Regelkreis historischen Denken (Rüsen)?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Aufgrund von Orientierungsproblemen, die durch Erfahrungen entstehen, beschäftigt man sich mit der Vergangenheit. " -->Heißt doch soviel wie: Man beschäftigt sich aufgrund eines aktuellen Problems mit der Vergangenheit um Fortschritte zu erzielen...

Ich würde anders formulieren:

Aufgrund von Orientierungsproblemen, die durch Erfahrungen entstehen, beschäftigt man sich mit der Vergangenheit. " -->heißt doch soviel wie: Man beschäftigt sich aufgrund eines aktuellen Problems mit der Vergangenheit um das aktuelle Problem auf Grund von Analogien oder extrapolierten Tendenzen besser zu durchschauen.

Im Kreis heißt es, dass das Verständnis der Vergangenheit verschleiert wird durch Vorurteile und vermeintliches Vorwissen.

Dieses muss auseinander genommen werden (,,de-konstruktion") überprüft und nei zusammengesetzt (,,re-Konstruktion") .

Die Vorurteile werden durch Werturteile ersetzt. Besonders wichtig ist dabei, die Grenzen des Gültigkeitsbereiches zu erkennen!

Das bringt den Suchenden dazu, die historischen erkenntnisse neu zu beurteilen und eventuelle Schlußfolgerungen bessrer zu begründen.

So beurteile ich diesen sogenannten Regelkreis; welche ich aber eher als ein Sonderfall des ,,hermeneutischen Kreises" nach Gadamer bezeichnen möchte.

Wenn ein anderer Antwortgeber eine bessere Erklärung hat: Herzlich willkommen!

Woher ich das weiß:Recherche
ulrich1919  01.11.2019, 21:34

@martialartslee Danke für die Frage! Bei der Recherche habe ich einige Aspekte entdeckt, wie Menschen mit der Vergangenheit ,,umgehen" und wie sie daraus Schlussfolgerungen zirehen. Sehr lehrreich für mich!

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martialartslee 
Fragesteller
 03.11.2019, 13:56
@ulrich1919

Vielen Dank für die Antwort!

Was für mich leider immer noch unklar ist sind die Begriffe "Ideen; Methoden; Formen; Funktionen" ...ich weiß nicht genau was diese Schritte im Kreis bedeuten

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ulrich1919  03.11.2019, 18:20
@martialartslee

Ich habe in Google den Regelkreis gesucht (Abbildungen) aber die von Dir gefragten Begriffe "Ideen; Methoden; Formen; Funktionen" wurden dort nicht aufgeführt.

Bei weiterer Recherche habe ich tatsächlich die Erklärung gefunden:

Ideen: Einsichten und Vorkenntnisse über die Erfahrung der ,,Vergangenheit".

Methoden: Regeln und Vorgehensweise der emprischen Forschung

Formen: Formen der Darstellung der Erkenntnisse aus der Forschung

Funktionen: Die Verwendung der Erkenntnisse für die ,,Daseinsorientierung" in der Lebenspraxis. ==> Hinweise für das Alltagsleben.

Fundort:

https://www.ku.de/fileadmin/140205/Publikationen/Sonderdruck_Kompetenzen_2Auflage.pdf

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