Soll ich meinen Hund "gehen" lassen?
Meine Hündin ist 11,5 Jahre alt, schwer herzkrank und hat einen Tumor in der Hüfte. Sie bekommt seit Jahren Cortison gespritzt (im Abstand von 4 Wochen ca.), was ihr bei den Schmerzen in der Hüfte hilft und ihr ein wenig mehr Lebensfreude gibt. Herz- und Entwässerungstabletten bekommt sie auch.
Unsere TA hat uns zwar gesagt, dass das Cortison irgendwann nicht mehr helfen wird, aber wir haben es verdrängt. Am Dienstag waren wir wieder beim TA. Unser Hund lag auf der Seite auf dem Tisch und musste nicht einmal festgehalten werden, so schlapp war er. Außerdem bekam sie kaum Luft. Die TA meinte nun, wir sollten sie nun gehen lassen. Die Atemnot sei so schlimm, dass sie sonst nachts oder wenn ich nicht da bin ersticken könnte.
Nach der letzten Spritze am Dienstag geht es ihr wieder etwas besser und ich zweifele so sehr, ob ich das richtige tue. Sie soll heute abend erlöst werden. Mache ich das richtig? Wie würdet ihr handeln. Auf der einen Seite weiß ich, dass es nicht besser, sondern nur schlimmer werden kann, auf der anderen Seite liebe ich sie so. Wer gibt mir einen Rat? Soll ich sie leben lassen, bis gar nichts mehr geht und dabei riskieren, dass sie erstickt, oder soll ich sie heute gehen lassen?
9 Antworten
Das ist immer die schwerste Entscheidung, die ein Hundebesitzer treffen muss.
aber so wie du das schilderst, ist es die richtige Entscheidung sie gehen zu lassen. Man darf in solchen Fällen nicht an sich denken sondern nur daran, dass das Leben für den Hund eine Qual ist.
Lieben bedeutet auch loslassen zu können.
ich wünsch dir viel Kraft
Auch wenn es schwer ist, es ist das beste für deine Hündin. Auf Dauer wird sie es trotz Medikamenten nicht einfach haben. Du hast die Chance, ihr weitere Qualen zu ersparen, also nutze es auch. Du wirst noch merken, das es die richtige Entscheidung ist. Ich wünsche dir viel Kraft und eine stressfreie Zeit.
Es ist immer schlimm seinen Hund gehen zu lassen und die Entscheidung zu treffen. Das kann ich dir sehr gut nachfühlen. Es tut mir sehr leid für dich.
So wie du deinen letzten Tierarztbesuch beschreibst, hätte ich den Hund ziemlich sicher gleich erlösen lassen.
Unser Tierarzt hat mit uns darüber ein Gespräch geführt, als der Hund noch ganz jung und gesund war, wie er diese Dinge sieht.
Er hat uns erklärt, dass ein Hund im Hier und Jetzt lebt. Er kann sich nicht überlegen, dass er noch ein Paar Tage oder Wochen hat, die er mit seinem Besitzer verbringen kann. Diese Überlegung kann sich nur ein Mensch machen.
Der Hund leidet einfach und weiss nicht warum. Er muss es aushalten, bis sein Besitzer sich entscheidet.
Unser Tierarzt sagt dazu, wenn eine schlechte Diagnose und Prognose steht, erlöst man das Tier, bevor es anfängt zu leiden.
Er hat uns auch geraten, uns Gedanken darüber zu machen, was wir in bestimmten Situationen tun würden. Chemo ja oder nein. Amputation ja oder nein etc. solange der Hund noch jung und gesund ist.
So hat man wenn der schlimmste Fall eintritt, für sich einen Referenzwert den man als Massstab für schwere Entscheidungen mit sich trägt. Wenn der Fall der Fälle eintritt ist man emotional überfordert. Zu wissen wie man allein mit der Vernunft entschieden hätte, hilft auch in der Krise nicht so arg überrumpelt zu sein.
Wenn du sie so sehr liebst, dann willst du doch sicher nicht, dass sie unnötig leidet.
Wenn das der Fall ist, dann würde ich sie erlösen lassen.
Eure Hündin hatte bestimmt schöne 11,5 Jahre Lebenszeit.
Du tust das Richtige, der Tierarzt hat Recht.
Habe Anfang 2020 bei meinem Kater auch gezweifelt aber der Blick auf das Röntgenbild hat jede weitere Diskussion überflüssig gemacht.
Versuch die letzten Stunden mit ihr so schön wie möglich zu verbringen und sei für sie da.
Ich wünsche dir viel Kraft.