Sohn raubt mir den letzten Nerv - Wie sollte mich verhalten?
Hallo ihr lieben. Mein Sohn (wird Ende Januar 2 Jahre) raubt mir in letzter Zeit den letzten Nerv.
Ich liebe meinen Sohn über alles, aber er überschreitet oft meine Grenzen und ich weiß nicht, wie ich damit am besten umgehen sollte. Ich weiß, dass er in diesem Alter noch nicht provozieren kann und dennoch fällt es mir schwer das zu verinnerlichen.
Er jammert ständig rum, weil ihn irgendwas nicht passt oder nicht so klappt, wie er es möchte. Er möchte bspw. dies essen, im nächsten Moment das und im wieder nächsten Moment wieder was anderes...dann schmeißt er anschließend noch das Essen durch die Gegend usw. usf....
Heute war es wieder so weit, dass meine Nerven blank lagen und ich ihn dann aus dem Kinderstuhl genommen habe und ins Wohnzimmer gestellt und die Tür geschlossen habe damit ich die ganze Sauerei weg machen kann. Er hat fürchterlich geweint und das tat mir unendlich Leid im Nachhinein. Ich habe ihm ruhig erklärt, dass ich sein Verhalten doof fand und ehrlich gesagt, dass Mama's Nerven dann weg sind. Angeschrien oder unsanft angefasst habe ich ihn nicht, aber es war trotzdem nicht ok von mir. Wie sollte man besser reagieren, wenn man merkt, dass die Nerven bald aufgebraucht sind?
8 Antworten
Es ist wichtig den Kindern das zu gehen, was sie brauchen. Das ist nicht immer das was sie wollen und fordern.
Um mal bei Deinem Beispiel von Essen zu bleiben. Du als Mutter weißt, was ihm gut tut und was er gerne mag und was er braucht. Du kannst und darfst ansagen, was es heute gibt, ohne ihn zu fragen. Wenn er es nicht isst, hat er keinen Hunger (das darf man nicht immer sagen, aber Du kannst glaube ich durchaus einen großen Schritt in diese Richtung machen).
Es kann natürlich zu unschönen und schwierigen Situationen kommen. Da muss man als Eltern viel aushalten (lernen). Ich kann auch gut die Verunsicherung verstehen, wie streng man sein darf bzw. wie man klar, konsequent und trotzdem liebevoll sein kann.
Das lässt sich aber nicht in einen Forum klären, da kann Dir eine Erziehungsberatung gut weiterhelfen. Wenn es schwierig ist, Dir Zeit zu nehmen, kannst Du auch eine E-Mail schreiben. Solltest Du keine Betreuung für Deinen Sohn haben, kannst Du in der Mail auch fragen, ob Du ihn mitnehmen kannst. Einige haben auch eine Kinderspielecke.
Die Frage ist schon eine Weile her, aber welche Grenzen setzt du deinem Zweijährigen, die er überschreitet?
Kinder testen ihre Grenzen aus , was völlig normal ist. Da wirst du bei zunehmendem Alter deines Sohnes, noch mehr erleben.
Dass er das Esssen durch die Gegend schmeisst, geht gar nicht und wenn er nörgelt, gar nicht darauf eingehen..
DU musst die Grenzen aufzeigen und dann auch standhaft bleiben. Hier sollte man ein klares NEIN setzen, mit einem Zweijährigen darüber zu diskutieren, dass die Nerven von Mama blankliegen, bringt gar nichts.
Beim Essen kann man das auch etwas spielerisch machen und wenn du jetzt schon bei einem Zweijährigen nachgibst, was machst du, wenn der älter ist und er seinen Willen nicht bekommt? Oder er ist noch älter und er schlägt dann um sich, wenn er im Laden was nicht bekommt?
Es heißt nicht umsonst "Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr."
Kinder respektieren ihre Eltern, wenn sie Regeln aufstellen und die auch durchziehen"und nicht JEIN sagen, anstatt entweder ein Ja oder ein Nein.
Kinder brauchen und wollen auch Regeln, wie sonst sollen sie irgendwann mal entscheiden können, was richtig oder falsch ist.
in solche Situationen geraten alle Eltern und keiner kann dann immer alles richtig machen. Es ist auch nicht wichtig alles richtig zu machen. Ich finde es ist vor allem wichtig dem Kind hinterher auch zu signalisieren, dass man es selbst nicht richtig fand wie man es gelöst hat. So lernen Kinder, dass man sich entschuldigt und das sich entschuldigen nicht schlimm ist.
Wenn dein Sohn wieder in so einen Moment kommt reagiere früher. Überleg mal was ihn bei diesem Verhalten ggf. treiben könnte. Worum geht es ihm? Sicher nicht darum dich ans Ende deiner Nerven zu treiben. Je nachdem was du da rausfindest kannst du beim nächsten mal vielleicht besser auf seine Bedürfnisse eingehen und ihm aus dem eigenen Drama raushelfen.
Du solltest als allererstes sofort den Gedanken beiseite schieben, dass dein Sohn dich zanken will oder das extra macht. Er kann weder seine eigenen Gefühle regulieren, dafür braucht er deine Hilfe, noch Entscheidungen selbstständig treffen oder sein Handeln reflektieren.
Wie soll er denn verstehen, wenn du ihm sagst, sein Verhalten war doof? Er war mit der Situation überfordert und mit seinen Gefühlen. Daran ist nichts doof. Dabei musst du ihm helfen
Dein Sohn hat längst gelernt, deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch wenn er negativ reagiert, steht er im Mittelpunkt. Er hat längst gelernt dich zu provozieren, um sich durchzusetzen. Ein Zweijähriges lässt man nicht wählen, damit ist es überfordert. Es wird einfach gegessen, was ihm vorgesetzt wird. Klingt härter als es ist.