Kann man im Imperfecto de Subjuntivo „ojalá“ u. Ä. auslassen, sodass eine que-Konstruktion zustande kommt?
Also ich weiß wie der imperfecto de subjuntivo benutzt wird aber ein Satz in einem Lied hat mich dann wieder zweifeln lassen. Ich glaube es ist sowas wie ein Wunsch "Que el reloj corriera lento"
Hier der Text:
Me vine a cambiar de aire
Y neta que no me arrepiento
Que el reloj corriera lento
Que sepa usar un momento
Que estuvieras tú conmigo para contarte lo que siento
Soll das sowas heißen wie "ojalá el reloj corriera lento "? Weil es steht kein ojalá davor sondern einfach nur "que"
Auch wie bei "que estuvieras conmigo" heißt das dann einfach "Ojalá estuvieras conmigo?
Klar , que tengas un buen fin de semana, que tengas un buen día, da verstehe ich dass nur "que" davor steht. Aber bei imperfecto de subjuntivo? Habe ich nichts im Internet gefunden wenn davor nur "que" steht
2 Antworten
Ja, das ist das Gleiche, nur eben auf die Vergangenheit übertragen. Das Lied spielt ja in der Vergangenheit.
Ob der Wunsch hier in Erfüllung ging ist nicht nicht relevant:
- [querría] que estuvieras conigo.
Genauswenig wie es das im Presente wäre:
- [quiero] que estés conmigo.
Es geht darum, was im Augenblick gefühlt wird/wurde. Das Condicional drückt aus, dass es noch von etwas abhängig ist/war. Ein hypothetisches Futuro.
Eine Nichterfüllung würde dann mit der perfektiven Zeit zum Ausdruck gebracht werden: que hayas/hubieras estado conmito. Dann ist/war der Zug schon abgefahren.
Nun kommen noch Dinge dazu, auf die man wirklich keinen Einfluss hat. Eine Uhr läuft ja immer gleich schnell. Allerdings geht es im Kontext darum, dass einem noch genügend Zeit bleibt, nicht darum, dass das das Uhrwerk langsamer läuft.
Wenn du das Prinzip von que schon im Presente (das, was heute so ist) verstanden hast, kannst du das auch aufs Imperfecto (das, was damals so war) anwenden.
Nein. Im Deutschen kannst du würde-Form für Konjuntiv II nehmen, im Spanischen nicht. Dort sind die Zeiten weniger flexibel, da sie mehr Informationen beinhalten, die auch zusammenpassen müssen.
Im Spanischen steht die würde-Form hier auf der anderen Seite. Es ist das Condicional. Ich würde mir wünschen ... die Uhr liefe langsamer. So redet natürlich keiner. Im Spanischen schon. Wie kommt man dann zu einer brauchbaren Übersetzung? Indem du die fürs Deutsche typischen Worteinschübe verwendest: [Ach] würde die Uhr [doch] langsamer laufen.
Will heißen: Du erfasst gut, was es bedeutet. Allerdings machst du den Fehler, das dann wörtlich auf Spanisch zu übersetzen. Hier ist würde (... laufen) aber eine modale Form als Ersatz für das Konjunktiv II, weil "liefe" für viele uncool klingt.
Im Spanischen wird aber streng darauf geachtet, dass untergeordneter Wunsch (Subjuntivo) und abhängige Bedingung (Condicional) auf der richtigen Seite stehen. So kommt es aber dann eben auch dazu, dass du den einen Satzteil gar nicht mehr brauchst und nur mit "que" herbeirufst.
Wie gesagt: "würde" würde man im Deutschen sagen, weil "liefe" ungebräuchlich geworden ist. Aber von der Zeitform her ist es das gleiche wie "wäre" aus deinem 2. Satz.
Ich meine: Im Deutschen ist das natürlich ok und allgemein gebräuchlich, dass du statt liefe "würde laufen" nimmst. Aber das darf dich nicht zum Umkehrschluss verleiten, dass das im Spanischen so wäre.
Deine Frage ist ja eher: Warum que? Warum Imperfecto de Subjuntivo? Wenn du da die Antwort drauf wissen willst, ist es die, dass hier das Condicional (im Deutschen die würde-Form) im anderen Satzteil steht.
