Hilfe Schimmel im keller was tun?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

(nun weiter, 3. Teil)

Im Winter könnte man wegen Feuchte unbedenklich länger lüften, aber wegen des Risikos von Auskühlung sollte man auch nicht bedenkenlos lange die kalte Außenluft hereinlassen.

In den vergangenen Jahren ändert sich das Wetter schneller und stärker als früher, wie schon viele Leute feststellen mussten, am ehesten fällt dies den Leuten auf, die viel draußen arbeiten.

Jeder Temperaturunterschied, räumlich oder zeitlich, ist ein Feuchterisiko oder eine Entfeuchtungschance.

Wenn Sie Fragen haben, stellen Sie sie bitte.

Wenn meine Antwort hilfreich war, bitte entsprechend klicken, das hilft auch anderen, darauf aufmerksam zu werden. Viele Schäden wären vermeidbar, wenn hier mehr Erfahrungen angewendet werden würden.

Viel Glück!

Tschüß

Hallo,

im Sommer ist die Außenluft die meiste Zeit effektiv (also nicht am Hygrometer sichtbar) feuchter als die Innenluft. Die Keller sind weniger luftdicht als Wohnräume. Die Luft hat Zeit, sie tauscht sich in Tagen mehrmals aus und bringt im Sommer ständig Feuchte in den Keller.

In den vergangenen Wochen war die Außenluft sehr feucht. Hier liegt das Problem.

Im Sommer soll man also einen Keller nur kurz lüften.

(kurze Pause, gleich geht es weiter).

Wie hoch ist denn die Luftfeuchtigkeit in den Räumlichkeiten? Wahrscheinlich ist noch zuviel Baufeuchte enthalten.

Lassen Sie Ihre Kellerräumlichkeiten von einem Bausachverständigen prüfen. Irgendwo dringt Feuchtigkeit ein und das gehört gemessen und in der Folge behoben.

Die relative Luftfeuchtigkeit ist zu hoch. Ab einer dauerhaften rel. Luftfeuchte von 70% an einer nährstoffhaltigen Oberfläche keimen erste Schimmelsporenarten aus und es bildet sich der Schimmelpilz. Ab 80% rel. Luftfeuchte gibt es dann schon garantiert den Schimmelwuchs.

Für den Keller heißt es dann im Sommer nur lüften, wenn es draußen kühler als im Keller ist - oftmals früh am Morgen der Fall. Ausschlaggebend ist hierfür die tiefste Temperatur der Kellerwände, bzw. des Fußbodens.

Warme Luft kühlt sich vor kälteren Oberflächen ab, wobei die Luft sich bei gleichem Wasserdampfgehalt (spezifische Luftfeuchte) zusammenzieht - dadurch steigt die relative Luftfeuchte aber an, was das Schimmelrisiko steigen lässt.

Es sollte also immer möglichst kühle Luft in Wohnräume eingelüftet werden, denn bei der nachfolgenden Erwärmung dieser Luft an Wänden und Möbeln sinkt die rel. Luftfeuchte ab, die Wohnung wird getrocknet/entfeuchtet, das Schimmelrisiko wird vermindert. Im Winter funktioniert das prima.

Wenn der Keller beheizt werden kann, ist dies hilfreich, um die Kellerfeuchte zu senken. Im Neubau existiert sehr oft noch Baufeuchte. Diese kann ebenfalls ursächlich für den Schimmelwuchs sein, da diese für hohe rel. Luftfeuchten sorgt. Bautrockner, bzw. Luftentfeuchter wären dann sinnvoll.

Die temperaturabhängige Steigerung, bzw. Senkung der rel. Luftfeuchte kann man sehr gut im Mollier-h-x-Diagramm (mal googeln) ablesen.

Schimmelgefährdete Gegenstände an einen wärmeren Ort lagern, das kann unter Umständen auch der oberste Regalboden im Kellerregal sein, denn auf dem Kellerboden sammelt sich die kalte und damit feuchte Luft.

Mit dem IR-Thermometer kann man gut und schnell Oberflächentemperaturen messen und damit die daran anliegende Temperatur der Luftschicht. Im Mollier-h-x-Diagramm kann man dann die Feuchte der Luftschicht vor der Oberfläche bestimmen, wenn man vorher die allgemeine Raumluftfeuchte (Hygrometer) und Raumlufttemperatur gemessen hat.