Schimmel durch zu frühe Estrich-Belegung?
Wir, meine Frau (63) und ich (66) sind vor einigen Monaten in eine Wohnung eines Seniorenquartiers eingezogen. Es handelt sich um einen Neubau der gerade fast fertiggestellt und bezugsfertig war. Unsere Wohnung soll barrierefrei sein, aber es sind noch die üblichen Baumängel eines Neubaus vorhanden, welche so „Stückchen für Stückchen“ in Ordnung gebracht werden. In dem Neubau befinden sich 15 Wohnungen, wobei unsere ca. 62 qm groß ist. Seit unserem Einzug haben wir uns über den seltsamen Geruch in der Wohnung gewundert, dies aber auf den Neubau geschoben. Es sei noch erwähnt, dass meine Frau eine Penicillin-Allergie hat, und darüber hinaus schweres Asthma und COPD diagnostiziert wurde, und dass ich u.a. an einem Lungenemphysem leide.
Nun haben wir festgestellt, dass unsere an einer Wand stehende Ledercouch an der Rückwand von Schimmel befallen ist. Wir haben den Vermieter informiert im Glauben, die Giebelwand sei feucht. Der Vermieter beauftragte eine Firma für Gebäudetrocknung und Leckortung um die Ursache festzustellen. Die Wände waren zu unserem Erstaunen völlig trocken, aber….. der mit PVC belegte Fussboden war völlig nass, wie uns der Mitarbeiter der Gebäudetrocknungsfirma wissen lies. Er prüfte nicht nur den Boden der Seite, an welcher die Couch stand, sondern den Fussboden der gesamten Wohnung. Alles war über der Norm feucht. Dieser Fachmann war auch davon überzeugt, die Ursache des Problems zu kennen. Er meinte nämlich, der Estrich sei viel zu früh belegt worden und wäre noch viel zu nass gewesen, als der Bodenleger sein PVC verlegte. Da dieses PVC fugenlos verklebt worden sei, würde die Feuchtigkeit nun an den Ränder herauskommen. Es sei also damit zu rechnen, dass alle direkt an den Wänden stehenden Möbel von Schimmel befallen wären.
Nun sitzen zwei nicht mehr ganz junge und auch nicht ganz gesunde Menschen in einer nassen Wohnung und wissen nicht mehr weiter. Kann uns jemand einen Rat geben, wie wir uns jetzt vorrangig verhalten sollen? Der Vermieter hat sich bislang nicht geäußert.
5 Antworten
Also ich bin kein Fachmann, aberso ungefähr könnte es ablaufen:
- Gutachter bestellen (auch auf eigene Kosten)
- Bescheid bzw. Gutachten über Baumangel dem Bauträger vorlegen und gerichtlichen Entscheid anstreben
- Auszug ins Hotel oder Zwischenquartier
- PVC-Boden entfernen
- Schimmelbeseitigung durch einen Fachmann!!!
- Bautrocknung
- Renovierung und neuer Bodenbelag
- Wiedereinzug
aber hört noch andere Beiträge.
Vorerst ist wichtig durch Fotos alles zu dokumentieren und Zeugen dazuholen.
Viel Erfolg und Kraft wünscht Euch
Pinogrigio
Ich würde mich sofort an den Mieterbund wenden und die Möglichkeiten prüfen die ihr habt, insbesondere deine Frau kann(aus gesundheitlichen Gründen) ja nicht warten bis da endlich etwas passiert und der Vermieter sich bequemt etwas zu machen. Vielleicht steht euch in der Zwischenzeit Ersatzwohnung oder so zu. Erkundigt euch auch wer die Kosten für so eine Übersiedlung auf Zeit trägt. Viel Erfolg dabei!
Wartet ab; wenn eine Firma vom Vermieter beauftragt wurde und das Feuchtigkeitsproblem geortet hat, müsste eigentlich was passieren. Fragt doch beim Vermieter nach, ob er euch nicht einen Raumentfeuchter reinstellt, bis die Nässe weg ist
Das ist ein erheblicher Baumangel. Im Normalfall muss vor Verlegen des Fußbodens die Trockenheit des Estrichs einen bestimmten Grad erreichen. Bei meinem Bau hat das sicherlich 2 Wochen gedauert. Außerdem wird im Normalfall eine Messung der Estrich-Feuchte gemacht. Diese müsste der Bauunternehmer dem Eigentümer vorlegen können!
Bekannt ist ja in der Regel, dass der Estrich innerhlab eines Jahres im Bad... noch "sackt". Daher sind Risse in den Silikonfugen zwischen Fußboden und Seitenwand kein wesentlicher Reklamationsgrund!
Erste Maßnahme: Verlangen Sie die Beseitigung des erheblichen Mangels. Dazu wird der Fußboden wohl komplett (oder in Teilen) entfernt werden müssen. Hat der Vermieter eine andere Wohnung in dem Komplex, die noch fertig gestellt wird? Er sollte euch die andere Wohnung anbieten!
denke auch das der Mieterbund die richtige anlaufstelle ist, ich glaube man kann sich dort für 20,- beraten lassen oder direkt 120,- Jahresbeitrag bezahlen. Dann stehen einem deren Anwälte zur verfügen die einem Rat geben oder auch Briefe schreiben.. Briefverkehr kostet 5,- extra. So wie es sich anhört ist die Wohnung nicht bewohnbar, das würde ich so schnell wie möglich klären. Viel erfolg!