sticker (*innen) erklären?

2 Antworten

Gender-Idologie.

Man soll statt des generischen Maskulinums grammatikalisch nicht durchgängig funktionierte Neuschöpfungen verwenden, damit Frau*innen nicht nur "mitgemeint" sind, sondern direkt genannt werden.

Witzigerweise werden dadurch aber dann die Männer oft nicht mitgenannt.

Genderbefürworter stören sich in besonderer Weise an Wörtern, die in der weiblichen Form noch immer ein -er- enthalten. Aber Deutsch kennt nun mal mehrere Methoden, um ein Wort in die männliche und weibliche Form zu unterscheiden. Aus "der Leiter" wird "die Leiterin", aber aus "der Arzt" wird "die Ärztin". Während man Leiter im Plural problemlos mit Leiter*innen oder Leiter/Innen gendern kann, geht das mit Ärzt*innen nicht, denn der Plural heißt nun mal nicht die Ärzt, sondern die Ärzte. Es müsste also "gendergerecht" die Ärzte*innen heißen, was eine sprachliche Katastrophe wäre.

Weitere Beispiele für Fehlbildungen

Alt: Ärztenotstand/Köche/Paten

Neu: Ärzt*innennotstand/Köch*innen/Pat*innen

Der Plural sowohl für den männlichen Arzt/Koch/Paten als auch für das generische Maskulinum lautet Ärzte/Köche/Paten. Der Plural für die weibliche Form lautet Ärztinnen/Köchinnen/Patinnen. Folglich unterschlägt die gegenderte Pluralform komplett die männlichen Ärzte/Köche/Paten.

Anders sieht das bei Berufsbezeichnungen aus, die im Singular auf -er enden, wie Lehrer. Hier funktioniert der Singular für beide Geschlechter: Lehrer*innen.

rr1957  14.04.2024, 17:42

wieso ist wäre "Ärzte*innen" eine sprachliche Katastrophe ? Ist IMHO auch nicht schlimmer als die anderen Varianten ...

Richtig schlimm wäre nur die Frau Bürger:innenmeisterin oder der Herr Bürger:innenmeister, oder die Schüler:innenlotse:innen.

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JMC01  14.04.2024, 17:45
@rr1957

Scheinbar hörst und siehst du es nicht. Es geht auch nicht nur um dieses EINE Wort. Es geht um das gesamte Prinzip, das keine konsistente, einheitliche Lösung darstellt und es geht um die verlogene, sexistische Ideologie dahinter.

Übereifrige Genderbefürworter unterstellen pauschal allen Männern, die an der bisher geltenden deutschen Sprache festhalten, dass sie vorsätzlich Frauen benachteiligen, indem sie das generische Maskulinum verwenden, wenn es um Menschen- oder Berufsgruppen geht, in denen beide biologischen Geschlechter vertreten sind. Darüber hinaus vermischen und verwechseln sie grammatikalischen Genus, also das Geschlecht eines Wortes, mit dem biologischen Sexus einer Person.

Es gibt zwar Wörter, bei denen Genus und Sexus übereinstimmen wie bei Frau, Mutter, Tochter, Schwester, Tante, Oma oder Nichte, aber es gibt eben auch viele Wörter, wo das nicht der Fall ist wie Sonne, Ader, Leber, Niere, Richtung, Abteilung, Idee, Fantasie, Schale, Beere, Traube usw.

Ebenso gibt es grammatikalisch männliche Wörter, die nicht das Geringste mit dem biologischen Mann zu tun haben wie Plan, Himmel, Auftrag, Schlitten, Baum, Boden, Keller oder Schnee.

Genderbefürworter sind angesichts ihrer Bemühungen, die Sprache zu verändern, davon überzeugt, dass die Abschaffung des generischen Maskulinums in der Gesellschaft für eine gerechtere und höhere Anerkennung der Rolle der Frau sorgen wird. Vereinfacht formuliert soll also die häufigere Nennung weiblicher Wortformen dazu führen, dass Frauen gerechter behandelt werden. Diese Überzeugung kann man nur als absurd bezeichnen. Noch nie hatte ungerechte, ausbeuterische, sexistische Behandlung von Frauen ihre Ursachen in der Sprache. Also kann auch nicht durch die Sprache ein Umdenken in der Gesellschaft erfolgen. Man erreicht bei Anwendung der bis dato vorgeschlagenen Neuschöpfungen mit Genderstern, Binnen-I und ähnlichen Lösungen nur, dass weibliche Wortformen optisch und akustisch absolut dominant erscheinen und die männlichen Formen mit Endung -er fast völlig verschwinden. Das hat mit Gerechtigkeit und Ausgewogenheit nichts mehr zu tun. Das ist eine weibliche Sprachdiktatur.

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hartmutschoen  14.04.2024, 17:49

Da gibt es doch bessere Schreibweisen. Den * sieht man erst seit kurzem und er ist nur eine überflüssige Notlösung, der die Sache ins Lächerliche zieht.

  • Jede(r)
  • die/der Hausfrau/mann
  • die LeiterInnen
  • der/die StudentIn
  • die Studenten/innen oder die Student(en)Innen
  • Köche/innen oder Köch(e)Innen
  • der/die Fleißige
  • die Fleißigen
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JMC01  14.04.2024, 17:52
@hartmutschoen

Selbst einige deiner Beispiele sind fehlerhaft bzw. akustisch rein feminin. Die einzige vernünftige Lösung, die grammatikalisch in jedem Fall funktioniert, ist die Beidnennung und die Partizipform. Das ganze Thema ist maximal überflüssig und nur ein Politikum einer kleinen, lauten, fanatischen und männerfeindlichen Minderheit.

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hartmutschoen  14.04.2024, 17:55
@JMC01

Das Gendern betrifft zu 95% die geschriebene Sprache um Texte nicht zu lang werden zu lassen. Gesprochen wird selbstverständlich die "Beidnennung" verwendet.

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JMC01  14.04.2024, 17:58
@hartmutschoen

Und dafür wird die geschriebene Sprache grammatikalisch falsch oder der Wortschatz wirrd eingeschränkt, um die Sätze so zu bauen, dass die neuen Formen nicht offensichtlich falsch werden. Das ist schlimmer als ein Satz, der etwas länger ist, aber dafür rundum korrekt und sprachlich individuell und elegant, so wie es der Verfasser (oh mein Gott, er hat nicht gegendert!) es wünscht.

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Hallo,

#nichtnurmitgemeint soll aussagen, das gendergerechte Sprache die Frau im Sprachgebrauch ebenbürtig zum Mann macht und eben nicht "nur" mitmeint.

Liebe Grüße