Sitzenbleiben ungerecht - Ärger mit Lehrer?
Meine Schwester musste dieses Jahr ein Schuljahr auf der Realschule wiederholen. Es ging letztes Jahr sehr knapp und hat um ein Haar nicht gereicht (zwei Fächer Schnitt am Ende von 4,6 in Mathe und Physik). Vom Physiklehrer fühlte sie sich ungerecht behandelt, da er ihr mündlich schlechte Noten eintrug. Einigen anderen Schülerinnen, die in dem Fach ebenfalls nicht gut waren, verhalf er mit guten Mitarbeitsnoten zum Erreichen des Klassenziels (redeten viel privates im Unterricht, nichts zum Thema - meine Schwester hingegen ist generell sehr ruhig) Außerdem war er bei ihr sehr sparsam mit Folgefehlerpunkten in den Arbeiten, anderen gab er diese aber schon. Sie wollte die Klasse nicht wiederholen, da sie keinen Sinn im Sitzenbleiben sieht und nach der Mittleren Reife einen Ausbildungsplatz gehabt hätte (musste sie absagen, da sie ja dann erst die 10.te machen kann)
In der neuen Klasse hatte sie einen Chat per Privatnachricht mit einem Mitschüler gehabt. Sie schrieb darin, dass sie nur sitzenbleiben musste, weil der Lehrer ungerecht benotet hat und die anderen schlechten Schüler die Noten geschenkt bekamen, damit sie nicht wiederholen mussten. (freundlich ohne Beschimpfungen formuliert).
Der Nachrichtenverlauf wurde von dem Mitschüler an eine Klassenkameradin weitergegeben, die damit zum Physiklehrer gelaufen ist.
Meine Schwester hat daher nun mächtigen Ärger. Der Physiklehrer behauptet, alles wäre gerecht gewesen (Verleumdung, Beleidigung, etc.). Da den Nachrichtenverlauf eine unbeteiligte Klassenkameradin abgegeben hat, wird nun auch noch von der Schule unterstellt, der Chat wäre öffentlich gewesen.
Wie sollte man am besten weiter vorgehen, was würdet ihr ihr empfehlen? Entschuldigen, obwohl sie die Note ungerecht fand? Selbst Anzeige erstatten?
2 Antworten
Sie schrieb darin, dass sie nur sitzenbleiben musste, weil der Lehrer ungerecht benotet hat
sie zeigt keine Einsicht in ihr Problem. Sie schiebt die Schuld für den Eintritt der Nichtversetzung auf Dinge und Personen, die außerhalb ihrer Person liegen "der Lehrer ist Schuld" u.s.w. Hier sollte sie erst mal in den "Problembesitz" gelangen und einsehen, dass ihre Leistungen nicht ausgereicht haben und sie sich nun bemühen muss, dass es beim zweiten Mal klappt. Wenn diese Einsicht ausbleibt, wird sie keinerlei Grund sehen, sich anzustrengen. Was sie privat an Bekannte schreibt, ist ihre freie Meinungsäußerung. Da muss der Physiklehrer mit leben. LG
wie gesagt, sie sollte den Grund für die Nichtversetzung nicht in anderen Dingen und Personen sehen, die außerhalb ihrer Person liegen. Das ist der erste Schritt zu ihrem künftigen Erfolg. Die freie Meinungsäußerung hat sie vertraulich gemacht und ist ohne ihre Einwilligung veröffentlicht worden. Das ist keine Verleumdung. Wie die Schulleitung den Privatchat sieht, steht nicht zur Debatte, weil er sie schlicht nichts angeht. Das würde ich auch so sagen. Mit allen Beteiligten darüber sprechen, sollte das Problem aus der Welt schaffen. LG
ok, vielen Dank für die Rückmeldung. Sie wird wegen des Chats vermutlich die Schule verlassen müssen. Die Schulleitung sieht es so, dass meine Schwester den Lehrer öffentlich als Betrüger hingestellt hat, da eine unbeteiligte Klassenkameradin den Chat zur Schulleitung brachte.
o.k., in dem Fall würde ich zeitig einen Rechtsanwalt einschalten. Der sorgt dann dafür, dass sie bleiben kann, wenn es sich so verhält, wie hier dargestellt wurde, meiner Meinung nach. Viel Erfolg. LG
Sie kann Anzeige erstatten wegen Bruchs des Briefgeheimnisses. Aber wird wohl nicht viel bringen.
Mit dem Lehrer, Klassenlehrer und Eltern sollte sie sich zusammensetzen und es besprechen. Am Besten mit Beweisen das er sie anders benotet als andere. Ihre Meinung ist nicht strafbar.
Jedoch hat sie ja Fehler gemacht, bzw nicht genug mitgearbeitet und daher war die Benotung vll ungerecht, aber nicht falsch. Sie muss sich eben letztendlich mehr anstrengen.
die anderen Schüler waren zum Teil noch schlechter als sie, bekamen aber gute mündliche Noten eingetragen (machten nur Blödsinn im Unterricht). Wenn der Lehrer gewollt hätte, hätte er auch ihr zum Klassenziel verhelfen können. Das dieser ihre ruhige Art nicht mochte, war dafür ausschlaggebend. Die Schulleiterin sieht den Chat als Verleumdung, es könnte sogar passieren, dass sie von der Schule fliegt.