Sozialverhalten Ost- und Westdeutscher

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Na diese Frage wird doch bestimmt gleich gelöscht. (nicht von mir) Die sche!ssen einen auf Arbeit auch schneller beim Chef an. Haben die ja 50 Jahre mit ihren Nacbarn auch nicht anders gemacht.

FrauFred 
Fragesteller
 14.03.2012, 20:08

ich will ja wirklich keine Ressentiments schüren, aber ich habe wirklich den Eindruck, daß es so ist. Natürlich gilt das nicht für alle.

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Sarih91  14.03.2012, 20:08

und da kommen schon wieder die klischees

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FrauFred 
Fragesteller
 14.03.2012, 20:10
@Sarih91

Wenn das ein Klischee ist, dann ist es mir als Solches allerdings neu. Ich rede hier ja nicht über Bananen u.s.w.

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Frauenzimmer  14.03.2012, 20:43
@FrauFred

Äh sorry, aber Sie wissen wohl nicht wovon Sie sprechen. Es wird von Ihrem Eindruck, die Ossis verpetzen einen immer gleich beim Chef, gesprochen. Was wohl absoluter Schwachsinn ist. Man könnte wenn man bös aber wirklich ganz bös ist auch sagen die Wessis sind auch nicht schlauer als die Ossis.

Doch oftmals halten sich viele dafür. ODER IST DIES AUCH EIN KLISCHEE?????

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nonentity  14.03.2012, 21:28

@Kraschi,genau das ist es, was solche Fragen schüren: Dumme Bemerkungen und Stigmatisierungen. Man kann sich mal wieder schön auslassen über die Ossis und sein Gefühl der Überlegenheit neu beleben.

Vielleicht verstehst du jetzt, weshalb manche Ossis so sind wie oben beschrieben. Bei solchen Landsleuten wie dir, die voller Vorurteile sind, kein Wunder!

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Claud18  15.03.2012, 12:51
@nonentity

Zur Ergänzung: Nur etwa 2%-3% der Ossis waren bei der Stasi (laut Marianne Birthler - und zwar hauptamtliche und IM zusammen!) und haben somit mehr oder weniger professionell ihre Nachbarn angeschissen. Es ist eine Frechheit, zu behaupten, wir hätten 50 Jahre lang nichts anderes gemacht.

Allerdings waren wir auch nicht so trickreich (ich gehe jetzt mal von meinem Bekannten- und Kollegenkreis aus) wie die Wessis, wenn es darum ging, Gesetze zu umgehen. Vor allem nicht solche Gesetze, die dazu gemacht worden waren, um ein einigermaßen soziales Gleichgewicht herzustellen. Mit Staunen haben wir festgestellt, mit welcher Selbstverständlichkeit viele Wessis (natürlich nicht alle) andere über den Tisch ziehen - was sehr gut bei der Treuhand zu beobachten war. Dann kann man 3 Dinge machen:

  1. Man macht es genauso und übertreibt dabei (wegen dem Nachholebedarf)
  2. Man kreidet es den Betreffenden an und wird dann als Anscheißer bezeichnet.
  3. Man zieht sich in seine Nische zurück, hält sich aus dem Ganzen heraus und ignoriert derartige Leute, was auch nicht gut ankommt.

Also, liebe Wessis, zupft euch auch mal an eurer eigenen Nase und überlegt mal, wie ihr selbst zu einem besseren Verhältnis beitragen könnt.

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Frauenzimmer  15.03.2012, 20:09
@Claud18

Ist das nicht Kapitalismus pur? Auf Kosten anderer nur an sich sebst und an die eigenen Vorteile in pekuniärer Hinsicht zu denken? Ich glaub schon. Warum war es sonst bei uns nicht so? Weil an jeder Ecke der VOPO stand?

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nonentity  16.03.2012, 20:07
@Frauenzimmer

@Frauenzimmer, nein, tue ich ganz und gar nicht. Bis jetzt habe ich dich noch nicht erlebt in DDR-Fragen. Aber wenn du dich näher mit ihnen befasst, wirst du auf viel Unverstand und Vorurteile stoßen, die einen schon wütend machen und nur Kopfschütteln darüber hervorrufen, was für ein Unsinn im Westen in den letzten Jahrzehnten über die DDR verbreitet wurde. LG N.

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Frauenzimmer  17.03.2012, 10:15
@nonentity

Das liegt daran, dass wir noch immer zu wenig voneinander wissen, teils aus Desinteresse oder Vorurteilen, die nicht aktiv hinterfragt werden oder mangelndem Geschichtswissen.

