Sind Arme Menschen weniger Frei als die reichen?

11 Antworten

Das kommt darauf an, wie man Freiheit definiert.

Ebenso, wie man arm und reich definiert.

Ein Mensch kann Vermögen in Form eines Hauses haben, aber trotzdem kaum Geld zur Verfügung und Schulden haben.

Wenn man nach verfügbarer Zeit geht, hat jemand ohne Job viel mehr davon.

Wenn man nach finanziellen Mitteln geht, dann jemand der sehr viel Geld hat. Wobei dieser dann evtl. durch einen Job gebunden ist, dort 80 Stunden Wochen hat und die freie Zeit kaum genießen kann und gar keine Zeit für Reisen hätte.

Ebenso ist ein Promi, der zwar viel Geld und Möglichkeiten hat, aber überall verfolgt und fotografiert wird auch nicht wirklich frei.

Ich denke am schönsten ist der Mittelweg. Man hat nicht zu viele Verpflichtungen, aber genug Geld sich gelegentlich was leisten zu können. Zudem kann man quasi  tun was man möchte, da es andere nicht groß interessiert.

Jdoue  16.10.2019, 11:36

Gut geschrieben

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Die FDP definiert Freiheit sehr strikt. Eventuell bessere Bildungsmöglichkeiten (und später mehr Möglichkeiten bei der Berufswahl/Arbeitsplatz) die sich durch ein wohlhabenderes Elternhaus ergeben ... zählen da nicht zu höherer Freiheit.

Da gehts rein darum wie stark der Staat einem mit Verboten einschränkt. Finde ich etwas schade, da ich sonst bei den Freiheitsrechen diese Partei gut finde. Auf sozialer Ebene aber auch nicht extrem links bin. (Ne Mischung aus FDP und SPD fände ich gut.)

Ich denke Armut ist schon ein Problem. Zwar zähle ich Luxus-Urlaube und "mal eben nach New York fliegen und einen Cafe trinken" nicht zu mehr Freiheit. Das kann man sich eventuell auch mal sehr mühsam ersparen.

Wenns dann da aber in Richtung Bildung und Förderung der Kinder geht - da haben reiche Eltern mehr Möglichkeiten. Das kann sich schon langfristig auswirken. Wenn theoretisch mit selber Förderung vielleicht jemand viel mehr erreichen könnte - das gern auch wollen würde. Ohne die Förderung aber weniger erreicht. Und irgendwo dann später beschränkt ist bei der Auswahl seines Berufes.

Das trifft natürlich nicht immer zu. (Mancher mag auch mit viel Förderung sein Wunschziel nicht erreichen. Mancher will vielleicht gar nicht höher hinaus - dann ist er auch nicht eingeschränkt.)

Ich sag mal: Nachhilfe, private Auslandsaufenthalte - und teure namhafte private Unis ... das kann schon was ausmachen. Englisch ist wichtig. Derjenige der mit den Eltern nur nach Mallorca durfte zum Saufen - oder in den Schwarzwald in Ferien ... der nimmt da weniger mit als mit Eltern die vielleicht auch mal "gehobener" unterwegs sind odder ihn in nen "Bildungs-Urlaub" privat bezahlt schicken.

Ja, weil sie z.B. nicht einfach eine Reise machen können, wenn ihnen danach ist. Auch wenn es nur z.B. ein Messebesuch in 200 km Entfernung ist oder so was.

Wenn man Geld hat, kauft man sich einfach ein Medikament, wenn man glaubt, dass es einem hilft, z.B. Allergietabletten. Wenn man sparen muss, kann das ein Problem sein.

Wenn man Geld hat, isst man, worauf man Lust hat. Wenn man sparen muss, isst man, was im Angebot ist.

Potentiell schon. Reiche Menschen haben theoretisch viel mehr Möglichkeiten sich zu entfalten, das sie durch weniger materielle Zwänge gebunden sind. In der Realität sind aber auch Reiche Menschen oft sehr unfrei. Sie sind einfach durch andere Zwänge gebunden - weniger materielle sondern eher psychologische.

Freiheit hat - meiner Meinung nach - nichts mit Geld zu tun. Freiheit findet zunächst mal im Kopf statt. Wie ist meine Einstellung zu allen Dingen? Was kann ich für mich selbst tun, damit es mir gut geht und ich mich frei fühle? Leider lernen viele von uns das freie Denken nicht. Sonst würdest Du die Frage nicht stellen.