Probleme mit zurücksetzen des Passwortes bei Linux Mint?

3 Antworten

Systeme, die von Ubuntu abgeleitet sind, haben den Superuser ( root ) halb tot geschlagen.
Dafür hat ein User aber über sudo Superuser-Rechte.

Dein eigenes Passwort kannst du einfach mit

passwd 

ändern. Nach dem Befehl wird 2 x das neue Passwort gefordert. Es wird aber nicht angezeigt!

Wenn du der User bist, für den sudo konfiguriert ist, dann kannst du auch mit

sudo passwd <username>

das Passwort von <username>
neu vergeben.

Das geht übrigens auch für root

sudo passwd root

und schon lebt der halbtote wieder.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – openSuSE seit 1995

HorseM28 
Fragesteller
 12.10.2022, 12:43

Aber dort muss man ja das alte Passwort auch eingeben, oder? Weil ich hab es ja vergessen, deshalb muss ich es irgendwie zurücksetzen ohne ich das alte eingeben muss🥲

0
guenterhalt  12.10.2022, 13:10
@HorseM28

es rächt sich immer wieder, Ubuntu zu benutzen (Mint ist da nicht besser).

Beschaffe dir ein Linux-Live-System.

boote damit deinen PC

lege einen Benutzer an (das erfolgt alles im RAM, nicht auf der Festplatte)
Gib dem ein Passwort, wie oben beschrieben

passwd <der-neue>

binde dein Mint-System, möglicherweise /dev/sda1 ein.

mount /dev/sda1 /mnt

jetzt musst du nur in der Datei /mnt/etc/shadow

eine Zeichenkette aus /etc/shadow

austauschen.

In /mnt/etc/shadow findest du eine Zeile mit deinen Usernamen

In der /etc/shadow eine Zeile mit <der-neue>

Selektiere aus der Zeile

<der-neu> die Zeichenkette vom 1. bis zum 2. Doppelpunkt

Ersetze die analoge Zeichenkette in /mnt/etc/shadow

<dein-Username> :jede Menge Zeichen :

durch die aus der /etc/shadow

(als Beispiel ) HorseM28:$6$4kpaK22.hO3cyosO$yLru8xIbIwCEtinvEggZbO5j60799ZSVJvAhpe1nwYJSN/9fgOoas56WLqiHSMTN/0Ig5SKVjz8drYcBAFamN1:

Diese Zeichenkette ist das verschlüsselte Passwort

Boote deinen PC und das Passwort ist das, was du für den neuen eingegeben hast

dort eintragen, wo dein UserName steht

0
Lamanini  12.10.2022, 16:00
@guenterhalt
es rächt sich immer wieder, Ubuntu zu benutzen

Weil man sein Passwort nicht ohne das alte PW ändern kann?

0
guenterhalt  12.10.2022, 16:22
@Lamanini

nein, weil sie die "Hintertür" verstellt haben. Unix, das große Vorbild von Linux hatte von Anfang an einen Superuser ( root ). Dessen Passwort sollte ganz sicher im Panzerschrank liegen.
In solchen, wie auch in vielen anderen Fällen, meldet man sich als root mit diesem Passwort an, repariert und meldet sich wieder ab.

Die "Ubuntus" gestatten aber mit sudo einem einzigen User solche Aufgaben.
Im Normalfalle kein Problem. Den Präfix sudo vor einen Befehl und schon ist man Administrator.
Wenn aber durch irgendeinen Umstand die Home-Partition voll ist, kann sich keiner mehr anmelden.
Die Unix-Erfinder haben genau dafür das Home-Verzeichnis von root nicht auf der Home-Partition angelegt. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn gleichzeitig auch dessen Home voll ist.

Bei Ubuntu hat es schon einen Sinn, sein eigenes Passwort nicht ohne das alte Passwort ändern zu können. Wenn man beim Hochfahren überhaupt kein Passwort braucht, könnte ein böswilliger Fremder mit passwd das Passwort ändern und alles Mögliche mit den Daten, auch anderer User, machen.

