„School Kills Artists“ — Wieso ist Kunstunterricht so langweilig?

2 Antworten

Ich denke, das hängt, so wie bei anderen Fächern auch, weitgehend von den Lehrern abhängig.

Einerseits, ob sie selbst fachlich auch was drauf haben (das ist meistens der Fall). Aber noch viel wichtiger: Ob sie es verstehen, das Interesse der Schüler für ein Thema zu wecken, das "Feuer zu entzünden". Das ist oft weniger der Fall. Gerade Kunst und Musik werden da, so war mein Eindruck, mitunter etwas stiefmütterlich gesehen und halt so abgehandelt. Muß halt sein, ist aber nicht so wichtig, also mach ich mir auch als Lehrer nicht unnötig das Leben schwer.

Ich habe, sowohl bei Kunst und Musik, in meiner Schullaufbahn beides erlebt: Von absolut tiefgehend, interessant und motivierend (man merkte, daß auch die Lehrer dafür "brannten"), bis dröge und "schade um die Zeit".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Frage ist ja schon mal. Wer wird Kunstlehrer?

Jemand, der als Künstler nicht gut genug war, um sich damit selbstständig zu machen, der nicht genügend Risikobereitschaft, Durchsetzungsvermögen oder Fleiß hatte, um seine Kunst zu vermarkten oder in einer künstlerischen Branche der Privatwirtschaft (z.B. als Art Director, Illustrator, Zeichner, Animationskünstler oder Kunsthandwerker) Fuß zu fassen.

Kunstlehrer wird man, wenn man die Vorteile des Beamtenstatus (viele Ferien, gute Bezahlung, hohe Rente) genießen will.

Aber in Wahrheit wären die alle lieber selbst freischaffende Künstler geworden, anstatt einem Lehrplan zu folgen.

Diese Frustration lassen sie nun an euch Schülern ab. Indem sie euch ein wenig von der Ernüchterung schmecken lassen, die sie selbst jeden Tag fühlen.