Spielt ihr nach Noten oder Tabs?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

Noten 59%
Tabulatoren 41%

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Tabulatoren

Ich denke, dass klassische Noten überhaupt nur dann einen Vorteil bieten, wenn man mit Nicht-Gitarristen über Noten diskutiert, bzw. diese einem Noten geben und man sie lesen muss.

Für alles andere halte ich das Lernen klassischer Noten komplett verschwendete Lebenszeit. Sie enthalten weniger Informationen, sind weniger intuitiv und weniger leserlich als Tabs.

Tabulatoren

Zuerst einmal: Noten lesen ist musikalische Allgemeinbildung, und für viele Instrumente wie z.B. das Klavier ist es auch sehr wichtig, sich da auszukennen. Es schadet also in keinem Fall, sich da weiterzubilden.
ABER:
Als langjähriger Gitarrist bin ich ganz klar dafür, Tabulatur zu nutzen. Die Gitarre bietet einen so riesigen Umfang an Noten, dass man speziell bei tieferen Stimmungen wie z.B. im Rock oder Metal, aber auch in anderen Genres schnell an die Grenzen des Lesbaren kommt. Ich habe keine Lust mit teilweise vier oder fünf Hilfslinien hinzuzeichnen, wenn ich meine eigenen Stücke notiere, oder das ganze dann bei anderen Stücken lesen zu müssen. Das hat auch nichts mit Faulheit zu tun, es ist einfach die bessere Lösung für ein Saiteninstrument wie die Gitarre, und ist ja auch keine Erfindung der Neuzeit. Bereits im 15. Jahrhundert wurden Stücke für die Laute, die ja der Vorläufer der Gitarre war, in Tabulatur niedergeschrieben. Das war zwar nicht die selbe Tabulatur wie heute (diese ist eine Mischung aus der französischen und der italienischen Lautentabulatur), aber schon damals haben Musiker verstanden, dass es einfach manchmal keinen Sinn ergibt, nach klassischen Noten zu spielen.

ÌWeder noch. Ich bin allerdings in der Hauptsache Schlagzeuger, aber dafür gibt es ja auch beides.

Meine Meinung dazu:

Ich kann Noten lesen und einfache Stücke könnte ich sicher auch vom Blatt spielen, komplexere aus dem Stand eher nicht so. Das würde ich dann nutzen, wenn ich ein Stück 1:1 erarbeiten oder mich mit anderen dazu austauschen wollte. In der Praxis habe ich damit drei Probleme: erstens kann ich am Schlagzeug nicht Umblättern und zweitens kann ich das von so weit weg nicht lesen. Drittens klebe ich dermaßen an den Noten, dass ich das Musikmachen vergesse ... 🥴

Bei Tabs habe ich ähnliche Themen und zusätzlich finden sich kaum Quellen für Drumtabs.

Ausserdem singe ich die meisten Stücke d.h. ich brauche da zusätzlich Infos.

Ich schreibe mir daher meine Leedsheets, d.h. ich höre mir den Song, dessen Struktur und das Schlagzeug davon an und entwickle mein Drumming dazu. Auf dem Leedsheet steht dann Text, Grundakkorde und Hinweise für das Schlagzeug - pro Song alles auf einer Seite, habe mir zur Differenzierung ein Farbkonzept überlegt, so dass ich schon daran erkenne ob ich z.B. im Vers oder Refrain bin. Alles andere ist Übung und z.T. auch Improvisieren. Mir kommt es nicht darauf an, ein Stück 1:1 nachzuspielen, sondern es soll auch ein gutes Stück "mein Song" werden ... so mache ich das schon bald 40 Jahre, es funktioniert und die Leute erkennen unsere Songs.

Meine Bandkollegen*innen machen das übrigens auch so, aber jeder hat sein eigenes System des Leedsheets. Gruss

Ich nutze weder das eine noch das andere. Ich höre mir das an und dann geht´s los, soweit ich das hinbekomme. Ich bin aber auch nur ein Otto Normal Spieler, der nicht wirklich gut ist. Es reicht, um die meisten Sachen mitspielen zu können und um die Ahnungslosen zu beeindrucken.

Für die Zukunft solltest du aber schon versuchen Noten lesen zu können. Das macht dir dann so einiges einfacher, was die Zukunft betrifft.

Wenn du Noten lesen und auf deine Klampfe umsetzen kannst, dann kannst du auch bei dir unbekannten Stücken mitspielen. (Is´so meine Meinung, bzw. Erfahrung dazu.)

metalkitten08 
Fragesteller
 05.08.2022, 11:32

Es ist zwar viel Arbeit Noten zu lernen und dann auch noch beizubehalten, aber ich denke Mal das es nicht schadet sie trotzdem zu können.

Danke für deine Antwort:)

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Beim Fingerstyle spiele ich hauptsächlich nach Tabs, habe allerdings auch die Noten unterlegt, um die Länge der Töne klar zu haben.