Rasiermesser schärfen mit Schleifstein

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Schärfen von Rasiermessern

Rasiermesser haben empfindliche Schneiden, deshalb erfordert das Schärfen einiges an Sorgfalt. Rasiermesser werden nur sehr selten (je nach Vorsicht bei der Nutzung und Stahlqualität ca. alle 2 bis 12 Monate) auf einem sehr feinen Stein geschärft. Gute Erfahrungen habe ich mit einem einem 6000'er japanischen Wasserstein, belgischen Brocken, Zische Missarka Ultra, dem Apex Supra (820), den Müller Wasserabziehsteinen (vertrieben durch Herbertz) und harten Arkansas Steinen. Allgemein kann man sagen, je feiner, desto besser. Das Rasiermesser wird mit dem Rücken auf den Stein gelegt, die Schneide berührt somit den Schleifstein immer im gleichen Winkel. Das Schleifen sollte mit sehr wenig Druck ausgeführt werden, damit die dünne Klinge nicht durchbiegt (sonst berührt die Schneide den Stein gar nicht). Das Schleifen wird in immer in Schnittrichtung ausgeführt, die Klinge wird nicht über den Stein gegen die Schnittrichtung zurückgezogen. Nach jedem Schärfstrich wird das Rasiermesser über den Rücken gedreht und gleichzeitig nach oben geschoben. In der kleinen Animation rechts wird dies verdeutlicht. Das Messer darf dabei auf keinen Fall über die Schneide gedreht werden, sonst ist die Schärfe hin und man kann wieder von vorne beginnen. Ist das Messer auf diese Weise geschärft worden, folgt das Abziehen des Rasiermessers auf der grünen Seite eines Lederriemens oder Streichblocks. Beim Abziehen auf dem Lederriemen darf nur wenig Druck auf das Rasiermesser ausgeübt werden. Das Abziehen erfolgt entgegengesetzt zu der Schärfrichtung, damit man nicht in das Leder hineinschneidet. Die Bewegung des Messers beim Abziehen sieht analog zu der Bewegung beim Schärfen aus, nur das man sich die Klinge umgedreht vorstellen muss, so dass das Messer gezogen wird. Danach wird das Messer auf der nicht grünen Lederseite abgezogen. Man sollte die Schärfe einer Rasierklinge aus diesem Grund nach dem Abziehen nur durch den Roman Landes Test überprüfen, die anderen Tests sind zu grob. Um das Messer für die tägliche Rasur scharf zu halten, genügt ein Abziehen auf dem Streichriemen. Dieser besteht aus zwei Seiten, die eine hat eine Chromoxidschicht (grün) und die andere ist nicht behandelt, bzw. wird mit einer weißen oder klaren antiseptischen Paste eingerieben. Das Rasiermesser wird vor jeder Rasur auf der Seite nicht grünen Seite abgezogen. Dies dient dazu die empfindliche Schneide wieder aufzurichten. Die Abziehriemen haben meistens eine Hanfrückseite, die ebenfalls zum Aufrichten der Schneide dient. Danach wird auf der Lederseite weiterabgezogen. Bei der Rasur biegt die Schneide durch den Kontakt mit den Haaren ein wenig um. Würde man das Rasiermesser direkt nach dem Rasieren abziehen, so würde man diese Stellen abpolieren und man erhält auf Dauer eine schartige Schneide, die häufiger auf dem Stein geschärft werden muss. Wenn das Messer ein wenig stumpfer geworden ist, dann wechselt man auf die grüne Seite, diese Seite hat nämlich mehr Abtrag als die andere. Die Schneide des Rasiermessers richtet sich allerdings mit der Zeit wieder auf. Deshalb sollte das Abziehen des Rasiermessers vor der Rasur vollziehen, damit die Schneide nicht so schnell schartig wird. Am besten ist es, wenn man mehrere Rasiermesser hat, die man im Wechsel benutzt, damit die Schneide viel Zeit hat sich wieder aufzurichten. Ein paar warme Worte noch zum Streichblock : Ein Streichblock ist ein Lederstreifen, der elastisch über eine einfache Mechanik gespannt wird, bzw. durch eine Holzkonstruktion elastisch aufgehängt ist. Das Leder hängt quasi in der Luft. Streicht man nun mit dem Rasiermesser über das Leder, so biegt sich das Leder leicht durch. Dadurch tritt an der Schneide ein größerer Schneidenwinkel als beim Schärfen auf dem ebenen Schärfstein auf. Dies bewirkt, dass die Schneide einen minimalen zweiten Anschliff in sehr guter Qualität bekommt. Würde sich das Leder nicht durchbiegen, so müsste man diesen Anschliff auf der gesamten Schneidenbreite ausführen, was bei dem geringen Abtrag durch den Streichblock sehr lange dauern würde. Die Durchbiegung dient also dem schnellen Abziehen des Rasiermessers. Den Link zu einer Homepage, die sich ausschließlich mit dem Thema der Nassrasur beschäftigt möchte ich auch nicht verschweigen: Die Nassrasurseite, hier gibt es auch einen interessanten Newsletter zu abbonieren. Eine sehr gute Englischsprachige Seite, die ausführlich über das Schärfen und Abziehen und vor allen Dingen auch über die Bewegungsablauf beim Rasieren selbst berichtet, ist die Razorcentral

Aus:

http://www.messer-machen.de/messer.htm#Rasiermesser

LG und viel Erfolg

welche Körnung hat der Stein? Hast Du einen Lederriemen? War das Messer vorher stumpf? Mit welchem Winkel wurde das Messer geliefert? Mit welchem Winkel hast du geschliffen?

Ehm... Lederriemen habe ich nicht... Ja das Messer ist stump und war vorher auch so...

Und es hat eine mittlere und feine Körnung..

Danke