Sekte Scientology?

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Bei Typische Merkmale, an denen Sie eine Sekte erkennen (helpster.de) sind einige Punkte aufgeführt, die typisch für Sekten sind, wenngleich der Begriff „Sekte“ nicht klar und verbindlich definiert ist. 

Ich zitiere:

„Sekten haben oft eine charismatische Führungspersönlichkeit, deren Aussagen als verbindlich gelten und somit nicht (weiter) hinterfragt werden.“ Klar zutreffend bei Scientology. Kritik an Hubbard oder Miscavige ist praktisch verboten. Sie gehört zu den schlimmsten Dingen, die man als Scientologe tun könnte. 

„Außerdem beanspruchen viele Sekten ein ,rettendes Konzept´ für sich.“ Ebenfalls zutreffend. So kann man in Scientology zum Beispiel erfahren: „Nur Clears und OTs werden diesen Planeten überleben“. Es gibt in Scientology viele weitere Aussagen, die auf dasselbe (Rettung des Planeten bzw. des einzelnen Individuums) hinauslaufen. 

„Häufig werden die Mitglieder einer Sekte einer kontrollierten Überwachung ... unterzogen.“ Dies trifft insbesondere für die Sea Org zu. Es gibt Mainstream-Reportagen, welche unter anderem die Überwachung in Clearwater ansprechen. Dabei ist die Überwachung dort noch sehr mild und locker im Vergleich zur Überwachung auf der Int Base in Kalifornien oder für Sea-Org-Mitglieder auf dem Schiff Freewinds. 

„Zu den auffälligen Merkmalen einer Sekte könnten Sie außerdem das Elitebewusstsein dieser Gruppe zählen.“ Auch dies ist in Scientology klar gegeben. Nicht-Scientologen werden abwertend als „Wogs“ bezeichnet. Auditoren gelten in Scientology als die obersten 10 Prozent der oberen 10 Prozent der Menschheit oder so ähnlich. (Den genauen Wortlaut habe ich im Moment nicht zur Hand.) Auch die Scientology-Aussage „Jeder ist ein Scientologe. Einige wissen es nur noch nicht“ zeigt, dass Scientologen meinen, sie seien „weiter entwickelt“ als der Rest der Menschheit. 

„Endogamie bezeichnet das Verbot von Liebesbeziehungen zu Außenstehenden bzw. den Wunsch, dass nur innerhalb der betroffenen Gemeinschaft geheiratet wird. Dies kann auch einschließen, dass zur Scheidung aufgerufen wird, wenn ein Partner nicht der betreffenden Sekte angehört bzw. sich weigert, sich dieser anzuschließen.“ Dies wird in Scientology nicht so krass praktiziert, wie im Zitat beschrieben. Es gibt jedoch Tendenzen in diese Richtung. Siehe das Beispiel Tom Cruise. 

Andere Quellen geben andere Merkmale für Sekten an. Aber egal, welche Quelle man heranzieht: Scientology hat jeweils viele der Merkmale, welche eine Sekte auszeichnen. 

Scientology hat alle Merkmale einer Sekte. Die Welt wird eingeteilt in Scientologen und nicht-Scientologen, ähnlich wie das die Zeugen Jehovas machen.

Es ist eine abgeschlossene Gemeinschaft, die sich gegen die Außenwelt abgrenzt.

Schon der Gründer der Sekte, Ron Hubbards, war eine bizarre Persönlichkeit und nebenberuflich ein polizeilich gesuchter Knabenschänder.

Selbst Hubbards Arzt bezeichnete ihn, so Buchautor Wright, als "paranoide Persönlichkeit" mit Größenwahn und nannte ihn einen "pathologischen Lügner". So gingen auch Hubbards "Vermächtnis der Erniedrigung von Untergebenen und seine paranoide Einstellung zum Staat" auf seine Organisation über und machten sie zu einer "extrem geheimnistuerischen und manchmal feindseligen Organisation", so Wright.

https://www.planet-wissen.de/kultur/religion/jenseits_der_traditionellen_kirchen/pwiescientology100.html

Das Wort "Sekte" wird derogativ verwendet, um etwas schlecht zu machen. 

Das ist etwa so, wie wenn man Windkrafträder als “Flatterstrom” bezeichnet. “Flatterstrom” hört sich auf alle Fälle schlechter an als “wiederverwertbare Energie”.

 “Sekte” ist also ein typisches Wortspiel, um eine religiöse Bewegung politisch in den Boden zu trampeln. Da sind politische Interessen im Hintergrund. Z.B. führt die Evangelische Kirche Deutschland seit Jahrzehnten eine Hetzkampagne gegen Scientology. Wenn man aber weiss, dass die Kirchen in Deutschland durch die Kirchensteuer jährlich 4 MILLIARDEN verdienen, dann weiss man auch, dass da große Interessen darin bestehen, dass keine Konkurrenz entsteht.

Tja, ist halt alles ein bisschen Politik.