Starkes Heimweh im Internat?

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Hey,

ich kann aus Erfahrung sagen, dass Internat nicht das schönste ist und echt blöd sein kann, wenn man keine Freunde hat mit denen man so richtig was unternehmen kann.

Ich hatte damals auch überlegt einfach ab zu brechen aber habe mir dann immer vor Augen gehalten wie stolz ich meine Mama machen würde, wenn ich das jetzt durchziehe. Deswegen habe ich einfach weitergemacht auch wenn es schwer war. Habe dann aber am Ende gemerkt das es sich gelohnt hat.

Wenn du weitere Hilfe brauchen solltest melde dich bei mir per persönliche Nachricht.

LG

Flo

PicaPica  08.11.2021, 12:07

TOP, auch das Angebot, finde ich klasse, LG. :)

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Hey,

das ist sicherlich bei Jedem anders, wann das Heimweh einsetzt, oder schlimmer wird.

Heimweh ist eine Herzsache, die Schule überwiegend eine Kopfsache und in diesem Fall solltest du versuchen, deinen Kopf über das Herz zu stellen bzw. Vernunftsgründe in die Gegenwaagschale werfen.

Und sage dir, dass dein Zuhause und deine Lieben ja nicht aus der Welt sind, du könntest zu ihnen zurück wenn du wolltest, aber du willst momentan noch nicht - und - du könntest dir vorstellen wie stolz sie sind, wenn du mit einem guten Abschluss zurückkommst.

Weißt, bei einem Allergiker z. B. da ist es so, dass er oder sie für 5 Minuten Genuss u. U. eine Woche leiden muss, also überlegt er/sie irgendwann, ob es das wert ist und wenn dich die Telefonate zu sehr im Nachhinein noch fertiger machen, dann vereinbare mit den Deinen doch mal eine einwöchige Pause, oder gar zweiwöchig.

Du sagst ansonsten wäre Alles gut da und das ist sehr viel wert. Wisse, dass du ein Ziel hast, dass es eine Deadline gibt nach der du, mit einem guten Abschluss, wie erwähnt wieder nach Hause kommen kannst, also in dem Fall wäge ab, reiß dich zusammen und sage dir die Vernunftsgründe immmer wieder vor.

Was wäre denn, wenn du nun heimkommen würdest? Nach kurzer Zeit würdest du es ausbildungsmäßig bereuen und deinen Entschluss wieder in Frage stellen.

Also Fazit: Bleib, mach einen guten Abschluss und lass dich emotional ganz auf deine jetzige Umgebung und den Unterricht ein. Das Hier und Jetzt gehört uns ganz, weder die Vergangenheit noch die Zukunft. Im Hier und Jetzt stellen wir die Weichen für die Zukunft die irgendwann unsere Vergangenheit werden wird und dann sind wir entweder froh, oder bedauern Vieles.

Du schaffst das, beiß ein wenig die Zähne zusammen und sei irgendwann stolz darauf, dass du´s getan hast, LG. :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Man hat schon so Einiges erlebt

Ja, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Heimweh weh tut, physisch weh, und man das Gefühl hat, dass es an den Eingeweiden nagt. Bei Dir kommt noch erschwerend hinzu, dass Du mitten im Jahr in eine feste Gemeinschaft gekommen bist, und es einige Zeit braucht, bis Du Deinen festen Platz dort gefunden hast. Und diese Zeit ist nicht einfach. Ich fühle mit Dir.

Und trotzdem: Wenn Du jetzt, nach einigen Tagen aufgibst, dann wird das Dein ganzes Leben an Dir nagen, Du Dir immer denken, dass Du es hättest schaffen können, denn im Grunde ist Internat für die Meisten eine super Chance, und es hat ja bestimmt Gründe, warum Du aufs Internat gewechselt bist, oder?

Was Du konkret tun kannst:

  1. Hör auf, mit zuhause zu telefonieren. Jeder Kontakt facht im Moment Dein Heimweh an, statt es zu bekämpfen. 
  2. Fahre an den Wochenenden nach Möglichkeit NICHT nach Hause. Diese Wochenenden stellen jedesmal eine Unterbrechung Deiner Eingewöhnungszeit dar. Die Sonntagabende werden immer schwieriger für Dich werden. Die meisten Internate haben an den Wochenenden sehr schöne Programme, die Dir sonst entgehen.
  3. Versuche Dich so viel wie möglich zu beschäftigen. Bestimmt bietet das Internat viele Aktivitäten an, schreibe Dich ein. (Außerdem hast Du die Möglichkeit, Dich gründlich um Schule zu kümmern: Hausaufgaben sind besser, als Heimweh).
  4. Bringe Dich in Deine Wohngruppe ein, z.B. wenn es um Vorschläge geht, was Ihr zusammen machen könnt. Stelle Deinen "Genossinnen" viele Fragen darüber, wie was läuft, wie sie welchen Erzieher finden, oder Lehrer.
  5. Schau nicht so weit in die Zukunft! Denke nie daran, wie lange noch, sondern lebe Tag für Tag.

Also, wie gesagt: halte durch, es lohnt sich!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung und viel Recherche im Netz