Hallo Leo,
überraschender wäre es gewesen, wenn sie bereitwillig heruntergegangen wären. Auf Gleisen herumturnen ist eine Art mutprobe, Grenzüberschreitung, wie auch immer... dort passt es auch rein, sich gegen Erwachsene aufzulehnen.
Hallo Leo,
überraschender wäre es gewesen, wenn sie bereitwillig heruntergegangen wären. Auf Gleisen herumturnen ist eine Art mutprobe, Grenzüberschreitung, wie auch immer... dort passt es auch rein, sich gegen Erwachsene aufzulehnen.
Hallo Huzata,
ich möchte hier einen qualifizierten Kommentar abgeben. Grundsätzlich: aus der Ferne kann ich Dir keinen Rat geben. Das ist aufgrund der Distanz und der fernen Situation nicht möglich. Ich kann Dir nur Rahmen-Informationen geben.
Korrekt ist, dass es bei bipolaren Störungen zu längeren Zeiträumen kommen kann. Das ist weitesgehend normal. Therapie ist nicht gleich Therapie. Die Psychologie hat verschiedene methodische bzw. paradigmatische Ausrichtungen. Je nach Ausrichtung dauern die Verfahren länger oder kürzer. Ich komme bspw. aus der Psychoanalyse - dort sind 200 Stunden üblich. Die Einschätzung, welches Verfahren mit welcher Arbeit zu verwenden ist, sollte jedoch unbedingt (!) jemand Fachkundiges wie z.B. ein Therapeut vornehmen. Das hat Deine Therapeutin getan und zunächst auch einen Ausblick gegeben, dass Sie 60 Stunden vorschlägt. Noch mal: es ist ihre derzeitige Einschätzung. Natürlich kann man am Anfang die Entwicklung nicht vorhersagen. Ich würde immer empfehlen: wenn Du Fragen hast, stell sie dort. Auch Misstrauen kannst Du mit ihr besprechen - das stärkt sogar ein wenig die Beziehung, wenn man über Unbehagen sprechen kann...
Viele Grüße!
Hi Awakenweb,
spannende Frage. Vielleicht eine ungewöhnliche Antwort... Das Zitat, welches Du hier bringst, soll ja Einsteins sein. Nun ist aber gar nicht klar, ob Einstein das gesagt hatte - es ist nur populär und weil es toll aussieht, wird Einstein hinzugedichtet. Es ist sogar sehr unwahrscheinlich, dass es von ihm stammt. ;-)
Nichtsdestotrotz ist mit diesem Zitat nicht gemeint, dass die Vergangenheit irrelevant für ihn gewesen war. So hatte er durchaus Interesse an Geschichte, Politik und Historie. Dort hat er sich ja auch bedeutend engagiert und schwergewichtige politische Statements abgeliefert. Geschichte hat sogar noch einen anderen dreh: wenn man sich mit Kulturen beschäftigt, stellt man spannende Wiederholungen fest. Als würden wir das Rad neu erfinden, dabei hätte man nur in die Vergangenheit schauen müssen... gute wissenschaftliche Erkenntnisse berufen sich immer auf frühe epochale Ereignisse zurück und rekapitulieren diese.
Ich kann aber voll verstehen, dass man in Schulzeiten überhaupt keine Lust drauf hat. Ging mir ähnlich. Die Begeisterung dazu habe ich erst im Studium erlangt - immer wurden "neue Erkenntnisse" gefeiert, es musste das aktuellste Paper rezitiert werden und dabei stellte sich heraus, dass so viel gar nicht neu erfunden und erforscht wird. Oftmals wird es nur neu benannt. Und es demaskiert ziemlich heftig, wenn man die Vergleiche mal heran zieht und aufzeigen kann, dass Wissenschaftler XYZ leider nur etwas repliziert hat, was seit knapp 200 Jahren bekannt ist.
noch ein Beispiel für die Wichtigkeit von Geschichtswissen: der berühmte Satz "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast" wird ja häufig mit Churchill in Verbindung gebracht. Dabei stammt sie von Göbbels. Das sollte man wissen, wenn man schlaue Sätze der Geschichte raushaut: es kann auch passieren, dass man damit eine Nazi-Parole erwischt, ohne es genau zu wissen.
