Schläge auf den kopf Boxen?

4 Antworten

Also vorab muss man sagen dass Boxen unter allen Kampfsportarten die ist, die am schlechtesten für dein Hirn ist. Wollen viele nicht hören aber schöner ist es nunmal nicht. Das vorab gesagt gibt es aber gewaltige Unterschiede was die Art des Boxens betrifft. Sofern du den Sport nur Hobbymäßig machst und keinen Vollkontakt ausübst (Vollkontakt heißt dass man wirklich versucht sich auszuknocken, wenn du kein Wettkämpfer bist tust du das in der Regel nicht) brauchst du dir im Prinzip gar keine Gedanken darüber zu machen.

Ich bekomme beim Boxtraining oft mittelharte Schläge in mein Gesicht oder auf meinen Kopf (nur vorne).

Dies braucht dich also nicht zu beunruhigen.

Auch bei Wettkämpfern gibt es enorme Unterschiede zwischen dem Amateur und Profibereich. Viele Studien konnten überhaupt kein erhöhtes Risiko für neurodegenerative Erkrankungen bei Amateurboxern feststellen, andere haben leichte Signifikanzen in der Gefahr von Chronisch Traumatischer Enzephalopathie oder Parkinson festgestellt. Bedenke dass es sich dabei immernoch um Leistungssportler handelt die im Vollkontakt gegeneinander antreten.

Deutlich gefährlicher ist hingegen das Profiboxen. Dies liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Dauer der Kämpfe. Die fehlende Ausdauer gegen Ende führt zur Vernachlässigung der Deckung und einer höheren Anzahl an schweren Kopftreffern.

Wenn du wirklich sichergehen willst im Boxen solltest du folgende Dinge beachten:

  1. Kein Vollkontakt. Wenn du kein Wettkämpfer auf Turnieren bist, gibt es keinen Grund für Vollkontakt und den Versuch den Gegner auszuknocken. 60-70% Kraft reichen völlig und die weitaus meisten Profikämpfer sparren weniger hart.
  2. Kopfschutz. Der ist zwar bei einigen umstritten, sorgt aber dafür dass dein Gesicht weniger unter dem Sport "leidet".
  3. Sparre nicht mit Leuten die versuchen sich was zu beweisen.
  4. Wenn du einen harten Treffer an den Kopf bekommen solltest (Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit etc.) Dann nimmst du dir ein paar Tage auszeit. Wenn du dir eine Gehirnerschütterung zuziehst produziert dein Körper große 'Mengen an Tau- und Betaamyloid Proteinen die die Myelinscheiden deines Nervensystems angreifen. So entsteht Parkinson. Diese Proteine bauen sich langsam ab, wiederholte Treffer sorgen für einen konstant hohen Spiegel und erhöhen demnach das Risiko zu erkranken.
  5. Sparre mit dickeren Handschuhen im Zweifelsfall. Das beugt nicht nur Platzwunden und Knochenbrüchen vor, sondern sorgt auch für eine geringere Kraftübertragung auf den Schädel.

Da einem immer viele Leute im Internet alles mögliche erzählen, merke ich an dieser Stelle einmal an dass ich nicht nur Kampfsportler sondern auch Neurowissenschaftler bin.

Ich antworte hier jetzt auch nur aus neurowissenschaftlicher Sicht. Aus sportlicher Sicht musst du wissen was deine Ziele sind und welche Risiken du bereit bist einzugehen.

Anton2025 
Fragesteller
 27.02.2024, 15:50

Vielen Dank für deine Antwort.

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Ja, etwas was dir viele nicht verraten werden um Boxen zu heiligen.

Leichte Schäden von Kopfschmerzen, Tinnitus, Vergesslichkeit und Schwindel bis zu Hör- und Gangstörungen.

Schwere Schäden, von heftige Blutungen im Gehirn und den Augen, sowie Ohren- und Nasenverletzungen.

Vom Aussehen her kannst du deformierte Ohren oder einen schiefen Nasenknochen bekommen.

Es gibt Menschen die durch Unfälle Querschnittgelähmt geworden sind in ihrer Boxkarriere. Google mal ''Prichard Colon''

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anton2025 
Fragesteller
 26.02.2024, 20:22

Ich kenne Prichard Colon, aber er haz ja mehrere harte Schläge auf den HINTER Kopf bekommen. Ich spreche von leicht bis mittel dollen Schlägen auf das Kinn oder die Schläfe. Danke für deine Antwort.

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Es ist erwiesen, dass zumindest eine bestimmte Hirnerkrankung (Dementia pugilistica) als Langzeitfolge unter Boxern signifikant häufiger vorkommt als unter Nicht-Boxern. Bei langjährigen Profiboxern ist die Häufung auffällig, bei Amateurboxern deutlich weniger auffällig.

Nasen werden im Kampf gelegentlich immer mal demoliert, müssen aber häufig nicht operiert werden. Kiefer- und Jochbeinbrüche sind auch möglich, aber schon deutlich seltener.

Umgekehrt wird in den Studien aber leider nicht berücksichtigt, dass andere Erkrankungsrisiken (z. B. Herzinfarkte) bei Boxern vielleicht deutlich geringer sind als bei Nicht-Boxern, insbesondere Nicht-Sportlern.

Empfehlung: Nach mehreren stärkeren Kopftreffern lieber mal eher den Kampf abbrechen und dann einige Tage relaxen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

es sind Gehirnverletzungen möglich, bezüglich des Aussehens: eine gebrochene Nase kann das Aussehen verändern