Schimmel an Kartons im Keller - wie vorgehen?
Hallo,
als wir kürzlich unseren Keller aufräumen wollten, haben wir eine böse Überraschung erlebt: Die Kartons, die seit 1,5 Jahren auf den unteren Regallbrettern lagerten, waren von unten verschimmelt und die Regalbretter (Sperrholz) gleich mit. Offenbar hatten wir die unteren Regalbretter zu nah am (kalten) Fußboden angebracht, eine Luftzirkulation darunter war nicht möglich. Die verschimmelten Regalbretter und die Kartons haben wir entsorgt, teilweise mit Inhalt, wenn dieser auch schon angegriffen war. Sonst haben wir den Inhalt in Plastikkisten umgepackt. Die Wände im Keller sind anscheinend nicht betroffen. Es bildet sich aber immer wieder Salpeter auf dem Fußboden, was für eine hohe Luftfeuchtigkeit spricht.
Fragen:
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Was können wir tun, um das Problem in Zukunft in den Griff zu bekommen? Wir werden mehr Abstand der Regalbretter zum Boden lassen und die Sachen bevorzugt in Plastikkisten verpacken. Außerdem wollen wir einen Luftentfeuchter aufstellen.
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Können wir noch irgend etwas gegen die Sporen tun, nachdem wir die verschimmelten Teile entsorgt haben? Wir haben den Keller gelüftet und den Fußboden im betroffenen Bereich abgewischt. Reicht das? Der Schimmel war weiß und grün, nicht schwarz.
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Müssen wir uns gesundheitliche Sorgen machen, weil wir beim Aufräumen ja sicher auch eine Menge Sporen eingeatmet haben?
Danke im voraus!!!
Viele Grüße Teresa
2 Antworten
Hallo Teresa,
gegen leichte bis mittelschwere Feuchteprobleme im Keller hat sich die Temperierung (mal googeln) als sehr hilfreich erwiesen.
Dabei wird umlaufend an der Aussenwand und ggf. auch an feuchten Innenwänden im Kellerbereich ein Heizrohr (Kupferrohr, weichgelötet) im Bereich des Wandsockels dicht unter dem Putz verlegt. Dieses Heizrohr wird mit einem RTL-Ventil an die Heizzentrale angeschlossen. Das RTL-Ventil begrenzt die Temperatur der Heizrohrschleife, denn hier reichen für die Trockenlegeung und Trockenhaltung Temperaturen von 25-35°C völlig aus. Allerdings sollte diese Heizrohrschleife wegen dem "Sommerkondensat" auch im Sommer in Betrieb sein. Gerade im Sommer besteht die Gefahr der Kondensatbildung an den Wandoberflächen, da warmfeuchte Aussenluft in den Keller gelüftet wird und sich das Kondensat an den in der Regel unbeheizten Wänden mit einer Temeratur von ca. 8-10°C niederschlägt. Das wird durch die Wärme der Heizrohrschleife wirksam vermieden.
Die damit eingebrachte Wärme in den Wandsockel sorgt für ein Austrocknen (Wasser braucht Energiezufuhr um in den gasförmigen Zustand zu wechseln!), was den Dämmwert erhöht. Im direkten Bereich um das Heizungsrohr wird durch die Austrockung der Dämmwert des Mauerwerks dermaßen stark erhöht, dass die Wärme des Heizrohres nicht unnötig nach außen abgegeben wird. Die innere Wandoberfläche erwärmt sich im Bereich des Heizrohres und die Luft davor ebenfalls. Dadurch entsteht ein leichter aufsteigender Warmluftschleier, welcher für eine Erwärmung der Oberfläche über dem Heizrohr sorgt und dort ebenfalls Kondensat (und Schimmel) verhindert und auch hier für Trocknung (und Dämmwerterhöhung) sorgt.
Eine gesteigerte Luftzirkulation im Keller durch Ventilatoren und dergleichen sind hilfreich zur Feuchteabfuhr nach aussen (Vorsicht im Sommer, wegen Sommerkondensat!), jedoch alleine die Luftumwälzung im Kellerraum selbst bringt wenig, da durch die Luftzirkulation eigentlich die Wärme (der Heizungsluft) in kühlere Ecken gebracht werden soll, um dort die Oberflächentemperaturen zu Kondensatvermeidung anzuheben. Aber wenn der Keller unbeheizt ist, kann auch kaum Wärme durch gesteigerte Luftumwälzung in wärmebedürftige Ecken transportiert werden.
Grüße Onki73
Optimal wäre es, wenn ihr einen Wohnraumlüfter irgendwo in die Aussenwand einbauen könntet, ggf. mit einer kleinen Heizmöglichkeit.