Sind viele Amerikaner so verschwenderisch?
Liebe Leute, ich bin schon fast wütend... Bei uns gibt es viele Amerikaner und jedes, wirklich JEDES Mal wenn wir Essen gehen sind sie so verschwenderisch. Man fällt fast vom Glauben ab. Beim Buffet erstmal eine riesen Portion, dann im besten Fall die Hälfte essen und der Rest wird da gelassen. Vorgestern hat einer ein Weizen bestellt und einen kleinen Schluck genommen, der Rest ging zurück am Schluss. Über das Verhalten ist es oft das Gleiche: Da wird sich oft in Jogginghosen hingelümmelt, am Schluss wird der Tisch unordentlich zurückgelassen. Manche stiefeln schon ins Restaurant rein, als hätte man sie hergequält. Ich weiß nicht, ob mich das wütend oder traurig macht. Aber wieso geht man essen, wenn man eh fast alles übrig lässt???!!! Fehlt da die Wertschätzung der Lebensmittel? Natürlich sind wir Menschen im Allgemeinen verschwenderisch, aber man muss das doch nicht auf die Spitze treiben. Man kann das Essen auch oft einpacken lassen (beim Buffet zwar nicht). Bei meiner Tante in den USA war es das Gleiche. Noch dazu essen die daheim von Papptellern und mit Plastikbesteck (baaah!). Hauptsache bequem, oder wie? Und dann wird alles in eine riesen Mülltüte geschoben. Bestellen das teuere Zeug vom Bauern und waren dann, bis es im Kühlschrank versauert. Dann wird es halt weggeworfen. Kann mir jemand sagen, ob wirklich die Mehrheit der Amerikaner so ist? Ich hab leider nur solche Erfahrungen... Manchmal wirken sie auf mich so bullig und iwie lustlos, viele reden auch so extrem laut. Ich bin halb Amerikanerin und irgendwie froh, dass ich nicht dort aufgewachsen bin, wenn das der Normalfall ist. Naja, hoffe ich bin niemanden zu nahe getreten, aber das regt mich wirklich auf :)...
1 Antwort
Tja, nach Allem was ich von "Augenzeugen" gehört habe gibt es in den aufgeklärten, bildungsnahen Schichten der Großstädte auch den entgegengesetzten Trend. Da wird dann unendlich viel Geld in vermeintlich gesunden Lebensstil investiert und Bio-Gemüse über den Dächern von NY angebaut. Aber ohne Extreme geht's anscheinend auch hier nicht.
Ich glaube Genügsamkeit, Mäßigung und Demut sind in der amerikanischen Lebenskultur irgendwie nicht eingeplant. Bin mir nicht mal sicher, ob es für diese Begriffe überhaupt zeitgemäße Übersetzungen gibt!
Nimm so viel Du kannst wenn Du nur kannst! Ob Du's wirklich brauchst kannst Du dann immer noch sehen.
Aus irgendeinem Grund wird dem amerikanischen Volk immer noch erzählt, Überfluss sei der gottgegebene Naturzustand des Amerikaners und er habe darauf genau das gleiche Anrecht, wie seinen Nachbarn mittels Sturmgewehr über den Verlauf der Grundstücksgrenze zu aufzuklären.