Soll ich es riskieren und den Kontakt zu meinem Vater versuchen abzubrechen?
Hallo zusammen,
ich bin verzweifelt. Ich bin noch minderjährig, aber ich trage eine Last, die sich anfühlt, als würde sie mich erdrücken. Mein Vater lebt schon lange nicht mehr bei uns, aber er kommt uns noch besuchen. Er hat mich psychisch missbraucht – und die Spuren davon trage ich jeden Tag mit mir. Ich habe Trauma-Folgestörungen entwickelt.
Er ist Alkoholiker. Gewalt hat er zwar nie direkt gegen mich ausgeübt, aber das, was ich erlebt habe, war psychischer Terror. Seine Kontrolle, seine Wut, sein Egoismus – das alles wirkt bis heute in mir nach. Meistens ist er passiv-aggressiv, aber genau das macht es so schwer, sich zu wehren. Er möchte immer alles kontrollieren, auch mich.
er hat mir gesagt, dass er mich auch nach dem ich volljährig bin das er mich nicht in Ruhe lassen wird, dass er dann erst recht kontrollieren wird, was ich tue. Und wenn ich etwas mache, was ihm nicht passt, würde ich es bereuen. Ich glaube ihm das.
Ich bin gerade mental am Ende. Aber ich will kämpfen. Ich will mich langsam ins Leben zurückkämpfen, weil ich niemandem Leid antun will. Aber ich weiß: Ich kann mein Leben nicht wirklich leben, wenn ich weiß, dass mein Vater weiter ein Teil davon sein wird.
Meine Mutter sagt, ich solle abwarten, dass ich „in ein paar Jahren frei bin“. Aber das ist nicht wahr. So funktioniert das nicht. Es ist nicht wie eine Tür, die man einfach schließen kann. Er wird trotzdem anrufen. Er wird vorbeikommen wollen. Und was, wenn er mich irgendwann draußen sieht und ihm etwas nicht passt. Er würde ausrasten.
Er hat Dinge gesagt und getan, die mich tief verletzt haben. Und ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich will einfach nur in Ruhe leben dürfen – ohne Angst, ohne Kontrolle, ohne diesen ständigen Druck. Ich möchte nicht die ganze Zeit an ihn denken und ich weiß nicht wie ich es ändern kann ohne alles schlimmer zu machen.
ich möchte nichts schlimmer machen aber ich möchte auch nicht mich immer an die Situation anpassen wenn sie mir schadet. Und das tut sie.
könnt ihr mir bitte sagen was ich machen soll?
es ist nicht so als ob er jeden Tag Streit mit mir hat aber ich möchte einfach nicht mehr das er das Sorgerecht hat und in meine Nähe kann.
2 Antworten
Du hast das Recht dazu, ihn zu ignorieren!
Mein Vater hat meine Mutter verlassen, als ich zwei war.
Ich hab den nie kennen gelernt, ich wusste nur seinen Namen. Als ich elf war, hab ich den im Telefonbuch gesucht. Ich hab den angerufen und gesagt: ich glaube, du bist mein Papa!
Seitdem hab ich Kontakt mit ihm. Als ich 30 war, bekam ich ein Schreiben von seinem Anwalt. Er will einen DNA Test.
Er hat schon einen Vaterschaftstest gemacht als ich zur Welt kam. Aber damals gab es halt nur Bluttests.
Natürlich kam wieder raus, dass ich sein Kind bin.
Als ich 40 war bot er mir € 20.000 an wenn ich auf meine Erbschaft verzichte.
Ich verzichtete nicht und schloss eine Rechtschutzversicherung ab.
Er erklärte mir, dass seine Freundin jünger wäre als ich.
Es geht mir gar nicht ums Geld sondern ums Prinzip.
Na eigentlich gehts mir schon ums Geld. Oder ums Prinzip.
Wisst ihr was ich mein? Der hat mich sein Leben lang verleugnet und das will ich so nicht stehen lassen.
Ich schreib den ab und zu an und schreib den Briefkarten.
Nicht weil ich mich für ihn interessiere, sondern aus Prinzip!
Danke für deine Offenheit ich schätze das sehr. Ich würde ihn so gerne ignorieren und das haben wir vor Jahren schonmal versucht. Er ist trotzdem vor die Tür gekommen hat mir gesagt was für eine schlechte Tochter ich wäre usw. Aber danke für dein Kommentar:)
Du solltest mal die Seelsorge anrufen oder psychologischen Rat bei jemand Professionellen suchen, damit du lernst mit der Situation besser umzugehen. Sobald du volljährig bist kannst du machen was du willst. Du könntest ausziehen und deinem Vater nicht mitteilen wo du wohnst. Du könntest dich mit deinen Traumata auseinandersetzen und in einer Psychotherapie versuchennalls aufzuarbeiten und dich psychologisch entwickeln, dass du mit neuer Stärke und ohne Angst deinem Vater wieder entgegentreten könntest.
Lass dich von der Meinung deines Vaters nicht runterziehen. Seine Wahrheit ist nicht deine Wahrheit. Übernimm nicht seine Wahrheit und glaube nicht das was er über dich sagt. Dein Glaube bestimmt dein Leben. Wenn du von dir selbst schlecht denkst und das glaubst, dann bestimmt das dein Leben. Achte auf deine Gedanken die du über dich selbst denkst. Bleib positiv
Das ist sehr sehr lieb von dir. Hab grad mehrere Probleme und das hat mich einfach richtig belastet weil mein Vater einfach dumm ist und ich hab Angst das ich mein Leben lang gefangen bin weil ich nicht zu mir selber stehen kann. Ich danke dir wirklich für die lieben Wörter.
Ich wünsche dir viel Glück und such dir professionelle Hilfe für deine Psyche. Umso früher desto besser. Es hilft dir für das weitere Leben.
Dankeschön..