Stell dir vor, du existierst nicht wirklich, sondern bist nur jemandes Traum. Hättest du Angst um deine Existenz?

8 Antworten

Wie René Descartes sagte: Cogito ergo sum.

Oder zu deutsch "ich denke, also bin ich".

Wenn ich Angst habe, setzt das vorraus, dass ich denken kann. Wenn ich also denken kann, muss ich zwangsläufig auch existieren. Die Existenz des eigenen Geistes, ist eigentlich so ziemlich das Einzige, dessen man sich sicher sein kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Shylenn 
Fragesteller
 24.11.2022, 23:40

Da steht aber "stell dir vor".

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verreisterNutzer  24.11.2022, 23:53
@Shylenn

Mh. Also. Wenn ich mir etwas vorstellen kann denke ich. Und damit wären wir wieder bei Descartes. Aber spielen wir das Spiel einmal mit. Angenommen ich bin jemandes Traum, dann:

1. Ich würde mich geschmeichelt fühlen jemandes Traum zu sein.

Spaß beiseite.

1. Bin ich dann, also als Traum überhaupt zu eigenständien Emotionen fähig?

2. Das Erwachen und damit mein Ende; wäre nicht viel anders als der Tod im Leben;

Ich finde es passend Michelangelo an dieser Stelle zu zitieren:

"Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich leb' in Euch und geh' durch Eure Träume."

En Traum ist auch nach dem erwachen nicht Fort. Er besteht weiterhin, ähnlich einer Erinnerung. Also, ich schätze nein. Ich hätte keine Angst.

Und du?

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Shylenn 
Fragesteller
 25.11.2022, 00:02
@verreisterNutzer

Ich hätte Angst und wär traurig wenn der Jenige aufwachen würde. Nenn mich egoistisch, aber ich bin dann schon so lange ein Traum, dass ich auch wissen will, wie es aus geht.

Zu deinem 1. - ja, alles ist so wie jetzt, nur dass du jederzeit drauf gefasst sein müsstest, dass es dich einfach nicht mehr gibt.

Zu 2. - finde ich schon dass es anders wäre. Jemand der stirbt, verschwindet ja nicht einfach. Würde der Träumende aber wach werden, wäre alles verschwunden. Nicht nur du sondern alle die in deinem "Universum" mit existiert haben.

Abgesehen davon sind viele Träume nach dem Erwachen fort. Manchmal kann man sich noch an Fitzel erinnern, aber wer garantiert dir dass dieser Fitzel ausgerechnet du bist? Vielleicht erinnert sich der Träumer ja auch an das Rennauto, was vor deiner Geburt geträumt wurde... Demnach würde vielleicht das Auto weiter existieren, aber du nicht.

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Kennst du schon die asiatische Traumfabel („Der Schmetterlingstraum“) von Tschuang Tse (4. Jhd. v. Chr.)? Erinnert mich sehr an deine Frage. Den Unterschied, den er am Ende nennt, verstehe ich allerdings nicht wirklich.

“Einst träumte mir, Tschuang Tschou, ich sei ein Schmetterling. Ein schwebender Schmetterling, der sich wohl und wunschlos fühlte und nichts wusste von Tschuang Tschou. Plötzlich erwachte ich und merkte, dass ich wieder Tschuang Tschou war. Nun weiss ich nicht, bin ich Tschuang Tschou, dem träumte, ein Schmetterling zu sein, oder bin ich ein Schmetterling, dem träumt, er sei Tschuang Tschou. Und doch ist sicherlich zwischen Tschuang Tschou und dem Schmetterling ein Unterschied, denn gerade diesen nennen wir ja Wandlung der Substanz zu Einzelwesen.“ (Quelle)

Shylenn 
Fragesteller
 04.01.2023, 21:10

Nein, diese Fabel kenne ich nicht.

Der Unterschied zu Tschuang Tschou und dem Schmetterling ist scheinbar der, dass er als Schmetterling wunschlos war und sich gut damit fühlte.

Dieser Unterschied ist die Wandlung.

Ich fasse es so auf, dass ein Schmetterling so simpel im Geist ist, dass er eben wunschlos ist und erst wenn jemand zu wünschen beginnt, wandelt er sich von einem simplen Schmetterling in etwas, was ein komplexeres Denken hat.

Könnte man das so sagen?

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mein eigenes Bewusstsein existiert aktuell wirklich

Hättest du Angst, dass dein Träumer wach wird und es dich plötzlich nicht mehr geben würde?

das wäre eigentlich sehr entspannt

Wenn ich das wirklich wüsste,dass ich nur deshalb existiere,dann ja.

Nein, das finde ich irgendwie unlogisch, aber wenn dann würde ich es eher einfach schade finden