Bin noch nicht so lange bei diesem Forum. Daher bzgl. diesem Thema noch wenig Kommentare.

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Ich denke da muss man unterscheiden, die Einstellung "wir" und "die" kenne ich auf beiden Seiten, also die Gruppendynamik die sich immer dann entwickelt wenn man über die "Ossis" oder "Wessis" herzieht, das ist aber auch sehr von der Generation abhängig...

Die DDR hat sich spätestens seit dem Mauerbau sehr isoliert, die sozialistische Gesellschaft prägte die Begriffe "wir" und "die" wesentlich stärker als man das in der Bundesrepublik tat. Jeder der mal ein DDR-Schulbuch in der Hand hatte, kennt die Einleitung und Fokussierung auf den Klassenkampf, die Überlegenheit der sozialistischen Gesellschaft und so weiter. In der Realität sah es natürlich ganz anders aus, nicht umsonst wurde z.B. der Sport so unglaublich gepuscht, man wollte den Patriotismus befeuern und verband es mit der Staatsdoktrie, wir sind leistungsfähiger als die...

Was dann 1990 passierte muss viele desillusioniert haben, was tut man wenn die 'überlegende Ideologie' so auf die Nase fällt? Man idealisiert das, was einem keiner wegnehmen kann, also die Jobgarantie, das behütete Leben und die Kindergartenplätze, dazu noch eine Priese bessere Bildung und höhere soziale Kompetenz und man ist am Ziel. Ich nenne das logisch, weil man sich ja angesichts der Aufarbeitung der Vergangenheit, der Schließung der Betriebe und dem Abbau von sozialer Leistungen nicht gerade toll fühlte. Als nächstes versucht man doch automatisch die eigene Person von dem Zusammenbruch dieses Staates zu trennen, auch da idealisiert man und man saß mit Menschen zusammen, deren Welt sich auch auflöste, innerhalb von Monaten begannen die Schuldzuweisungen, als Gegenbewegung straften die Wessis dann die Ossis mit Häme, was die Ossis noch weiter in die Defensive drängte.

Ich erinnere mich noch gut an die ersten Monate, da änderte sich die allgemeine Happyness sehr schnell in Bitterkeit, dass betraf aber beide Seiten, genervt und enttäuscht zog man sich auf Positionen zurück, die die jeweils 'anderen Deutschen' als Schuldige ausmachten.

Ich denke man findet mehr Fremdenhass in den Neuen Ländern, weil das 'Wir-Gefühl' dort überproportional propagiert wurde, zusätzlich kannte man bis zur Wende kaum Ausländer, die am täglichen Leben teilnahmen, das gleiche gilt z.T. für Wessis, die sich in den Neuen Bundesländern niederlassen, keine Region in Westdeutschland war frei von Migrationen, sowohl von Deutschen aus anderen Bundesländern als auch von Migranten von außerhalb. Das Gefühl "wir sind nicht gleichwertig" treibt in Ostdeutschland die Menschen um, das ist auch eine Folge der ungleichen Bezahlung, der Bevormundung in den ersten 2 Jahren und sicher auch eine Folge der Unkenntnis, denn die meisten Ostdeutschen hatten überhaupt keinen Schimmer was sie als neue Bundesbürger z.T. unterschrieben, der Schutz vor den Raubrittern in Form von fliegenden Händlern und Haustürverkäufern war überhaupt nicht bedacht worden...

Ich erlebe die ehemalige DDR ganz anders, es gibt die unsozialen Ossis, die sich in kleinen Gruppen Ihrer Ostalgie hingeben, es gibt aber auch ehemalige DDR-Bürger die Ihren Kinder diese Vorurteile mit auf den Weg geben. Das gleiche findet man aber auch im Westen...

Lasst dieses Ost-West-Konfliktdenken, es gibt auf beiden Seiten Vollidioten und Superhelden, generell würde ich behaupten, dass 60% der Bürger in diesem Land vorurteilsfrei sind, hüben wie drüben, begegnet den Ossis und den Wessis doch mal so, wie er es mit Engländern oder Franzosen tun würdet, natürlich nur wenn Ihr den 'Anderen' nicht so richtig kennt, mir fällt ein Ossi sofort auf, nicht wegen seiner Äußerlichkeit aber der Akzent ist mit Ausnahme der Jungs und Mädels aus MVP leicht zuzuordnen, einen generellen Unterschied sehe ich nicht, nur kann ich nicht aus meiner Haut und finde Sachsen halt grundsätzlich sympathischer als z.B. Thüringer, ich habe überwiegend sehr positive Erfahrungen mit dem Ossi und ich kenne praktisch jede Stadt und Region zwischen Rügen und dem Thüringer Wald...

