Sollte man Hebräisch und Griechisch können?

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Diese Sprachen zu lernen wird Dir wenig bringen, da Du heute selbst mit dem Deutsch oder Latein der damaligen Zeit kaum klarkommen würdest. Sprache verändert sich nämlich im Laufe der Zeit. Das merkt man ja schon bei Büchern die noch nicht einmal 100 Jahre alt sind.

Und wenn man wirklich glaubt, dass die Bibel von Gott stammt, dann sollte man auch darauf vertrauen, dass er dafür gesorgt hat, dass sie auch korrekt weitergegeben und übersetzt wird.

Eine interessante Bibelübersetzung ist die Neue-Welt-Übersetzung, weil sie in einer modernen und leicht verständlichen Sprache wiedergegeben ist.
Die deutsche Ausgabe ist eine genaue, zum großen Teil wörtliche Übersetzung aus den Ursprachen unter Berücksichtigung der englischen Ausgabe. Sie ist keine freie Wiedergabe, bei der die Übersetzer Einzelheiten, die ihnen als unwichtig erscheinen, weglassen und Gedanken, von denen sie meinen, sie könnten hilfreich sein, hinzufügen. Für Erforscher der Bibel sind die vielen Fußnoten, die in der deutschen Ausgabe zu finden sind, eine Hilfe, denn sie zeigen verschiedene Lesarten, wenn mehr als eine Ausdrucksweise gerechtfertigt ist; außerdem werden bestimmte alte Handschriften aufgeführt, auf die sich gewisse Wiedergaben stützen.

Beim Übersetzen der Hebräischen Schriften stützte man sich auf den Text der Biblia Hebraica von Rudolf Kittel, die Ausgaben von 1951 bis 1955. Bei der revidierten englischen Ausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung aus dem Jahre 1984 machte man sich auch die Biblia Hebraica Stuttgartensia aus dem Jahre 1977 zunutze. Außerdem zog man die Schriftrollen vom Toten Meer und eine Vielzahl früher Übersetzungen in anderen Sprachen zu Rate. Für die Christlichen Griechischen Schriften verwandte man hauptsächlich den griechischen Standardtext von 1881, den Westcott und Hort herstellten, aber auch verschiedene andere Standardtexte und viele frühe Wiedergaben in anderen Sprachen wurden berücksichtigt.

Einige üben Kritik an der Form „Jehova“, mit der die Neue-Welt-Übersetzung den Namen Gottes wiedergibt. In den hebräischen Handschriften erscheint der Name nur als vier Konsonanten, JHWH, und viele bestehen darauf, daß die richtige Aussprache nicht „Jehova“ laute, sondern „Jahwe“. „Jehova“ zu gebrauchen ist ihrer Meinung nach ein Fehler. In Wirklichkeit herrscht unter Gelehrten keineswegs Einigkeit darüber, daß die Form „Jahwe“ die ursprüngliche Ausspracheart darstellt. Tatsache ist, daß Gott zwar die Schreibweise seines Namens, „JHWH“, über 6 000mal in der Bibel bewahren ließ, nicht aber dessen Aussprache, wie sie Moses auf dem Berg Sinai hörte (2. Mose 20:2). Deshalb kommt der Aussprache gegenwärtig nicht die größte Bedeutung zu.
Die Form „Jehova“ ist in Europa seit Jahrhunderten in vielen Bibeln, auch in einigen jüdischen Übersetzungen, gebraucht worden. Sie erscheint unzählige Male an oder in Gebäuden, auf Münzen und anderen Gegenständen sowie in Druckwerken aller Art, viele Kirchenlieder eingeschlossen. Die Neue-Welt-Übersetzung versucht nicht, die ursprüngliche hebräische Aussprache darzustellen, sondern verwendet in den verschiedenen Sprachen die jeweils volkstümliche Form des Gottesnamens. Genauso gehen andere Bibelübersetzungen bei allen anderen biblischen Namen vor.

Du kannst Dir auch eine Interlinear-Ausgabe kaufen und sie studieren. Zusammen mit einem Sprachschlüssel ist es dann kein Problem mehr, die Übersetzungen, die Dir vorliegen nachzuprüfen. Die Feinheiten einer Sprache wirst Du so natürlich nicht herauskriegen, aber das ist auch dann noch ein Problem, wenn Du Hebräisch oder Griechisch lernst. Gruß, q.

heureka47  14.06.2010, 02:39

Aber die Bibel ist doch das "Buch Gottes" / das "Wort Gottes" und demzufolge in der Hauptsache auch in der "Sprache Gottes" geschrieben - in symbolischer Sprache, der Sprache (auch) des Unbewußten, der Träume, der Visionen usw.

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Es wäre sicher schön, die Urtexte lesen zu können. Aber ich bin sicher, dass die Übersetzer sich alle Mühe gegeben haben, möglichst genau zu übersetzen. Wenn Du da ganz sichergehen willst, empfehle ich Dir Elberfelder oder Zürcher.

heureka47  14.06.2010, 02:40

Aber die Bibel ist doch das "Buch Gottes" / das "Wort Gottes" und demzufolge in der Hauptsache auch in der "Sprache Gottes" geschrieben - in symbolischer Sprache, der Sprache (auch) des Unbewußten, der Träume, der Visionen usw.

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von wem sind sie inspiriert? Das glaubst du doch wohl selber nicht! Jesus war kein Schriftgelehrter und sein Vater auch nicht.

LilithSH  12.06.2010, 23:53

Das siehst du etwas falsch. Jesus war Rabbiner wie viele Juden damals. Insofern auch Schriftgelehrter. Das muss anerkannt bleiben, auch wenn man nicht gläubig ist.

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bergerle  13.06.2010, 00:07
@LilithSH

mir wäre neu, dass jesus ein rabbiner war, auch wenn er von seinen nachfolgern mit "rabbi" angesprochen wurde...

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eltenjohn  13.06.2010, 00:08
@LilithSH

er hat aber nie was aufgeschrieben ! und wenn, dann ist es verlorengegangen. ansonsten sind es Augenzeugenberichte

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ragglan  13.06.2010, 00:22
@eltenjohn

Rabbi in dem Sinne bedeutet "Lehrer" oder "Meister". Schriftgelehrte fand Jesus nich so prickelnd. Das NT wurde nach seinem Tod geschrieben.

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Die Frage wurde nun schon vor einigen Jahren gestellt, aber ich kann die gegebenen Antworten nicht einfach stehen lassen. Darüber kann ich nur den Kopf schütteln.

Ich kann sowohl Altgriechisch als auch Bibelhebräisch und es ist völliger Quatsch zu behaupten, es würde keinen Unterschied machen. Mittlerweile denke ich, dass jeder Christ diese Sprachen lernen sollte, da man dadurch in seinem Bibelstudium viel mehr Tiefe erreicht und das ist nicht nur etwas für Theologen. (Das hängt u.a. mit dem Verstehen der Syntax und Grammatik der Sprache zusammen)

Also mein Rat: Wenn du die Möglichkeit und Zeit hast, dann empfehle ich dir wärmstens Altgriechisch und Bibelhebräisch zu lernen!

Liebe Grüße