Sichtwechsel in Büchern, gut, schlecht...?
Also, es interessiert mich mal, ob Sichtwechsel in Büchern, also eigentlich Geschichten generell, gut oder schlecht für euch sind. Zu dem was ich meine, habe ich leider nur ein Bespiel: Die Wellenläuder von Kai Meyer. Es gibt verschiedene halbwegs wichtige Personen, aus dessen Sicht abwechselnd erzählt wird. Diese sprechen dann in der Ich-Form und natürlich in der Gegenwart. Dann gibt es noch den Erzähler, aus dessen Sicht ist es dann aber in der Vergangenheit. Das wechselt dann, wie es eben passt.
Findet ihr sowas gut oder eher nicht? Und wenn, sollte man das, wenn man es schreibt, auch irgendwie anders gestalten? Ich weiß nicht, wie es in Kai Meyers Buch ist, da ich nur das Hörspiel habe.
Freue mich über ernst gemeinte Antworten! :)
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Ich finde das ist Ansichtssache und kommt definitiv auf die Umsetzung an. Wobei ich persönlich es meistens eher störend finde.
Diese Technik ist gar nicht ungewöhnlich. Und wie bei allen erzählerischen Mitteln kommt es darauf an, wie gut das Ganze umgesetzt wird.
Wenn du gern und viel liest, werden dir im Laufe der Jahre alle möglichen Erzähltechniken begegnen.
Ein paar Beispiele:
"Das Kainsmal" von Chuck Palahniuk erzählt Ereignisse indirekt, nur über Berichte verschiedener Personen. Die eigentliche Hauptfigur kommt im ganzen Buch nicht zu Wort und es gibt auch keinen "allwissenden Erzähler".
"Der Wolkenatlas" von David Mitchell hat sechs Abschnitte, jeder in einer eigenen literarischen Form (Brief, Monolog, Tagebucheinträge usw.).
Die "Midnight Hour"-Romane von Carrie Vaughn haben eine Ich-Erzählerin, wenn die sich aber in einen Werwolf verwandelt wechselt die Erzählung zu einem allwissenden Erzähler.
Ein Sichtwechsel kann eine interessante Sache sein, aber er muss zur Geschichte passen und darf nicht willkürlich geschehen, ansonsten wirkt er aufgesetzt und verwirrend.
Ich persönlich würde davon abraten Erzählformen zu vermischen, es sei denn eine Figur erzählt anderen etwas über sich.
Ich bevorzuge den eingeschränkten Er-Erzähler, da ich so meinen Figuren mehr Persönlichkeit verleihen kann. In meinem ersten Buch experimentierte ich sehr erfolgreich mit verschiedenen Ich-Erzählern.
Wenns gut geschrieben ist finde ich es mega cool. Es gibt zb ein buch wo am ende der Erzähler stirbt!
Je nachdem ob man es schnell versteht und sich schnell in diese verschiedenen rollen hineinderversetzt :)
Ich war nur nicht so sicher, weil ch das sonst noch nicht gelesen hab