Sohn Essverhalten?

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Wenn der Doc sagt "hungern lassen" stehe ich dem eher Kritisch gegenüber. Ein gesundes Kind verhungert nicht und wenn er einen Tag lang nicht bekommt was er verlangt und auch nichts anderes zu sich nimmt dann ist er nich vollkommen gesund. Bei meiner Schwester und meinem Vater ging das noch einen Schritt weiter dass die im Kindesalter auch mal 2 Tage nichts gegessen hatten da sie auch kein Hungergefühl hatten. Leider ist ein solches Phänomen sehr selten und wird üblicherweise von Gesellschaft und auch von Ärzten und Therapeuten als Sturheit abgetan wodurch die betroffenen Kinder noch mehr leiden.

Der Reihe nach.

War es "schon immer so"? Oder erst seit Ende der Beikostzeit?

Eines von meinen hat ab "irgendwann im KIndergartenalter" bis ca Anfang weiterführende Schule Käse gemieden ohne Ende. Der Geschmack, die Konsistzenz, es irritierte und wurde daher gemieden.

Habt ihr die Möglichkeit mit dem Kinderarzt durchzusprechen ob man herausfinden kann ob dein Kind Allergien hat? Woanders las ich mal das jemand in der Kindheit den Kontakt zu einem Allergieauslösenden Produkt als schmerzhaft beschrieb. Also lernte die Person als Kind "esse/ trinke ich..... dies und jenes.... tut mir das weh, also bin ich lieber vorsichtig".

Die Umgebungssituation während der Nahrungsaufnahme kann auch eine Rolle spielen. Ich hab damals während des Heranwachsens die Familienmahlzeiten nicht so gemocht, verband irgendwann "Mittagessen als Familie/ Abendessen als Familie" mit Stress.

Wieder woanders habe ich vor einiger Zeit gelesen wie eine Mutter "das ähnliche Problem" mit ihrem Kind löste: Sie gingen das Ganze wissenschaftlich an. Quasi wie kleine Nahrungsmittelexperimente. Das Kind malte/ schrieb (mit Datum, Uhrzeit) in ein speziell dafür zugelegtes Buch wie der Geruch/ das Aussehen/ die Konsistenz/ der Geschmack von Lebensmittel X ist..... und so weiter (in deinem Fall würde dein Kind das dann eben aufmalen und dir beschreiben, du schreibst es für dein Kind auf). Dies zog sich über eine lange Zeit und ermöglichte es dem Kind in "sicherer Umgebung" (weil "das ist ein wichtiges wissenschaftliches Experiment") auszutesten und sich ernst genommen zu fühlen.

Weiter: Es kommt hin und wieder vor das Kleinkinder eine Zeitlang nur ganz bestimmte Produkte essen, alles andere verweigern. Bei einem Anverwandten von mir war das in der frühen Kindheit auch so - das regulierte sich von alleine mit der Zeit. Zumal das direkte Umfeld des Kindes trotz allem weiterhin Zugangsmöglichkeit zu anderen Lebensmitteln gab, das Kind auch einband in den Einkaufsvorgang/ den Zubereitungsprozess. Zumal sich die Geschmackswahrnehmung im Laufe des Heranwachsens verändert. Manches wird man niemals mögen, anderes mag man als Teen oder Erwachsener obwohl man es als Kind hasste....

Hör dir mal den Podcast von Kidsdoc an und speziell die Folge zu “Picky eater”.

Auf keinen Fall das Kind zum Essen zwingen! Was meinst du mit in den Mund schmieren? Das klingt nach Gewalt, auch wenn du es nur gut meinst. Mit sowas verekelst du dem Kind essen für immer. Sowas kann eine Essstörung auslösen.

Ein Kind holt sich was es braucht und selbst wenn es nur Nudeln will.

Meine Tochter ist 3,5 und isst auch fast gar nichts. Sis hat noch nie Obst gegessen. Alles 1x probiert und gleich wieder ausgespuckt, sie ekelt sich vor sauren Sachen.

Du könntest versuchen das Gemüse zu verstecken. Ich mavh zum Beispiel oft süße Waffeln und mach dann grüne mit Spinat oder rosane mit rote Beete.

Oder Smoothies? Und die Einfrieren dann hat man Eis.

In Nutella kann man super ne Banane drin verschwinden lassen. Und es gibt bei DM so ne Dattel Creme mit Schokolade, die schmeckt gleich und hat weniger Zucker.

Ich mach immer Kroketten selber und versteck da dann Möhrenbrei oder Blumenkohl drin.

Manchmal schmeckt etwas gekocht gar nicht, aber roh voll gut. Meine Tochter mag keine gekochten Karotten oder gekochte Paprika, aber roh isst sie es. Aber auch nur kleine Mengen.

Lass dein Kind einfach mal in Ruhe und mach keinen Druck. Druck erzeugt immer Gegendruck.

Solange er noch zunimmt hat er keinen Mangel.

Sowas kann ein Indiz für Autismus oder eine andere Neurodiversität sein. Ich würde so oder so psychologischen RAt suchen.

Und niemals einem Kind Essen aufzwingen. In Mundschmieren finde ich ganz schlimm und könnte eher die Ursache des Problems sein, weil sowas Traumata auslöst.

Immer wieder anbieten zum selber essen, matschen usw. und manches halt gar nicht erst im Haus haben.

Also wir kam es überhaupt dazu das er in dem Alter Nutella bekommt?

Nutella wird ab jetzt nicht mehr gekauft und fertig.

Alternativen anbieten, und ihn selbst im Laden Obst, Nudeln, Gemüse, etc aussuchen lassen. Lasst ihn beim Kochen helfen und probieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 3 Kinder, nebenberuflich in der Säuglingspflege tätig