Schreibstil?

4 Antworten

Es gibt Schreibratgeber-Bücher, die verschiedene Aspekte des Schreibhandwerks erklären.

"Schreibstil" ist allerdings ein weiter Begriff. Du solltest etwas enger eingrenzen, an welchem Aspekt davon du zuerst arbeiten möchtest.

Verschiedene Aspekte des Schreibhandwerks sind beispielsweise:
- Rechtschreibung und Grammatik
- Wortschatz und Sprachstil
- lebendige Beschreibungen
- Charaktere mit Tiefgang, in die sich ein Leser hineinversetzen kann
- Dramaturgie, Spannungsbogen
- Aufbau der Handlung (Plotten)

Da Dir wahrscheinlich der unumgängliche Umweg über Bücher weniger gefallen wird, weil er Zeit braucht: Kürzen und verkürzen! Im Geist die Geschichte immer wiederholen, immer wieder umstellen, immer neu aufschreiben; Nebensätze vermeiden; sich in die Handlung beschränken, keine langatmigen Beschreibungen, die den Fortgang unterbrechen; nicht sich hervor tun wollen als Erzähler, daher den "kostbaren Stil" vermeiden, aber wie ein Augenzeuge berichten. Zuletzt stell Dir vor, Du müßtest Deine ganze Geschichte dem abfahrendem Zug nachrufen: Solche Eile zwingt zur Beschränkung ins Wesentlichste. Üben, üben! Viel Erfolg!

Corinna2015  27.08.2022, 19:49

Nenn doch bitte mal zwei oder drei Geschichten bekannter Autoren, die du vom Stil her als Vorbild ansehen würdest. Also namhafte Literatur im "das Wesentlichste dem Zug hinterherrufen"-Schreibstil.
Das würde mich jetzt ernsthaft interessieren.

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Dorylaus  27.08.2022, 20:28
@Corinna2015

Ganz wörtlich ist der Zug nicht zu nehmen, aber die Einstellung zur Gedrängtheit. Autoren im obigen Sinne wären zB Karl Heinrich Waggerl (Fröhliche Armut), Ian McEvan (Zwischen den Laken) oder Titus Livius (Römische Geschichte, von der zwar 45 Bücher erhalten sind, wobei die einzelnen Begebenheiten in knappen Novellen erscheinen!). Sehr gedrängt sind auch die Reise-Erlebnisse Gustave Flauberts in seinen "Briefen". Viel Vergnügen!

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Lesen.

Durch Bücher lernt man viele Ausdrucksweisen, die man im normalen sprachlichen Gebrauch nicht benutzt. Außerdem verbessert man seine Grammatik. War bei mir zumindest so.

Indem du zB viele gute Bücher liest, intellektuelle Podcasts hörst oder versuchst, in einer Liste aufzuzählen, was die nicht so gut gefällt, um dann gezielt zu üben