Das, was wie Benutzerfreundlich aussieht ( Login ohne Passwort) ist es eben doch nicht.

Ich rate allen Ubuntu oder Mint oder ... Benutzern mit

sudo passwd root

den Superuser zu aktivieren und wie im professionellen Bereich zu arbeiten.

0
Lamanini  12.10.2022, 16:51
@guenterhalt
Das, was wie Benutzerfreundlich aussieht ( Login ohne Passwort) ist es eben doch nicht

Also ich habe gestern noch ein Ubuntu eingerichtet, und da muss ich mich standardmäßig mit Passwort anmelden.

Und das Problem existiert ja auch weiterhin so, nur das mit root-Account man halt das Passwort nicht vergessen darf. Ich empfinde das nicht als großes Problem an Ubuntu. Du darfst halt einfach das höchste Passwort deines Betriebssystems nicht vergessen, bei Ubuntu der Sudo-Benutzeraccount, bei Debian das Passwort des Root-Accounts.

0
guenterhalt  12.10.2022, 19:59
@Lamanini

welches Passwort man nicht vergessen darf, ist doch gleichgültig.

Man wird zu Hause kaum eine Home-Partition über nfs auf einem anderen Rechner haben. Ein Netzwerkproblem und man kann nichts machen. Root der das könnte, gibt es nicht der Sudo-Benutzeraccount geht nicht, denn dessen Home ist auf einem anderen Rechner.

Jetzt sage nochmal "Ubuntu ist großartig".

0
Lamanini  13.10.2022, 00:50
@guenterhalt

Ich finde Ubuntu auch toll. Und Mint auch. Die beiden tun so extrem viel für Linux.

Da jetzt so extrem drauf rumzubashen weil standardmäßig Root kein Passwort hat finde ich unnötig. Das ist Präferenz, lass es mich doch so haben wie ich will?

Ohne die beiden Distros hättest du hier viel weniger Fragen zu beantworten, weil dann noch weniger Leute ein Linux hätten.

0
guenterhalt  13.10.2022, 08:57
@Lamanini

was tun sie denn, was andere Distributionen nicht auch machen? Richtig, sie versuchen sich Windows zu nähern. Möglichst alles grafisch machen, das ist was für Kinder, weil sie meinen, damit wird es einfacher.
Damit werden die Benutzer von Basiswissen "entlastet", die können dann nur noch klicken.

0
Lamanini  13.10.2022, 15:15
@guenterhalt
Möglichst alles grafisch machen, das ist was für Kinder

Das ist, wenn ich dir das jetzt mal so ganz direkt sagen darf, eher ein Du-Problem.

Dein Befehl wird nicht wertvoller weil du ihn auf ner Kommandozeile eingetippt hast. Manche Leute halten sich dann nur für elitärer, weil andere das ja vielleicht nicht direkt verstehen.

Vor 70 Jahren wurde dann C-Entwicklern gesagt, dass sie ja keine Ahnung vom System hätten, weil sie keinen Assembler schreiben.

Es gibt keinen inneren Wert darin, einen Computer auf die Weise zu bedienen, wie du es gerne hättest. Computer sind Werkzeuge, die ihren Nutzern so stark entgegenzukommen haben wie möglich.

0
guenterhalt  13.10.2022, 20:15
@Lamanini
Das ist, wenn ich dir das jetzt mal so ganz direkt sagen darf, eher ein Du-Problem.

das stimmt sogar. Dazu musst du wissen, das ich viele Jahre Tools mit und ohne grafische Oberflächen entwickelt habe.
Ich bin nicht gegen GUI's. Musste aber oft genug erkennen, dass man an Grenzen stößt, weil eine Fußballfeld große Oberfläche, wie auch die dahinter stehende Auswertung, wie Syntaxprüfung, Test auf "gefährliche Aktionen" ... nicht beherrschbar sind.

Für wiederkehrende Aufgaben sollte immer eine grafische Unterstützung für den Benutzer gewählt werden. Es gibt aber auch Fälle, die die Einbindung in ein GUI zur Strafe für den Programmierer macht.