[Me gustaría] que el reloj corriera lento
[Mir würde(!) gefallen], wenn die Uhr [doch] langsamer [wörtlich:] liefe. Das kann durch "laufen würde" im Deutschen ersetzt werden.
Aber warum wird dann im nächsten Satz das normale subjuntivo benutzt, que sepa usar
Das Lied steht in der Vergangenheit. Das muss ja nicht in jedem Satz dabeistehen, sondern ist im Kontext verankert. Die Geschichte ist vorbei. War "damals". Er beschreibt wie es so war(!). Von daher müssen die anderen Konjugationen damit übereinstimmen, auch das Subjuntivo, Imperativo (wird aus der Vergangenheit heraus indirekt, also Subjuntivo der jeweiligen Zeit), Zukunft (aus der Vergangenheit heraus: Condicional).
Sorry, kannte den Song nicht. Hatte durch das anfängliche Indefinido (me vine ...) auf Vergangenheit geschaltet. Der Typ ist aber Mexikaner.
Si, los pasa es que, ahí la diferencia entre el presente y pasado es otra.
Que el reloj corriera lento
Que sepa usar un momento
Que estuvieras tú conmigo para contarte lo que siento
Würde doch die Zeit nur langsamer laufen, wärst du doch noch bei mir....
Aber warum wird dann dazwischen *sepa * benutzt, und nicht supiera, wenn doch die anderen beiden auch im imperfecto de subjuntivo sind ?
Weil das eine Art Imperativ ist. Direkt: ¡Sé usar un momento! Indirekt: ¡Que sepa usar un momento! Oder auch, weil hier zwischen unwahrscheinlicheren und wahrscheinlicherem Wunschdenken gewechselt wird. Kenne das Lied nicht. Weiß nicht, ob er hier sich anspornt (Imperativ) oder sich etwas wünscht.
Ja, genau. Manchmal wird das Verb (z. B. deseo, espero, quiero) oder die Interjektion ojalá beim Subjuntivo ausgelassen, das beschränkt sich aber nicht nur auf das Präsens, wie in den folgenden Sätzen (1, 2):
- (1) Que duermas bien. = Schlaf gut. / Ich hoffe, du schläfst gut. / Mögest du gut schlafen.
- (2) Que tengas un buen día. = Hab einen schönen Tag. / Ich hoffe, du hast einen schönen Tag. / Mögest du einen schönen Tag haben.
Es ist auch üblich, Auslassungen im Imperfecto zu machen. Dabei wird aber nicht deseo, espero oder quiero ausgelassen, sondern desearía (= ich wünschte), esperaría (= ich würde hoffen) und querría (= ich würde wollen). Es handelt sich also um einen Wunsch, der nicht erfüllt wird (3, 4):
- (3) Que el reloj corriera lento. = Verginge die Zeit nur langsamer. / Würde die Zeit nur langsamer vergehen. / Ich wünschte, die Zeit würde langsamer vergehen.
- (4) Que estuvieras tú conmigo para contarte lo que siento. = Wärst du hier, damit ich dir sagen kann, was ich fühle. / Ich wünschte, du wärst hier, damit ich dir sagen kann, was ich fühle.
Was mir grade aufgefallen ist , warum ist dann das " que sepa usar un momento" im normalen subjuntivo? Und nicht auch im imperfecto de subjuntivo?
Das liegt höchst wahrscheinlich nur an der Silbenzahl der einzelnen Verse, denn von der Bedeutung her ergibt dieser Satz im Kontext der Strophe wenig Sinn, weder semantisch noch grammatikalisch. Man weiß nicht, wer damit angesprochen wird oder worauf es sich bezieht.
Die Verse haben nämlich folgende Silbenanzahl 8-9-8-9 (V1: 9-1 = 8 // V2: 10-1 = 9 // V3: 9-1 = 8 // V4: 9). Würde man nun supiera statt sepa verwenden, hätte man eine Silbe mehr, als man bräuchte, nämlich 10 statt 9, wodurch es sich mit dem Rhytmus nicht ausginge.
Also meinst du er meint damit " supiera" und nicht sepa ?
Aber übersetzt wäre es " würde die Zeit doch nur langsamer laufen" hätte ich doch mehr Zeit ". Zukunft Gegenwart