Seid ihr Egoisten?
Sehr geehrte Damen und Herren,
in vollem Wissen, das hier ein paar wütende Gesichter entstehen;
Viele Menschen die heute erwachsen werden, werden von den Eltern umsorgt, aber sorgen sich nicht im Alter um die Eltern.
Ich denke mir, ein Mensch arbeitet so lange und hart für sein Zuhause, nur dass er dann mit fremden Leuten in einem fremden Heim stirbt.
Würdet/Habt ihr euch um eure Eltern kümmern wenn sie pflegebedürftig sind?
Vielen Dank und Liebe Grüße
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7 Antworten
natürlich würde ich mich um meine Eltern kümmern. Sie haben mich großgezogen, sie haben sich um MICH gekümmert, als ich es nicht konnte, sie haben viel Geld "investiert" und sicherlich für mich zurückstecken müssen. Sie helfen mir auch heute noch, genau so wie auch ihrem Enkelkind/meinem Sohn.
Für mich wäre es selbstverständlich, solange ich es zeitlich hinbekomme, mich um meine Eltern zu kümmern, sobald die pflegebedürftig werden. Ich weiß, dass sie das nicht wollen und mir das nicht zumuten möchten - genau so, wie ICH es MEINEM Sohn nicht zumuten wollen würde - aber so kann ich ihnen etwas zurück geben, was sie durchaus verdient haben. Die Pflege oder Betreuung meiner Eltern ist auch der Grund, warum ich aus meiner Stadt nicht wegziehe.
Und solange man es körperlich und psychisch schafft. wir habe es bei Uri leider nicht geschafft. Zumindest nicht mehr am Schluss.
Es mag nicht schön klingen, aber ich bin froh, daß ich diese Entscheidung nicht treffen mußte.
Meine Mutter hat ihre Eltern bis zu deren Tod aufopfernd gepflegt - und diese Aufopferung mit 2 Zusammenbrüchen inclusive darauf folgender Aufenthalte im Krankenhaus teuer bezahlen müssen. Vom 2. Zusammenbruch erholte sie sich nie mehr so richtig und starb ein paar Jahre später an Leberkrebs.
Mein Vater wollte meine Mutter bis zu deren Ende pflegen, mußte dann aber eines Tages kapitulieren und sie ins Krankenhaus einweisen lassen. Tags darauf war sie tot und ich war alleine mit meinem alkoholkranken Herrn Erzeuger. Dad machte irgendwann dann mal eine Thearapie, mußte aber seinen Exzessen (erst starker Raucher, später dann Säufer) in Form von Kehlkopfkrebs Tribut zollen. 3 Jahre nach seiner Krebsdiagnose kam er mit einer Hirnmetastase ins Krankenhaus und ich wußte genau, daß ich den Fehler meiner Mutter nicht wiederholen wollte. Doch bevor ich ihm einen Hospizplatz besorgen konnte, wurde er erlöst.
Ihr könnt das gerne als Egoismus bezeichnen - aber hätte ich meinen Eltern einen Gefallen getan, wenn ich meine Gesundheit ihrer Pflege geopfert hätte?
Viele würden vielleicht sagen, dass ich ein Egoist bin, was ich in einigen Punkten auch nachvollziehen kann.
Ich bekomme nämlich gerne meinen Willen, und wenn ich ihn nicht bekomme, muss ich ab und zu das Gefühl unterdrücken, ihn nicht anderweitig zu bekommen.
Ich wurde auch schon von Leuten als Egoist bezeichnet, weil ich ja zwei Porsche besitze und deshalb einer der Hauptakteure für den Klimawandel bin.
Aber trotzdem kümmere ich mich im meine engsten Mitmenschen.
Meine Freundin sowie all meine Freunde sind das wichtigste für mich und vor allem natürlich meine Familie, mit der mein Kontakt nicht besser sein könnte.
Ich kann mit Stolz sagen, dass ich mit 25 genug Geld verdiene, um meine Mutter seit einem Jahr in den Ruhestand geschickt, und meinem Vater sein Traumauto zum basteln und wiederaufbauen gekauft habe.
Kann natürlich sein, dass andere mich trotzdem als egoistisch sehen und nur als Ausrede deuten, was es natürlich nicht sein soll.
... denn das kommt erstens darauf an wie Deine Erzeuger in Deiner Kindheit Dir gegenüber waren.
Meine "Mutter" war eine promiske haltlose Alkoholikerin, mein vermutlicher Erzeuger war Beamter, ein widerwärtiges Weichei und erbärmlicher Feigling. Da sich niemand meiner so genannten "Eltern" für mich interessierte wuchs ich bei meiner damals schon recht alten Großmutter auf.
Zweitens :
Wer bitte verdient genug um eine Wohnung anzumieten welche auch Platz für die pflegebedürftigen Eltern bietet und dafür medizinisch geschultes Fachpersonal in drei Schichten rund um die Uhr zu bezahlen ?
Deine Frage ist mehr als nur Naiv. Ein Rat an Dich :
Erst DENKEN, dann fragen.
Meine Frage ist ganz und garnicht naiv!
Mir ist klar dass vieles nicht schwarz weiß ist, jedoch gibt es auch Eltern und Lebenssituationen die nicht wie die deinige sind
Schon, die nächste Frage wär, ob man dazu in der Lage wär, im heutigen Arbeitsleben ist das ehr nicht bis überhaupt nicht machbar und wenn man vielleicht schon Rentner ist, hat man womöglich nicht mehr die Kraft dazu.
Nicht alle Situationen sind schwarz weiß und es gibt auch Ausnahmen, wie alt warst du als deine Mutter Starb?