Sieht man oft Leichen als Polizist?

8 Antworten

Es kommt vor und es macht auch vielen zu schaffen. Das darf man dann sagen und man bekommt intern und völlig nachteilslos Hilfe.

In schweren Situationen, z.b. bei großen Unfällen oder Tötungsdelikten hat der DAL sogar die Pflicht, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Manche wachsen daran. Es verhindert aber nicht immer, dass die Traumata was da lassen ....

Auch aus diesem Grund sucht man Menschen mit stabiler Psyche, gesundem Selbstbildnis und dosiertem Selbstbewusstsein.

Es ist übrigens einer der Gründe, warum ich dafür plädiere, Menschen mit psychischer Vorgeschichte nicht persé vom Vollzugsdienst auszuschließen. Sie haben Krisen erfahren und überwunden, womit sie manch anderen voraus sind.

Gruß S.

Du hast doch schon ein Problem, wenn der Streifenkollege als erster sagt;" Ich kann das nicht, geh" Du."

Du solltest nicht vergessen, Leiche ist nicht gleich Leiche. Das gibt es Opfer von Verkehrsunfällen, Suizidenten (wenn Du Glück hast, sind die an einem Stück), ältere Menschen mit 'natürlichem' Tod oder auch solche, die erst nach Wochen gefunden werden.

Letztlich war es sehr selten der Anblick, der mich verstörte, sondern eher die Gerüche natürlicher Prozesse an/bei leblosen Körpern.

Es lässt sich in diesem Beruf nicht vermeiden, mit dem Tod umzugehen, die Polizei wird niemals gerufen, wenn alles in Ordnung ist, sondern immer dann, wenn etwas im Argen liegt. Kannst Du also insgesamt mit negativen Dingen nicht gut umgehen, ist es der falsche Beruf für Dich.

Ich behaupte es so aus mehr als 35 Jahren Diensterfahrung heraus.

PolNRW93  21.04.2024, 14:28

Ganz so viel Diensterfahrung habe ich noch nicht. Kann das aber definitiv unterschreiben ✍️

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Es kann sein, dass du in fünf Jahren keine einzige Leiche hast und es kann sein das du in einem Jahr direkt 5 oder sogar mehr Leichen hast.

Ich hatte mal einen Einsatz mit einem Toten, ohne näher darauf einzugehen, da waren wir das erste Fahrzeug, da ist dem Kollegen und mir jede Farbe aus dem Gesicht gewichen. Ich glaube, selbst wir (auch wenn ich jetzt auch keine tausend Jahre dabei bin), sind ganz kurz in Schockstarre gewesen, weil wir nicht glauben konnten, was da gerade passiert ist. Das ist glaube ich auch ein Vorfall, den man so nie wieder im dienstlichen Leben haben wird und der für einen selbst einmalig bleibt (hoffentlich). Aber was ich damit sagen möchte, das ist völlig menschlich. Du funktionierst im Einsatz auch anders, wenn es wirklich um Leben und Tod geht und du das mit deiner Handlung noch beeinflussen kannst (und das ist selten im Polizeiberuf), dann funktionierst du einfach und machst. Und wenn du halt erst mal reanimieren musst oder sowas obwohl du vielleicht gedacht hättest, dass du niemals nur in die Nähe einer toten Person kommen möchtest.

Die Hauptsache ist, dass man nach dem Einsatz darüber spricht und das ganze nicht zu seinem Alltag macht.

Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, Einsätze mit Leichen laufen oftmals "entspannter" ab, als andere polizeiliche Anlässe. Da ist das dann schnell vergessen. Wie oben beschrieben, gibt es auch Ausnahmen, aber das ist eben wohl "Berufsrisiko".

TheNightwolf218 
Fragesteller
 21.04.2024, 19:04

Danke für deine Antwort. Besteht Möglichkeit und Interesse per PN Fragen zur Polizei beantwortet zu bekommen? Aus dem Text habe ich entnommen, dass du/Sie Polizist bist/sind. Ich habe leider niemanden in der Tätigkeit den ich zu einzelnen Fragen befragen könnte und will nicht jedesmal eine Frage hier stellen. Falls kein Interesse besteht ist es auch nicht so schlimm :)

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Gelegentlich. Eine Leiche an sich ist kein Thema, zumindest für die meisten, nur der Zustand spielt eine große Rolle.

Als Polizist im Streifendienst kann es vorkommen, dass du mit Situationen konfrontiert wirst, in denen du mit Leichen konfrontiert wirst. Dies kann zum Beispiel bei Unfällen, Selbstmorden, Gewaltverbrechen oder anderen tragischen Ereignissen der Fall sein. Die Häufigkeit, mit der du solche Situationen erlebst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Region, in der du arbeitest, und den Arten von Einsätzen, die du bearbeitest.

Es ist wichtig zu verstehen, dass es ganz normal ist, von solchen Anblicken betroffen zu sein und dass es keine Schande ist, Hilfe zu suchen, um damit umzugehen. Viele Polizeibehörden bieten Unterstützung und Beratung für Mitarbeiter an, die mit traumatischen Ereignissen konfrontiert sind.

In Bezug auf deine Frage, ob du dich weigern kannst, eine Leiche zu sehen, ist es wichtig zu wissen, dass die Bewältigung von Einsatzszenarien ein wichtiger Teil des Berufs ist. Es kann jedoch je nach Situation und den Anweisungen deiner Vorgesetzten Möglichkeiten geben, wie du dich in solchen Situationen am besten unterstützt fühlst. Du solltest jedoch bedenken, dass es Teil deiner Verantwortung als Polizist ist, bei Bedarf in verschiedenen Einsatzszenarien zu helfen.

Bevor du dich für das duale Studium der Polizei bewirbst, könntest du dich auch mit einem Polizeibeamten oder einer Polizeibeamtin austauschen, um ein besseres Verständnis für die Anforderungen und Belastungen des Berufs zu erhalten. Es ist wichtig, dass du dich gut informierst und abwägst, ob der Beruf des Polizisten für dich geeignet ist, insbesondere im Hinblick auf deine eigenen psychischen Grenzen und Bedenken.

rocknero1  21.04.2024, 03:59

Chatgpt kickt bei dir

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rocknero1  21.04.2024, 04:02
@SayIfHigh

Nein, noch lange nicht. Arbeite damit und es fehlt ChatGPT echt an einigen Stellen. Im Groben ist es okay, aber wenn es ums Detail oder komplexere Aufgaben geht..uff nein.

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