Sozialpsychologie, z.B. Gruppenprozesse und dann eine Beobachtung machen?
Hallo LeavedSoul,
bitte nimm psychologische Hilfe in Anspruch. Es ist ein häufiger Fehler, wenn diese nicht angegangen wird aus dem Irrglauben, man könne es selbst regeln, man sei nicht so "schwach" dass man jemand externen bräuchte oder weil man schiss hat, es den Eltern zu erzählen.
Mal ehrlich: wie soll das denn weitergehen? Von allein weggehen? Durch ein Wunder? Am eigenen Schopfe selbst aus dem Schlamassel ziehen, von dem man nicht mal weiß was genau das Schlamassel ist oder wie man dort hinein geraten ist? Still und heimlich niemandem zeigen, versteckt in "kleinem Rahmen" weiterritzen und dann mit 25 sich ärgern, weil man sich denkt "ach hätte ich doch nur mit 14 mal die Arschbacken zusammengekniffen und wäre meine Probleme angegangen"?
Ganz ehrlich: Es geht hier um Dich und einen wichtigen Teil Deiner Entwicklung. Nimm Dich selbst ernst, leg Deinen unbrauchbaren Kleinstolz beiseite und sprich mit Deinen Eltern darüber, um eine Therapie zu beginnen.
Sorry, ich kann Dir auch nur zweierlei zurückmelden...
1.) Dein "lange" war nicht ausreichend.
2.) Bibliotheken beinhalten hochwertigeres und sortierteres Wissen als das Internet.
Hallo Panderos,
Du merkst: Psychologie wird immer von Moral überschattet. Psychologie urteilt aber nicht. Leider wird das (auch in der Forschung) häufig stark verzerrt. Wenn der Forscher sehr mitfühlend und betroffen ist, werden die Ergebnisse eher in Richtung einer starken Traumatisierung ausfallen. Andersrum natürlich ebenso. Die Antwort auf Deine Frage lautet folglich: such es Dir aus!
Mich stört in dem Kontext immer Zweierlei: Man darf nichts hinterfragen, ohne moralisch auf den Scheiterhaufen geworfen zu werden. Darüber hinaus sind meist die moralisch Urteilenden nicht die, die eine solche Situation erlebt haben. Sondern nur welche, die jemanden kennen, der jemanden kennt, der mal vergewaltigt wurde und deshalb sich jetzt dafür stark machen.
In diesem Kontext hat mich sehr beeindruckt die Susan Clancy, welche lange Zeit an der Harvard geforscht hatte. Sie schrieb nach langer Studie ein Buch "The Trauma Myth" in welchem sie unter anderem aufdeckte, dass Vergewaltigung und Missbrauch von Kindern nicht zwangsweise zum Trauma führt, sondern ihnen zum Teil auch merkwürdig vorkommt oder gefällt. Sie führt weiterhin an, dass Traumata durch die Außensituation beeinflusst werden - Kinder kriegen von außen gespiegelt, dass das, was der Onkel tat, äußerst schrecklich ist.
Gesellschaftlich hat dieses Buch niemand vertragen. Die Harvard University warf sie sogar aus Angst vor einem Image-Schaden raus. Schade eigentlich, denn sie hat sich intensiv mit Betroffenen beschäftigt. Dass eine Vergewaltigung in Teilen gefällt ist gesellschaftlich nicht tragbar. Ich glaube: man muss immer mit den betroffenen Fällen arbeiten und den Einzelfall klären. Es gibt komplexe Umstände, die dazu führen, wie mit Schicksalsschlägen umgegangen wird...
Hallo Chariotchan,
mehrere Punkte für Dich...
1.) Bitte keine Selbstdiagnosen. Bitte Google nicht, was Du alles haben könntest und bitte stelle nicht selbst fest, was bei Dir Ursache/ Auslöser/ Krankheitsbild ist. Dafür studieren Menschen 10 Jahre lang, um das zu können.