Es gibt da verschiedenes was mir einfällt:

  1. falls du selber aus dem westen kommst, könnte es daran liegen das dir gegenüber ostdeutsche oft unfreundlicher sind,

  2. das ist wie wenn die kinder zuhause ausziehen, die wolln dann auch alles was sie vorher nicht hatten und durften

  3. Weil auch so "lange" nach der wiedervereinigung immer noch so viele angäbliche und auch tatsächliche unterschiede gemacht werden, oft zum nachteil der ostbürger, daher haben die natürlich unterbewusst das gefühl immer mit den ellbogen voraus durch die welt gehen zu dürfen

  4. du hast vlt einfach nur pech; ich wohn z.B. im "tiefsten" westen, kann fast zu den holländern hüpfen und bei mir auf der arbeit haben wir auch 2 die aus dem osten kommen, und die sind super nett und höfflich und zuvorkommend

FrauFred 
Fragesteller
 14.03.2012, 20:09

Könntest Recht haben

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Zunächst ist Ihre Frage dahingehend zu beantworten, dass Sie wie so viele vor Ihnen und wohl auch noch nach Ihnen wieder einmal Wessis und Ossis und deren Verhalten per se verallgemeinern. Dies halte ich für einen Fehler und führt nicht zu einem abschließenden Zusammengehörigkeitsgefühl. Nun zur Fragestellung: Punkt 1:Grundsätzlich sind die Menschen verschieden. Ostdeutsche wurden soweit deren Geburt vor der Wende erfolgte sicherlich anders erzogen als Westdeutsche. Hier wäre schon nachzufragen, ob Ihrer Meinung /Sichtweise nach nur die vor der Wende in der damaligen DDR geborenen unsozialer sind oder auch die nach der Wende geborenen. Punkt 2: Die Wende war für alle Ostdeutsche ein absoluter Wendepunkt im Leben, welches bis dahin davon geprägt war, dass alles aber auch wirklich alles staatlicherseits kontrolliert und gelenkt wurde. Plötzlich fiel dieser Umstand/Diktat weg. Keiner mehr da, der einem sagte wie jenes und dieses funktioniert bzw. zu funtionieren hat, wenn man keinen Ärger haben will. Nach der Wende und der Wiedervereinigung sah man sich im Kapitalismus und keiner wußte wie es geht. Und der Kpitalismus ist und bleibt auch wenn er angeblich hierzulande eine soziale Marktwirtschaft ist, knallharter Kapitalismus wie uns die jüngste Bankenkrise ja unlängst vor Augen zeigte. Ich nehme an, dass sich so mancher Ihrer Meinung nach unsozialere Ostdeutsche aus purer Überlebensangst unsozialer verhält. Doch bitte lassen Sie ihre Verallgemeinerungen und vergessen Sie bitte nicht, dass für viele Ostdeutsche der Sozialismus bzw. was Sie wohl verkennen die sozialistische Staatsordnung, in der die DDR-Bürger lebten, aufgezwungen wurde. Und falls Sie es noch nicht gehört haben Not macht erfinderisch und Not im materiellen Sinne gab es was Gegenstände des alltäglichen Bedarfs angeht genügend. Abshließend nur soviel.

Es sind aber die "sozialistischen" Ostdeutschen, die mir immer wieder als extrem egoistisch und Ich-Ich-Ich bezogen vorkommen>

Die mussten sich überhaupt erstmal an die Umgangsformen hier gewöhnen. Deswegen fingen viele nach der großen Einverleibung an, sich wie ihre "Brüder und Schwestern" aus dem Westen aufzuführen, ohne zu wissen, wie das eigentlich geht! Da gab es denn schon mal die eine oder andere Übertreibung!

Ich kann mir andersrum aber allerdings nicht vorstellen, dass die "Wessis" in diesem PISA-Land hier in der Lage gewesen wären (bei einem anderen Verlauf der historischen Ereignisse), sich genau so schnell und genau so gut an die anderen gesellschaftlichen Verhältnisse anzupassen!


Was ist eigentlich Deiner Meinung nach "soziales Verhalten"?

Kann es sein, dass zu diesem Begriff unterschiedliche Ansichten zwischen Wessis und Ossis existieren?

exFlottiLotti  15.03.2012, 11:50

Das bringt es auf den Punkt. DH!

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