Nicht der Anwender (ich habe sie Kinder genannt) muss da aus dem Stand alles wissen und können, die Tür dafür muss aber offen sein.

An Filemanagern lässt sich das gut zeigen.
Wie findet man eine Datei, von der man nur Namensteile kennt? Eigentlich mit
ls | grep <Namensteil>

Dummerweise haben aber thunar und nautilus den Aufruf eines Terminals eingespart. Windows lässt grüßen. Natürlich kann man auch anders in das Directory navigieren und suchen. Ist das Kundenfreundlich? Da ich openSuSE benutze, gehören die beiden nicht zum Standard. Die werden wohl von den Ubuntu-Entwicklern gekommen sein.

Diese Entwicklung lässt Linux zu einem besseren Windows verkommen.

Das hat auch nichts mit der Benutzung einer höheren Programmiersprache zu tun.
Ein Computer-Benutzer muss nicht mal wissen, was Assambler, Compiler, Linker .... sind. Es ist aber von Vorteil, wenn er schon mal was von Bit und Byte und anderen Dingen seines Computers gehört hat. Nur so lassen sich Problem besser beschreiben, wenn man Hilfe braucht.

Übrigens:

Vor 70 Jahren wurde dann C-Entwicklern gesagt, dass sie ja keine Ahnung vom System hätten, weil sie keinen Assembler schreiben.

C gibt es erst seit 1972 , das war vor 50 Jahren und nicht vor 70!

Wer in C Programme schreibt, muss Assambler nicht kennen, wohl aber wie ein Schieberegister funktioniert und dass man damit schnell multipliziert.
So kann der, der Ahnung hat, nachträglich seine Programmteile auch manuell verbessern.

Haben wir in bestimmten Fällen machen müssen, als die Prozessoren noch mit
2 MHz liefen.

0
  1. Boote von einem USB Live System
  2. Achte darauf, dass Du "root" bist/wirst (im Zweifel "sudo su -")
  3. Öffne ein Terminal
  4. Ermittle Deine Systempartition auf der originalen Platte ("lsblk" ist Dein Freund)
  5. Erzeuge ein repair Verzeichnis (z.B. mkdir /tmp/repair)
  6. Mounte die echte Systemplatte manuell nach z. B. /tmp/repair mit mount /dev/sdX /tmp/repair ("X" siehe Schritt 3)
  7. Gehe nach /tmp/repair/etc/ und lösche das Passwort (den Hash) aus der Datei "shadow" (Zweiter Eintrag nach dem Benutzernamen).
  8. Speichere die Datei "shadow"
  9. Boote ganz normal (Entferne den USB Bootstick vorher).

Wenn Du ein auf Volume-Gruppen basiertes Filesystem-Schema verwendest, kann das natürlich im Detail abweichen. Das Prinzip ist aber das gleiche: Du darfst das Betriebssystem nicht von der Platte starten, auf der Du das Passwort löschen willst.

Tipps (die jetzt zu spät kommen):

  • Immer sicherstellen, dass man so einen USB Stick hat, oder dass man ihn immer noch erzeugen kann, auch wenn ein Rechner nicht mehr zu booten ist (z.B. weil man einen Zweitrechner hat)
  • Diese Prozedur mal vorher üben. Im Stress eines solchen Falles kann es ohne Übung zu Fehlern kommen.

HorseM28 
Fragesteller
 12.10.2022, 12:38

Ich werde es versuchen, vielen Dank👍🏻

0

Auch ich hatte das Problem und trotz mehrerer Webseiten ist es mir nicht mehr gelungen das OS wieder vernünftig zum laufen zum bringen und habe deshalb neu installiert.


HorseM28 
Fragesteller
 12.10.2022, 12:40

Oh ok. Ich habe auf dem Laptop wichtige Daten, deshalb schaue ich zuerst ob jemand eine andere Lösung hat, wenn es nicht klappt dann ist es eben so

1