Darf ich als männlicher Klient meine analytische Psychotherapeutin umarmen?
Da ich (m 45) in meiner Kindheit außer ständigen Misshandlungen meines Stiefvaters keinerlei körperliche Nähe erfahren durfte, und bis heute nicht erfahren habe, verspüre ich das Bedürfnis meine analytische Psychotherapeutin zu umarmen! Darf ich das als Patient?
9 Antworten

Ich würde sagen das ist eine Frage, die deine Therapeutin hören müsste. Meine Therapeutin meinte zu dem Thema so etwas wie "bei manchen Patienten ist es hilfreich es darf aber nicht zur Standardhandlung werden".
Frag die Therapeutin. Denke aber zu 99% wird sie ablehnen und nach dem Grund fragen um herauszufinden, was genau dich antreibt in der Sache.
Dass du dich zu ihr hingezogen fühlst nach der Geschichte ist allerdings sehr verständlich.

Hallo Schnellzug,
das ist je nach Therapeut, aber auch je nach Umarmungs-Anliegen unterschiedlich. Am Besten ist es, wenn Du dies in einer Sitzung ansprichst.

Hallo Schnellzug552,
so, wie Du die Frage stellst, hört es sich für mich an, als solle Deine Psychotherapeutin eine Lücke hinsichtlich körperliche Nähe füllen, die Du anstelle der Misshandlungen füllen möchtest. In diesem Zusammenhang würde ich es verneinen.
Würde es sich um eine spontane Umarmung, z. B. aus einer erfolgreichen oder freudigen emotionalen Situation heraus handeln, würde ich es bejahen.
Das Beste wäre, sie einfach danach zu fragen. Insgesamt stehen wir allerdings eher nicht so auf körperliche Kontakte und halten professionellen Abstand. Das ist unsere Vorgehensweise, die auf einem Interesse zum Vorteil unserer Klienten beruht, da zu viel Nähe oftmals zu Irritationen, Missverständnissen oder negativen Einflüssen auf die Therapie führt.
Alles Liebe und Gute für Dich wünscht Dir
Buddhishi

Natürlich darfst du diesen Wunsch äußern. Ob sie sich darauf einlässt, ist eine andere Sache.

Wenn Sie professionell wäre, würde Sie es erst garnicht zulassen, denke ich