Sieht so Unterstützung aus?
Hallo, ich studiere zur Zeit im 7. Semester und ich habe gefühlt kein Leben mehr außerhalb der Uni. Von früh bis abends 19.00 Uhr bin ich unterwegs und nicht zu Hause. Dann kommt aber noch Vor- und Nachbereitung hinzu (Lernen, Ausarbeitungen, Präsentationen, ...) ich sehe meine Familie nur noch sehr sehr selten. Manchmal ist sogar das Telefonieren schwierig zu koordinieren. Aber nun zum eigentlichen Thema: Ich lebe mit meinem Freund zusammen. Er arbeitet ganz normal bis ca. 15:00 Uhr und ist dann zu Hause. Da das Pensum jetzt wirklich angezogen wurde in der Uni, nörgelt er etwas,.. dass wir gar keine Zeit mehr zusammen haben oder er dann unter der Woche allein Sachen unternimmt ohne mich und wir uns somit auseinander leben. Er versteht mich und kann nachvollziehen, dass es nicht anders geht. Aber trotzdem schwenkt da so ein Unterton mit, dass er genervt ist von meinem Leben und wie ich immer so spät nach Hause komme, kaputt bin, oder mich noch hinsetze und meinen Nebenjob nachgehe. Ich habe ständig so ein schlechtes Gewissen. Er meinte auch, dass es - wenn es so weiter geht - nicht mehr lange halten wird (er meinte es sarkastisch.. schlechter Witz) Das finde ich so traurig... ich kann daran nichts ändern. In den Semesterferien haben wir ja ausreichend Zeit für einander und dann kommen immer 3-4 Monate, die scheiße sind, aber die man doch nur investiert, um später mal einen anderen Lebensstandard führen zu können. Ich überlege die ganze Zeit, wie es wäre, wenn er in der Position wäre. Ich hätte richtig Spaß daran ihn zu unterstützen, d.h. ich würde ihm gerne essen machen, einkaufen gehen, Haushalt schmeißen. Bei ihm habe ich aber das Gefühl, als ob er es nur tut, weil wir ja zusammen leben. Und da frage ich mich wirklich: Liebt er mich denn noch? Ich weiß ohne Frage, dass es wirklich bessere Zeiten gab, aber wir haben doch trotzdem die Wochenenden, die ich mir wirklich für ihn nehme und dann nicht zu Family oder Co. fahre. Bin ich zu gefühlslos weil ich jetzt nur an mich denke?
Wie soll ich mich verhalten?????
1 Antwort
Du bist nicht gefühllos.
Von deiner Seite aus würdest du die Lage akzeptieren und ihn bedingungslos unterstützen. Zumindest wäre das deine Intention.
Er ist sehr unzufrieden mit der Situation, das ist klar erkennbar. Das er dich nicht mehr liebt, kann ich aber nicht wahrnehmen. Er wünscht sich nur sehnlichst eine Veränderung der aktuellen Lage. Ihm ist es nicht genug Zeit, die ihr beiden unbeschwert zusammen verbringen könnt. Einerseits hat er zwar Verständnis und sieht, dass es nicht anders geht, andererseits macht er dich allein für dieses "Unglück" verantwortlich.
Du kannst nichts daran ändern, denn dein Tag hat nur 24 Stunden. Geredet habt ihr sicherlich auch schon genug über dieses Thema. Es gibt keine Alternative und du solltest auf keinen Fall dein Ziel aus den Augen verlieren. Es gibt viele Berufe ect, die unendlich viel (Frei) Zeit verschlingen und die Partnerschaften funktionieren trotzdem. Dein Freund ist nicht dafür geschaffen, sich wegen mangelnder Zeit des Partners einzuschränken und ggf für eine gewisse Zeit, auf ein intensives Miteinander zu verzichten. Das kann man ihm nicht mal zum Vorwurf machen. Wie zb manch einer eine Fernbeziehung akzeptieren kann und ein anderer eben nicht.
Es wird wohl zu einer Entscheidung kommen. Wobei du dir keine Vorwürfe machen solltest, denn deine berufliche Laufbahn hat Vorrang. Darauf solltest du nicht wegen ihm verzichten. Denn du weißt nicht mal, ob eure Beziehung zeitlebens hält.