SR50 will nicht starten?


24.04.2025, 07:13

Gelöst

2 Antworten

Wenn ein Moped perfekt und ohne Probleme läuft und plötzlich läuft der Vergaser über, dann ist das meine "Baustelle" und nicht ein verstellter Zündzeitpunkt - ich wechsel ja auch nicht die Zündkerze, wenn ein Reifen platt ist ;-)

Aber wieder im Ernst: Ein Schwimmernadelventil (siehe Foto) ist ein Verschleißteil und, weil das so ist, gibt es das auch als Ersatzteil.

Wenn man mal unterstellt, dass der Schwimmer nicht plötzlich undicht geworden ist, dass er plötzlich hakt oder, dass man bei der Reinigung den Schwimmerstand versehentlich verstellt hat, dann bleibt nur noch ein defektes Schwimmernadelventil als Grund für das Überlaufen des Vergasers übrig.

Natürlich springt die Mühle jetzt nicht mehr an, denn das Zweitaktgemisch ist in das Kurbelgehäuse gelaufen, wo dann der Kraftstoffanteil -teilweise - verdunstet aber das Zweitaktöl nicht.

@DerSebbi hat ja die weitere Vorgehensweise sehr gut erklärt aber dazu noch eine Ergänzung für die Startversuche: Legt euch, wenn ihr habt, Ersatz-Zündkerzen griffbereit, dazu Bremsenreiniger zum Reinigen der Zündkerze und einen Lappen.

Das völlig überfettete Gemisch bildet Ruß auf dem Isolatorfuß (Foto), dieser Ruß ist elektrisch leitend und beeinträchtigt dadurch den Zündfunken - deshalb zwischendurch Kerze wechseln/reinigen.

LG

Schwimmernadelventil:

Bild zum Beitrag

Aufbau einer Zündkerze:

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjähriger Motorradfahrer und "Schrauber"
 - (50ccm, Vergaser, Simson)  - (50ccm, Vergaser, Simson)

JaSoundSo582 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 16:22

danke antwort beim anderen darunter :)

Von Experte JochenOWL bestätigt

Fangt doch nicht immerzu an wild die Vergaser zu tauschen....

Ihr habt das Problem ja schon eingegrenzt. Warum soll jetzt nun plötzlich der Unterbrecher verstellt sein oder spontan der Simmerring undicht werden? Klar kann man mal den ZZP checken und schauen ob hinter der Grundplatte Öl aus dem Simmering läuft aber wenn du schon weißt das der ergaser übergelaufen ist...

Übergelaufener Vergaser bedeutet dass das Kurbelgehäuse mit Kraftstoff geflutet sein kann. Kerze raus, Lappen drüberhalten drüber und erst mal eine Runde lustig treten bis der Lappen nicht mehr nass von Benzin / Öl wird. Natürlich Benzinhahn zu.

Dann muss man vermutlich eine Zeit lang Orgeln (Berg runterrollen lassen zum starten bietet sich an, aber bitte im 2. Gang kuppeln) bis das Moped wieder anspringt. Lasst dabei den Benzinhahn zu, damit nicht wieder alles mit Benzin vollläuft, eine volle Vergaserwanne reicht erst mal.

Das sie dann erst mal nur tuckert ist normal, da ist immer noch ne Menge Öl und Kraftstoff im Gehäuse und sie läuft zu fett. Wenn das alles draussen ist (kann durchaus 1-2 Minuten dauern) sollte sie wieder anfangen Gas anzunehmen. Benzinhahn wenn dann immer nur kurz aufmachen solang sie nicht richtig läuft.

Genau das Problem hatte ich schon mehrfach mit mehreren Mopeds. Da ist mir auch der Vergaser übergelaufen und statt aus dem Überlauf hat er sich fröhlich ins Kurbelgehäuse entleert. Ist sogar schon mal spontan während der Fahrt passiert als ich lang und steil bergab gefahren bin. Unten an der Ampel hat sie plötzlich kein Gas mehr angenommen.


JaSoundSo582 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 16:22

Hey Leute, mal ganz entspannt bleiben :)

Wir haben die Mühle erstmal angeschoben, 15 Minuten laufen lassen – mit konstant Gas geben und auch ein bisschen gefahren. Sobald man aber vom Gas geht, wird sie träge und will ausgehen.

Die Idee mit dem Lappen im Zündkerzenloch wär tatsächlich mal was gewesen – aber selbst mit Bremsenreiniger wollte die Karre nicht anspringen. Die Zündkerze war nach dem Standlauf trocken, und man hat auch gemerkt, dass sie unrund lief.

Selbst mit dem originalen Vergaser hat sie kein Gas angenommen, auch nachdem der nicht mehr übergelaufen ist.

Ich fummel bei sowas nicht einfach wild rum, sondern geh das systematisch an – vom Vergaser Richtung Motor.

Und dass sich bei der SR50 die Unterbrecherplatte mal verschiebt, ist ja auch nichts Neues.

Ist ja auch nicht mein Moped – daher kenn ich den inneren Zustand nicht.

Meins dagegen kenn ich in- und auswendig. Das hat bisher nur einmal gezickt, und da ist durch eine Undichtigkeit Wasser in den Vergaser gekommen.

Aber das ist wieder eine andere Geschichte. ;)

DerSebbi  14.04.2025, 18:40
@JaSoundSo582

Du musst auch verstehen wie deine Frage wirkt. Erst läuft der Vergaser über, dann wird er getauscht dann erst wird angeschoben. So klingt das natürlich nach wildem herumgerate.
Mal meinen Vorschlag ausprobiert und den Benzinhahn zugemacht? Ich hatte genau das selbe Problem. Damals hing der Schwimmer fest aber ich wusste es noch nicht. Benzinhahn zu - Nach einer Minute nahm sie wieder Gas an da der Schwimmerstand sich wieder normalisiert. Benzinhahn auf, Problem kam zurück da er wieder voll lief. So kann man einfach feststellen ob es was mit der Benzinzufuhr zu tun hat. UN daneben auch gleich mal Prüfen ob der Hahn überhaupt absperrt. So läuft dir die Karre nämlich auch langsam voll.

JaSoundSo582 
Beitragsersteller
 24.04.2025, 07:13
@DerSebbi

Das Problem ist gelöst – es lag an der Unterbrecherplatte oder irgendwas an der ecke.

Keiner von uns hatte daran gearbeitet, aber sie hatte sich mitgedreht. Vermutlich wurde sie vom Vorbesitzer nicht richtig festgezogen oder hat sich im Betrieb gelockert – so genau lässt sich das im Nachhinein nicht sagen.

Ich hatte zwar vorgeschlagen, mal einen Blick draufzuwerfen, aber mein Nachbar war der Meinung, dass dort nichts sein könne und wollte nicht weiter nachsehen. Im Nachhinein war mein Gedanke aber richtig – das wäre ohnehin mein nächster Prüfpunkt gewesen.

Und ja, @DerSebbi, ich verstehe dich voll – es gibt genug Leute, die einfach nur wild herumbasteln oder, wie ich gerne sage, „tot reparieren“. Manchmal ist weniger eben mehr.