Sich ins Hemd machen?
Habe gestern zu meiner Tochter gesagt, sie soll sich nicht ins Hemd machen, Antwort: wieso Hemd , wenn macht man sich doch in die Hose. Recht hat sie aber woher kommt dann der Spruch ??
7 Antworten

Mein Vater hatte solche Hemden, sie waren hinten länger als vorn und gingen fast bis zum Knie. Wenn er sie angezogen und zugeknöpft hatte, zog er die vordere Unterkante schön stramm und griff dann das hintere Ende, um es zwischen den Beinen durch nach vorn - und noch etwas nach oben - zu ziehen. Ähnlich wie bei einer Windel. Und warum? (Habe ich damals auch gefragt.) Antwort: Damit das Hemd nicht aus der Hose rutscht. Das galt nämlich als absolut unschicklich. Man war eben damals nicht so locker wie heute.
Man(n) konnte sich leicht ins Hemd machen, wenn man das im Notfall nicht alles schnell genug aus dem Wege räumte.

„sich ins Hemd machen“ ist eine umgangssprachliche Redensart, die zwei Bedeutungen haben kann. Entweder meint man damit, dass sich jemand schon bei der kleinsten Gelegenheit überflüssig aufregt oder dass jemand Angst hat. Beispiel: Hast Du Dir wieder ins Hemd gemacht, als der Chef dich angesehen hat?
- umgangssprachlich, salopp; "sich ins Hemd machen" bedeutet wortwörtlich: sich ins Hemd pinkeln



Also wenn ich mir die alten Hemden meines Großvaters von früher betrachte, gingen die teilweise bis fast zum Knie! Wenn man die in die Hose steckt, sind die entsprechenden Regionen aber dreimal gepolstert, bevor da was an die Hose kommt!

Der Stammt noch aus Zeiten als das Hemd auch die (Strumpf)Hose ersetzt hatte. Ich kenn diesen Spruch auch noch mit Rüstung...eine etwas jüngere Zeit.

Die meisten Redewendungen die heute gebräuchlich sind, gehen auf das Mittelalter zurück. Die Antworten mit dem langen (Nacht-) Hemd sind also naheliegend!