Sich eine Angst bzw Phobie einreden?
Hallöchen :)
Mich beschäftigt es schon eine Weile, ob man sich eigentlich eine Phobie selbst "zufügen" kann, sprich irgendwas tun, damit man höllische Angst vor ganz banalen Dingen wie Clowns, Milch oder Schmetterlingen bekommt ?
Würde mich einfach mal interessieren, was ihr dazu meint. Ich meine, ich hab mir früher eingeredet, ich hätte Angst vor Würmern, bis mir jemand erklärte, dass die Viecher mir gar nichts tun können .. Dann wars weg.
So müsste es doch auch den Menschen gehen, die Angst vor Milch haben ? Ich meine, Milch kann sie auch nicht töten (Gott klingt das bescheuert :D).
Also, meint ihr, man kann sich eine Phobie so "aneignen", dass kein rationales Einreden mehr hilft ?
5 Antworten
interessante Frage. Phobien enstehen dann, wenn die "Alltagsgegenstände" an eine irrationale also unbegründete Angst gebunden sind - und jetzt bei "klarem" Verstand" kannst du dir das einfach nicht einreden - du HAST ja keine Angst vor diesen Dingen.
Dass du Angst vor Würmern hattest, hast du dir nicht eingeredet, die hattest du, weil du eben nicht informiert warst.
Menschen, die Angst vor Milch haben, lassen sich eben NICHT -jedenfalls nicht durch blosses Reden- davon überzeugen, dass sie töten kann. Meist wissen Phobiker (also rational) auch, dass die Milich nicht tötet, aber sie haben trotzdem Angst und denken, sie könnte es. Klingt komisch ist aber so.
Also einreden geht nicht, aber du kannst Phobien erlernen (von anderen) oder wie der weihnachtsonkel schon geschrieben hat, wenn irgendetwa mit etwas schlimmen Erlebnis verbunden wird.
Natürlich kann man das. Oft durch ein Trauma ausgelöst entwickelt das Gehirn oft anfänglich unbemerkt eine Phobie. Bestes Beispiel ist Hypochondrie! Wenn man sich Krankheiten lange einredet u überzeugt ist diese zu haben bzw zu bekommen, hat man auch krankheitsspezifische Symptome!
Im Grunde sind alle Phobien eingeredet. Da haben Hollroyd und Appel psychologische Forschung zu betrieben (1980)..
So hat man festgestellt, dass Leute, die aus einer Umgebung in der sie Phobien hatten und man sie in eine andere Umgebung steckt, in der keine ihrer Ängste vorkommen, diese Ängste "wechseln".
Darüber hinaus ist die zwei-system-theorie bestanden, die Aufschlüsse darüber gibt, wieso man diese "Ausweichhandlung" mit einer Situation in verbindung bringt. Nach den beiden bekommen man ein einziges Mal Angst impliziert. Zum Beispiel vor einem Frosch. Das kann auch schon in Kindheitsalpträumen passieren... Jedes Mal wenn man dann vor dem Frosch wegläuft, hat er einen nicht gefressen. Das widerlegt nicht, dass Frösche Menschen fressen sondern bestätigt bei jedem Mal weglaufen, dass wenn ich weglaufe, der Frosch mich nicht gefressen hat... Somit trägt sich die Ausweichshandlung über die Angst hinaus und wird zur Angewohnheit ;)
Einreden kann man sich das nur indirekt. Du kannst dir selber Sachen ausmalen , wie z.B. die Angst vor Clowns indem du sagst. Clown verbergen ihre Identität , gelten als gefährlich und ziehen kleine Kinder an wodurch du dir eingeredet hast Angst vor ihnen haben zu müssen und dadurch könnte evtl. eine Phobie entstehen.
Intuitiv würde ich sagen: Da brauchst du noch ein dramatisches Erlebnis, also z.B. ein Clown der dich plötzlich auf der Straße überfällt oder ein Horror-Film mit einem blutwütigen Clown, den du in deiner Kindheit angeschaut hast.
Aber schau doch mal bei Wikipedia → Phobische Störung → Ursachen
Wenn du bei dir selber eine Phobie auslösen kannst, dann hast du die Ursache gefunden.