Sollten Leser mit einem Antagonisten Mitleid haben?

3 Antworten

Das macht ihn gerade Authentisch. Wenn der Leser mitleidet, kann er die Motive sogar noch besser verstehen und kommt sogar vielleicht in den Zweifel, wirklich auf der richtigen Seite zu stehen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe in meiner Freizeit gerne
ob das nicht der Authentizität des Antagonisten schadet.

Imo tut es das nicht. Im Gegenteil. Jeder Mensch hat Gründe dafür, wie er sich verhält und was er tut - auch die, die wir als schlecht/böse ansehen. Tatsächlich dürften wohl auch schlechte Menschen denken, dass sie das richtige tun - eben aus ihrer eigenen Perspektive heraus. Vielleicht ist ihnen klar, dass ihre Aktionen vom Rest der Gesellschaft nicht akzeptiert werden, aber sie tun trotzdem "das Richtige". Andernfalls würden sie es ja nicht tun ...

Wenn diese Motive auch beim Antagonisten herausgearbeitet werden, gibt das dem Charakter Tiefe. Die Frage ist dann halt, ob, bzw. wie du es schaffst, dem Leser dennoch die "Moral" deiner Geschichte zu vermitteln - also warum der Antagonist tatsächlich falsch liegt, in seiner Annahme, das aus seiner Sicht Richtige zu tun.

Je menschlicher du ihn machst, umso besser. Der Leser sollte sich in ihn ebenso hineinversetzen können, wie in den Helden. Wenn der Kerl einfach nur dumpf böse ist, dann hast du kein gutes Buch geschrieben.