Bedanke dich bei der Schwester für die Zeit die sie aufbringt da zu sein, aber mache ihr klar, dass ihre Sticheleien dich belasten und dass du durch deine begrenzte Zeit nicht in der Lage bist alles zu erledigen. Ihre Kommentare helfen dir auch nicht dabei und sie sollte deine Situation mal nachvollziehen.
Die Schwester sollte auch nicht länger ungefragt kommen. Sag klar: „Ich schaffe das nicht mehr, ich brauche meine Ruhe. Ich möchte, dass du deine Besuche mit mir absprichst.“
Haustürschlüssel entziehen (falls sie einen hat). Niemand hat das Recht, deine Privatsphäre zu untergraben, besonders nicht, wenn du pflegst und am Limit bist.
Dein Partner braucht eine offizielle Pflegestufe mit entsprechenden Leistungen (Pflegedienst, Haushaltshilfe, evtl. Tagespflege). Die Schwester kann sich gerne um Formalitäten kümmern, aber dann bitte auch mit dem Ziel, dich zu entlasten, nicht dich zu bewerten.
Mach ein Gespräch zu dritt mit einer Pflegeberatung, wo jeder seinen Anteil benennt: Was machst du, was macht die Schwester, was wird delegiert? Neutraler Rahmen, z. B. bei einer Pflegekasse oder einem Pflegestützpunkt.
Informiere dich über Pflegeunterstützungsgeld, Verhinderungspflege, Pflegezeitgesetz. Es gibt Möglichkeiten, beruflich kürzerzutreten oder Hilfe zu bekommen.
Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Erschöpfung sine erste Warnzeichen eines Burnouts. Geh zum Arzt und sprich offen über deine Situation. Auch eine vorübergehende Krankschreibung kann sinnvoll sein.
Such dir einen Gesprächsraum für dich: Psychologische Beratung oder Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige (z. B. über die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, auch bei MSA relevant). Es muss jemand da sein, der dein Leid sieht und nicht nur das deines Partners.
Wer dich kritisiert, statt zu helfen, gehört nicht in deinen inneren Kreis. Hol dir jetzt Unterstützung und du brauchst sie nicht erst rechtfertigen, du hast sie verdient.