt nicht darüber nach, ob der das Pferd seinen Kunden „mag“, geschweige denn, ob die „Chemie“ stimmt. Er setzt sich drauf und reitet es oft so, dass es in völlig neuem Glanze erstrahlt - einfach weil das Pferd sich wohlfühlt unter einem Reiter mit gutem Gleichgewicht und richtig koordinierten Hilfen.

NuEine mensch-pferd- Beziehung ist nur selten so, als wenn der Blitz einschlägt und es passt von breiden Seiten.

Dein Pferd hat eine Vorgeschichte! Es hat schon Erfahrungen mit Menschen und die waren gewiss nicht immer optimal.

Dein Job ist es jetzt, dich als vertrauenswürdige Bezugsperson/Chefin zu etablieren. Dafür ist viel viel Bodenarbeit sinnvoll, ABER eigentlich beginnt dein Training mit dem Ross schon in dem Moment, wenn du den Hof betrittst: konzentriere dich 100% auf alles(!!!) Was du mit dem pferd tust. Sei gerecht aber lass dir nix bieten. Beispiel: du Holst es von der Weide und es drängelt heimwaerts.... DAS GEHT GAR NICHT !!! Seine Nase darf unterwegs nie vor deiner sein, denn wer die nase vorn hat, der führt. Nimm dir also ein stoeckchen mit und begrenzte das Pferd damit. Oder Kreisel aufwärts vor seinem Kopf mit dem Ende vom Führseil.

Erst wenn es entspannt hinter dir geht OHNE Blödsinn zu machen (grasen), hast du gewonnen. DAS KANN ANFANGS RICHTIG NERVIG SEIN ist aber unendlich wichtig.

Erst wenn WIRKLICH klar ist, WER von euch beiden der Boss ist, kannst du auf bessere Ergebnisse bei allem anderen hoffen und fleissig üben.

Ich habe mit meiner Traum-Stute ein Jahr gewaltlos "gekämpft".... Wollte sie am liebsten wieder verkaufen, aber wir hatten dann noch 22 super tolle Jahre zusammen.

Lies Mal alles, was du vom Linda tellington-jones finden kannst und handle danach, das wird helfen.

Sei ein guuuter Boss, dann bekommst du ein Traumpferd! So mit der Zeit....

Ein guter Ritt beginnt mit dem ersten Schritt des Reiters auf den Hof, die Weide oder in den Stall!

Lies Mal

Http://Tipps-fuer-pferdefan.jimdo.com

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das ist ganz unterschiedlich...

Bei manchen Pferd klappt das auf Anhieb.. Andere brauchen Tage und manche Wochen..

Bei manchen Pferden muss man sich die Chemie erst erarbeiten..

Ich habe eine Stute da hat das über ein Jahr gedauert und das war viel Arbeit bis die Chemie gepasst hat..

Ein Andes Pferd von mir hab ich jetzt bald vier Jahre und sie kann mir immer noch nicht so gut vertrauen.. Meiner Stallhilfe zum Beispiel hat das auf Anhieb geklappt..

Lass dir noch etwas zeit.. Und versuch viel zeit mit dem Tier zu verbringen.. Viel spazieren gehen zum Beispiel..Oder Bodenarbeit usw

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Durch mein Beruf Bereiter