2.) Ich möchte Dir mal eine Lanze brechen: Jemand Anderes kann Dir nicht helfen. Du kannst es nur selbst tun. Der Weg dorthin ist eine Therapie. Mit dem Beginn einer Therapie gesteht man sich selbst ein, dass der Alltag nicht gut läuft und dass man ein Problem hat, mit/ an dem man arbeiten will - das ist ein wichtiger Schritt (Erkennen, dass es so nicht weitergeht), um raus zu kommen. Halb ernst gemeinte Wege (Online-Ratgeber, mit Freunden reden, Selbsttherapie, Naturheilkundliche Methoden wie z.B. Meditation) helfen nicht heraus - sie lösen das Problemfeld nicht.
Deshalb mein Vorschlag: Sprich mal mit der Vertrauenslehrerin oder Deinen Eltern über eine Therapie.
Hallo Inarese,
so wie Du es beschreibst, klingt es eher danach, dass es ihm heftig weh tut. Das sind vor allem vergleichende Fragen, in denen am Ende herauskommt, dass er der Verlierer ist. Er hat den Kleineren, konnte nicht so lange, usw - und dann meldet er sich auch nicht mehr, weil er seine Vermutung als erwiesen sieht.
Ganz ehrlich: Warum keine richtige Trennung? Warum gibst Du Dir das?
Hi! Darf ich fragen, wie alt du bist? Sexualität ist etwas, was sich tatsächlich erst ganz ausbilden muss. Manche merken sofort, wie es um sie steht, bei anderen kann es irritierend sein. Dazu kann auch gehören, dass man die eigenen Vorlieben zwischen den Geschlechtern schwanken.
Ich will Dir nun keine Uneinigkeit unterstellen oder aber, dass Deine Sexualität nur eine Phase ist. Ich will Dir nur sagen: Die Unsicherheit, die Du versprürst, die ist zeitweise Okay.
Ihn wieder an Dich binden ist ein sehr eigennütziger Wunsch - meinst Du, wenn das mit List und Tücke klappt, dass Du glücklich bist? Dann hättest Du stets das Gefühl, er wäre gegen seinen Willen bei Dir...
Wie alt seid Ihr? Vermutlich recht jung? Da ist es manchmal normal, Lust für andere (auch sexuelle) Erfahrungen zu empfinden.
Darf ich fragen, was Du in der Sache willst? Bist Du glücklich? Ich höre in Deiner Aussage vor allem "Die Beziehung läuft und das Rad soll sich weiter drehen" - als sollte sich nichts verändern, als einziges Ziel in einer Beziehung...
Hallo Albopalm,
darf ich Dir mal was spiegeln? Ich dachte zunächst: hier ist ein junger Typ, der kifft, PC spielt und sich dann wundert, dass er nichts zustande bekommt bzw. antriebslos ist. Das wäre ein recht leichtes Spiel gewesen, dies vor zu halten.
Dann jedoch kamen die guten Noten ins Spiel, der Wunsch, Arzt zu werden und der sonderbare Zug, mit 18 schon sein ganzes Leben (inclusive der Leerlaufzeiten vor dem Studium) geplant zu haben. Hör auf damit. Du kannst nicht alles planen, auch wenn Du das Gefühl hast, all existierende Ansprüche in der Hand halten zu müssen. Bekomm' doch mal eine 6. Häng doch mal etwas an den Nagel! Die Angst davor, scheitern zu können oder (s)einem Plan nicht gerecht zu werden, kann einen ziemlich lähmend vor dem PC vegetieren lassen.
Übrigens: der immer Kiffende, der nichts auf die Reihe bekommt sieht dynamisch nahezu genau so aus wie der, der vor lauter Anspruch an sich selbst auch nichts macht. Tu Dinge, die nichts erreichen müssen, die keiner toll finden oder die großartig in den Himmel ragen müssen. Kleine Brötchen backen.
Hallo Lisa,
es gibt dagegen keine Patentrezepte. Schon gar nicht, indem man sein kleines Kind anspricht oder gegen die Hand klopft - das mag ein Esoterikmagazin oder auch das Bummiheft so erzählen, hat aber nichts mit Psychologie zu tun. Entschuldige, dass ich das so raus lasse - aber da werde ich schnell gereizt.
