Sokrates und Sophisten
Hey Leute, ich weiß zwar, dass Sokrates nichts von den Sophisten hielt aber ich weiß nicht ganz warum. Der einzige Unterschied wird wohl kaum sein, dass Sokrates sich, im Gegensatz zu den Sophisten, nicht bezahlen ließ oder? :D Wenn ihr mir ein paar Gegensätze aufzeigen könntet wäre das super :) Danke
2 Antworten
Es ging um philosophische Auseinandersetzung. Die Sophisten beschäftigten sich mit der Mensch ansich und sein Probleme in den Alltag.Sie waren also realisten.Im Gegensatz dazu strebten sokarates und vorallem Platon die absolute Wahrheit zu entdecken bzw deren Grenzen aufdecken.
Wie soll ein Sokrates, der selbst zu den Top-Sophisten zählt, nichts von Sophisten halten???? Das ist eine Umkehrung der Realität, die auf der Heiligenlegende des Herrn Platon basiert, der sich seinen Lehrer als Kunstfigur so zurecht gelegt hat, dass er der Hauptpropagandist seiner idealistischen Philosophie war. Herrn Platon und seiner Sokrateslegende folgend haben vor allem deutsche Idealisten später nach Platons Vorurteilen die Kategorie "Sophisten" kreiert. Wer sich allerdings die Mühe macht, einmal den Sokrates nach Xenophon zu lesen, der kommt aus dem Staunen nicht mehr raus, weil da ein lebensnaher, praktisch denkender Philosoph auftritt, der neben einer Gesellschafts- und Individualaspekte ausgleichenden Philosophie auch ein Meister kluger Rhetorik war. Immerhin wird in der Komödie "Die Wolken" von Aristophanes dem Sokrates bescheinigt, dass er ein Meister darin war, den Leuten das Wort im Mund herum zu drehen. Er war also einer der besten Sophisten, selbst wenn man die Schubladendefinition der Idealisten zugrunde legt. Bei Xenophon erklärt Sokrates auch, warum er sich nicht im Vorhinein bezahlen lies. Er wollte erst leisten und hat dann darauf gesetzt, dass er im Nachhinein durch einen vermögenden Freundes- und Schülerkreis auch ökonomisch gut gestellt wurde. Der Lohn dafür, darauf hat er großen Wert gelegt, war die Freiheit gegenüber zahlender Kundschaft, die wiederum half, seinen herausragenden Ruf zu begründen.
Aha meine Ethik Lehrerin meinte er sei ein Verächter der Sophisten gewesen...genauso wie die meisten Seiten auf denen ich mich informiert hab aber danke ;) ich werde es ansprechen
Nun sollte man auch die ökonomische Basis nicht aus den Augen lassen. Die sog. Sophisten, die Geld für ihren Unterricht nahmen, waren WANDERLEHRER, die von Stadt zu Stadt und Hof zu Hof zogen. Hier war Sokrates in einer anderen Position. Er lehrte ausschließlich in seiner Heimatstadt Athen und hatte einen festen Kern wohlhabender Schüler um sich. Das relativiert das Argument, dass er nicht für festgelegtes Honorar lehrte, doch sehr stark. Inhaltlich zeigt vor allem die Aufzeichnung des Xenophon, war er ein "Professor für Lebensweisheit und Rhetorik" wie die anderen Sophisten auch und wenn man in der Folge die Lehre seiner Schüler anschaut, haben die offensichtlich sehr Unterschiedliches aus seinen Lehren gezogen.
Das ist falsch. Antiphon (ich nehme nur einen Antiphon an), Protarchos und Isokrates beispielsweise haben Athen selten verlassen.
Nur falsch, wenn man die "richtigen" auswählt. Wie wäre es mit "Gorgias blieb unverheiratet und reiste viel.[3] Auf seinen Reisen, die ihn unter anderem nach Athen, Olympia, Böotien, Argos und Larisa führten, war er nicht nur als diplomatischer Gesandter seiner Heimatstadt unterwegs, sondern hielt auch unterhaltsame öffentliche Reden und erteilte privaten Unterricht. Vor allem mit seinem Unterricht hat er hohe Geldsummen eingenommen, in der im 2. Jahrhundert verfassten Reisebeschreibung des Pausanias erzählt dieser von einer goldenen Statue des Gorgias, die er in Delphi gesehen hat und die von Gorgias selbst bezahlt worden ist." Oder Wikipedia zu Sophisten: "Gemeinsam war ihnen ihre Tätigkeit als Wanderlehrer, für die sie durch die Städte der damaligen griechischen Welt reisten (vor allem Peloponnes, Thessalien, Süditalien)." Du siehst, manche Urteile halten nur bis zum Beleg des Gegenteils.
danke :))