Religion - Exklusivismus, Inklusivismus, Pluralismus

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Exklusivismus

Der Exklusivismus ist eine Form der theologischen Beurteilung anderer Religionen.

Er bezeichnet die Vorstellung, dass die eigene Religion die einzig wahre, richtige oder heilbringende sei und andere Religionen oder Glaubensrichtungen keinen Anteil an der Wahrheit oder zumindest an heilsentscheidenden Wahrheiten haben.

Beispielhaft für diese Überzeugung ist die lange Zeit in der katholischen Kirche vorherrschende Lehre Extra ecclesiam nulla salus (Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil). Relativiert wurde diese Position in der katholischen Kirche durch die vom Zweiten Vatikanischen Konzil herausgegebene Erklärung Nostra Aetate, die eine inklusivistische Position im Verhältnis zu anderen Religionen widerspiegelt. Demnach liegt das Heil einzig in Jesus Christus, der jedoch gegebenenfalls auch Nicht-Christen erlösen und ihnen das Heil schenken kann.

Der Inklusivismus ist eine Form der theologischen Beurteilung anderer Religionen.

Er erkennt an, dass auch andere Religionen Heilsbedeutsamkeit besitzen können, dass aber diese Heilsbedeutsamkeit erst in der eigenen Religion zu ihrer vollen Entfaltung und Bedeutung gelangt. Die eigene Religion ist daher allen anderen überlegen.

Inklusivismus

Der Inklusivismus stellt einerseits eine Gegenposition zum Exklusivismus dar, der die eigene Religion als einzig wahre oder heilbringende Religion sieht, aber andererseits auch eine Gegenposition zum Pluralismus, der zumindest einige andere Religionen als gleichwertig ansieht.

Pluralismus

Der religionstheologische Pluralismus (auch pluralistische Religionstheologie) ist eine Form der theologischen Beurteilung anderer Religionen.

Während der Exklusivismus nur die eigene Religion für wahr hält und der Inklusivismus zwar andere Religionen teilweise anerkennt, die eigene Religion jedoch als in irgendeiner Weise vorrangig, überlegen oder zentraler betrachtet, sieht der Pluralismus zumindest einige Religionen als prinzipiell möglicherweise gleichwertige Wege an. Das heißt jedoch nicht, dass alle Religionen oder religiösen Lehren, Praktiken, etc. letztlich gleich wären und auch nicht, dass alle Religionen theologisch gleichwertig sind. Beispielsweise wird die Möglichkeit offen gehalten, dass für einen bestimmten Menschen eine gegebene Religion tatsächlich einen Weg eröffnet, eine andere gegebene Religion aber nicht. Ebenso können sich manche Religionen oder Kulte auch als destruktiv erweisen. Religiöser Pluralismus ist also nicht mit Relativismus gleichzusetzen. Die Konzeptionen eines religionstheologischen Pluralismus werden von unterschiedlichen Standpunkten her und aus verschiedenen Gründen kritisiert.

Während für viele Vertreter einer pluralistischen Religionstheologie die Frage nach dem endzeitlichen Heil zentral ist, wird von anderen eingewendet, dass diese Betonung des Erlösungsgedankens die Frage nach der objektiven Wahrheit der Religionen ausblende oder verkürze, so beispielsweise von Armin Kreiner und Max M..

Bekannte christliche Theologen, die einen religionstheologischen Pluralismus verteidigen, sind John Hick, Perry Schmidt-Leukel, Eugen Drewermann und Paul F. Knitter.

http://de.wikipedia.org/wiki/Religionstheologischer_Pluralismus