Zunächst: als Einschätzung von außen sehe ich das derzeit nicht als pathologischen bzw. krankhaften Fall. Es wäre damit keine Therapie nötig, da die Belastung im Alltag nicht sonderlich hoch zu sein scheint - immerhin kannst Du Deinen Alltag uneingeschränkt ausleben, bis auf dass Du gelegentlich einen Parkplatz mit Deiner Mutter suchst. Das ist OK. Es wäre ein Fall für Beratung - psychologische Beratung findet VOR einer psychischen Erkrankung statt, an eingegrenzten Problemstellungen.
Ich würde dem noch etwas Raum geben. Mit 15 kommt langsam eine ernsthafte Beziehung und weitere Abnabelung von den Eltern. Gib dem ruhig etwas Zeit und setze Dich nicht unter Druck. Mit anderen wichtigen Dingen im Leben, verschiebt sich allmählich die Präsenz und Priorität der Eltern. Dann kann man sich auf Eigenes konzentrieren.
Hallo errwisch,
ich finde es total wichtig, sich seiner Gefühle zu bestimmten Dingen sehr bewusst zu werden. Ja, ich sehe es auch so, dass derzeit kulturell viele Dinge vorgegeben werden. Es ist beispielsweise überhaupt nicht natürlich, alle möglichen Auswüchse und Vorlieben Anderer akzeptieren zu müssen. Man darf sie auch einfach sc*ei*e finden.
Es gibt in unserer Kultur zahlreiche moralische Verbote, die an vielen Stellen zu starken Problemen führen. Die Ansprüche dahinter sind hart.
Hallo,
wir können für Deine Mutter nicht antworten. Du wirst sie selbst fragen müssen. Frage sie bitte so, dass
a) klar wird, dass Du suizid begehen willst und WIE Du ihn begehen willst - denn das ist die konkrete Situation, der sie sich aussetzen muss.
b) dass Offenheit für Gespräche bleibt - sprecht gemeinsam darüber, wieso, weshalb und warum dieser Schritt kommt. Ich fürchte, eine spontan formulierte Frage an Deine Mutter würde so verlaufen, dass Sie keine Möglichkeit hat, etwas Anderweitiges zu sagen oder gar in den Dialog einzutreten.
c) dass sie die Möglichkeit hat, nein zu sagen. Diese Möglichkeit sollte sie haben, OHNE dass sie moralische Konsequenzen zu erleiden hat. Es muss ihr möglich sein, den Tod ihres Sohnes/ der Tochter NICHT ansehen zu müssen und sich danach KEINE Vorwürfe machen zu müssen, man hätte das Kind nicht bis in letzte Sekunde begleitet.
Bitte, nimm keinen Kontakt zu ihm auf. Es gibt Anlaufstellen dafür - wenn er etwas ändern will, kann er das selbst tun. Hier geht es darum, Dich zu schützen. Mein Eindruck ist, dass das für Dich zu belastend ist.
Hallo liebe Fragestellerin.
Die gute Aussicht ist immer: es geht besser. Die schlechte nachricht an dem Ganzen ist: das braucht Arbeit und diese musst Du mit einem Therapeuten gemeinsam bewerkstelligen.
Darf ich fragen, weshalb das für Dich so problematisch ist?
Guteluft,
ich würde auch die Sache mit Aura und Astral lassen. Ich glaube das sind nur Hilfsmittel für Leute, die ohnehin recht hilflos sind - darauf solltest Du Dich nicht einlassen. Übrigens: Du hast die Frage mit "Psychologie" gekennzeichnet. Psychologie ist eine Wissenschaft, die sich klar von der Esoterik abgrenzt... deshalb bekommst Du hier auch solch harte Antworten.
Hallo,
das ist schwierig bzw. sogar leicht beantwortbar. Ja, klingt paradox... es ist schwierig, weil es nicht immer "den einen Grund" für solches Verhalten gibt. Und deshalb ist es auf Deine Frage wiederum sehr leicht zu antworten: Nein, es liegt nicht stets am Trauma.
Hallo Schnellzug,
das ist je nach Therapeut, aber auch je nach Umarmungs-Anliegen unterschiedlich. Am Besten ist es, wenn Du dies in einer Sitzung ansprichst.