Stammzellspende?
Hallo, ich würde gerne einmal ein paar Meinungen von euch zu einer Stammzellspende lesen.
Ich habe mich 2020 bei DKMS registriert und heute eine Email bekommen, bei der es heißt, dass ich als Spender bei einem Patienten in Frage kommen würde. Ich habe das erste Telefonat mit der DKMS schon geführt und bekomme jetzt den Bluttest zur eindeutigen Spendereignung zugeschickt.
Mein erster Gedanke war, dass ich überfordert bin. Ich möchte eigentlich unbedingt spenden, jedoch habe ich auch große Angst davor.
Ich habe leider seit der Registrierung eine Hypochondrie entwickelt, welche mich natürlich jetzt sehr beschäftigt. Ich habe mir alleine heute viele Erfahrungsberichte und zwei Dokus über den peripheren Spendenvorgang angeschaut, und habe jetzt ziemlich Angst vor den Nebenwirkungen des GCS-F Medikaments, welches ich 4 Tage vorher zwei mal Täglich spritzen soll. Zudem berichten die Spender in der Doku, dass die Entnahme auch sehr auf den Kreislauf gehen bzw. In der einen Doku ist der Spender fast in die Ohnmacht gefallen.
Mir ist natürlich bewusst, dass das im Vergleich zu den Strapazen des Empfängers gar nichts ist, aber ich kann nicht anders als ausreden zu finden, nicht zu spenden.
Ich möchte dem Empfänger eine Chance auf Heilung geben, aber ich versuche auch Gründe zu finden nicht zu spenden. Ich hasse mich auch gerade für diesen Gedanken selbst.
Hat jemand von euch schon einmal gespendet oder hat andere Erfahrungen gesammelt?
5 Antworten
Ich bin nicht nur eifriger Blutspender (>150 mal), sondern habe vor gut 10 Jahren schon einmal Stammzellen gespendet.
Mit der Empfängerin meiner Stammzellen habe ich heute noch regelmäßigen Kontakt. Sie ist mir nach wie vor unendlich dankbar, denn ohne mich wäre sie wohl schon lange tot.
Ich habe mir selbst dieses GCSF in Vorbereitung auf meine Spende gespritzt - und mehr als ein paar Kopfschmerzen habe ich nicht als Nebenwirkung gespürt.
Das Problem bei solchen Dokus ist, daß hier gerne auch mal Komplikationen gezeigt werden - und dabei der Eindruck erzeugt werden kann, daß diese häuftger auftreten, als das real der Fal ist.
Komplikationen können natürlich immer wieder mal auftreten, da will ich nichts beschönigen. Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen Komplikation? Mir wurde damals im Beratungsgespräch gesagt (und ich würde jederzeit ein persönliches Beratungsgespräch irgend einer Doku vorziehen, denn bei einer Doku kannst Du ja nur schlecht bis gar nicht nachfragen), die Wahrscheinlichkeit von wirklich ernstzunehmenden Komplikationen sei verschwindend gering.
Zudem wirst Du während Deiner Spende optimal betreut. ich hatte während meiner Spende das Gefühl, als müsse ich nur "Piep" sagen und schon wäre jemand zur Stelle, um sich um meine Befindlichkeiten zu kümmen.
Ich gebe auch offen zu, daß mir unmittelbar vor der Spende schon ein wenig die Düse ging, aber meine Befürchtungen erwiesen sich als absolut grundlos.
Nach der Spende hatte ich natürlich auch etwas weiche Knie, aber da ich ohnehin noch ein paar Stunden warten sollte, bis die Ergebnisse der abschließenden Blutuntersuchungen vorlagen und ich zudem einen Gutschein für einen kleinen Imbiß in der Cafeteria hatte, nutzte ich die Zeit, um mich zu stärken. Nach einer Cola und einem kleinen Snack ging es mir wieder so gut, daß ich mit meinem Auto wieder nach Hause fahren konnte.
Und dann war da natürlich auch die Dankbarkeit "meiner" Patientin - immerhin durfte ich dazu beitragen, einem todkranken Menschen die Chance auf ein neues Leben zu geben. Dieses Gefühl ist einfach nur schön - ganz besonders dann, wenn (wie in meinem Fall) die Therapie erfolgreich war!
Ich würde jederzeit wieder spenden.
Du brauchst überhaupt keine Angst haben, ich habe vor ca. 25 Jahren Knochenmark gespendet, und mir geht es heute sehr gut.
Die Spritzen die du bekommst bewirken das sich die Stammzellen aus dem Knochenmark lösen und sich im Blut ansammeln, dadurch hast ein ein paar Tage Grippeähnliche Symptome die du aber sehr gut mit Paracetamol behandeln kannst und auch darfst, ich habe damals für ein 55 jährige Frau in Deutschland gespendet, ich mußte am ersten Tag ca. 8 Stunden und am nächsten Tag noch einmal 4 Stunden spenden, die Spende ist identisch mit einer Dialysebehandlung für Nierenkranke, dein Blut wird gefiltert und die Stammzellen werden aufgefangen, und je nachdem wie viele Zellen man braucht dauert es eben, neben mir lag ein Mann der war nach 3 Stunden fertig da er für einen kleinen Jungen gespendet hat und die Anzahl der Zellen die man für den kleinen Jungen brauchte waren nach 3 Stunden erreicht, du kannst mich gern über eine PN anschreiben und nachfragen, ich antworte dir gern.
Ich würde es auf jeden Fall wieder machen, ich habe meinen Zwilling nach 2 Jahren getroffen und es war ein tolles Erlebnis einen Menschen zu sehen der ohne mich nicht überlebt hätte, es war ein tolle Gefühl
Niemand kann dich zwingen zu spenden und du kannst deine Einwilligung bei der DKMS auch sicher wiederrufen.
Wie du schon sagtest, du hast dich eben verändert.
In den Reportagen wäre es vielleicht auch langweilig wenn sie alles nur positiv darstellen. haben sie etwas gesagt wie häufig es auf spenderseite Probleme gibt?
Ebenso häufig ergibt der Bluttest das du eben nicht als Spender in frage kommst, oder halt zu einem gewissen % Anteil schlechter als andere die ebenfalls in Frage kommen.
Atme mal tief durch, du warst mal bereit etwas gutes zu tun und hast dich registriert.
Es wäre sehr anständig von dir das durchzuziehen und jemand anderem zu helfen.
aber wenn du nicht aus deiner Haut kannst, dann ist das eben so.
Mach dir die entscheidung nicht leicht, dann passt das schon.
Ich finde das wäre ein guter Moment auf deine Hypochondrie zu scheißen und dein Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen (nicht von den Ängsten bestimmen lassen).
Warum hast du dich denn registrieren lassen wenn du so große Angst vor der Spende hast?
Und warum überhaupt Angst haben? Du hast die Blutabnahme zur Registrierung ja auch angstfrei überlebt!
Zur Spende bekommst du ja nur ein paar Spritzen um deine Stammzellen anzuregen sich in deinem Blut anzureichern. Davon fühlt man sich höchstens wie mit einer Erkältung. Mehr passiert da nicht mit dir.
Und nach ein paar Tagen hängst du für eine Stunde an einem Dialysegerät. Das tut auch nicht weh oder hat irgendwelche Nebenwirkungen.
Und wer davon "umkippt" der tut das, weil er sich erfolgreich selbst so nervös geredet hat.
Oder hast du Angst, dass du doch nicht als Spender passt?
Mein Physio hat gespendet. Der war für die Dauer der Spende im KH und hatte keine Folgeprobleme. Er war davor und hinterher Leistungssportler.